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Ganz besondere Schmetterlinge
Kurz vor dem Ende der fünften Jahreszeit haben Schmetterlinge (Lepidoptera) einer ganz besonderen Spezies meine Aufmerksamkeit auf sich gezogen.
Auf dem Karlsruher Faschingsumzug am heutigen 12. Februar präsentierte diese junge Dame auf charmante Weise die beiden künstlichen Schmetterlinge, die in ihrer gelblichen Färbung ein klein wenig an Zitronenfalter (Gonepteryx rhamni) aus der Familie der Weißlinge (Pieridae) erinnern.
Nachlese: Schmetterlinge aus Frankreich
Gut besucht war der Vortrag (siehe Ankündigung) am 26. Oktober 2012 um 19:00 Uhr im Vortragssaal des Naturkundemuseums in Karlsruhe. Gemeinsam mit der Entomologischen AG des Naturwissenschaftlichen Vereins Karlsruhe e.V. hatte das Naturkundemuseum zum Lichtbildervortrag mit Professor Andreas Beck aus Aalen, der auch regelmäßig ehrenamtlich für das Museum in Karlsruhe tätig ist, zum Thema Schmetterlinge aus Frankreich geladen.
Nach kurzen Einleitungsworten von Dr. Robert Trusch, dem 1. Vorsitzenden des Naturwissenschaftlichen Vereins, zeigte Professor Beck in seiner knapp einstündigen Präsentation zahlreiche mit analoger Technik aufgenommene Fotografien von Schmetterlingsraritäten aus Frankreich und von in Deutschland vorkommenden Arten. Darunter waren die Ritterfalter (Papilionidae) Schwalbenschwanz (Papilio machaon), Segelfalter (Iphiclides podalirius) und Osterluzzeifalter (Zerynthia polyxena), einige Edelfalter (Nymphalidae) z.B. der Große Eisvogel (Limenitis populi) und das Waldbrettspiel (Pararge aegeria), Widderchen (Zygaenidae), Bläulinge (Lycaenidae), Weißlinge (Pieridae) z.B. der Aurorafalter (Anthocharis cardamines), Bärenspinner (Arctiidae), Eulen (Noctuidae) wie z.B. das Rote Ordensband (Catocala nupta), Schwärmer (Sphingidae) z.B. der Totenkopfschwärmer (Acherontia atropos) und das Taubenschwänzchen (Macroglossum stellatarum), Pfauenspinner (Saturniidae) z.B. das Kleine Nachtpfauenauge (Saturnia pavonia) und viele mehr.
Besonders beeindruckend waren die Aufnahmen der verschiedenen Entwicklungsstadien vom Ei, über Jungraupe, Raupe, über das Wachstum der Puppe, Puppe, Endstadium der Puppe, Schlüpfen, frischgeschlüpfter Falter, bis zum älteren Falter. Während der Betrachtung der Mikro- und Makroaufnahmen wurde immer deutlicher, dass die einzelnen Fotos Bestandteil einer aufwendig über viele Jahre hinweg zusammengestellten Sammlung von Beobachtungen von Professor Beck waren.
Alles in allem ein gelungener Vortrag, der hoffentlich im kommenden Jahr fortgeführt wird. Dann allerdings würde ich mir noch mehr Informationen zum jeweiligen Fundort der Falter und eine vom Vortragenden geführte abschliessende Diskussion mit den Besuchern wünschen.
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Nachlese: NachtAktiv-Expedition in die Auen am 22.06.2012
Bevor ich am 22. Juni 2012 gegen 21.00 Uhr zum Veranstaltungsort beim Naturschutzzentrum Karlsruhe in Rappenwört aufbrach, war ich skeptisch, ob diese "Expedition in die Auen" wegen des Fussballspiels überaupt stattfinden würde. Um so überraschter war ich, als ich am Trefffpunkt ausser dem Exkursionsleiter noch 17 TeilnehmerInnen und zwei Hunde vorfand, mit denen ich mich auf die Nachtschmetterlingspiersch begeben sollte.
Pünktlich um 21.30 Uhr, die Dämmerung war schon allmählich im Wald rund um das Naturschutzzentrum angebrochen, ging es los. Nach einigen kurzen Einführungsworten von Andreas Wolf, dem Geschäftsführer der Stiftung Naturschutzzentrum Karlsruhe-Rappenwört und Dr. Robert Trusch, dem Leiter der Expedition und Kurator für Lepidoptera am Staatlichen Museum für Naturkunde Karlsruhe, maschierten wir gemeinsam ein kleines Stück in die Auen. Dort wurde unter Erläuterungen von Michael Falkenberg, u.a. beim Staatlichen Museum für Naturkunde Karlsruhe zuständig für die technische Exkursionsausrüstung, der Leuchtplatz (von Forschern als Lichtfang bezeichnet) auf ausgelegten weißen Tüchern aufgebaut. Dieser Leuchtplatz, bestehend aus einer an einem ca. 1,50m hohen Ständer angebrachten mit Strom betriebenen UV-Lampe und einem darübergestülpten Turmnetz, sollte für die folgenden Stunden unser Exkursionsgebiet sein.
Und nach kurzer Wartezeit wurden auch schon die ersten Nachtschmetterlinge (Heterocera) durch das Licht angelockt, die sich dann auf dem Netz niederließen. Von dort wurden sie von den Geübten unter den Teilnehmern zur Begutachtung und zur Bestimmung in kleine durchsichtige Kunststoffgefäße, aus denen sie später wieder freigelassen wurden, aufgenommen. In den mitgebrachten Schmetterlingsbestimmungsbüchern wurde dann nach dem jeweiligen Falter gesucht. Dann ging es Schlag auf Schlag. Je dunkler es wurde und je kälter die Luft, desto mehr Nachtschmetterlinge (Heterocera) versammelten sich auf dem Netz. Unter Anleitung und mit viel begleitenden Informationen von Herrn Trusch wagten sich auch die ungeübteren Teilnehmer (so auch ich) an die Bestimmung der Falter. Das erforderte unsere ganze Aufmerksamkeit, denn die Unterscheidung der Nachtfalter (Heterocera) anhand von Abbildungen und wissenschaftlichen Namen unter Einsatz von Stirn- oder Taschenlampenlicht zählt nicht gerade zu den einfachsten Übungen. Die verschiedensten Eulenfalter (Noctuidae), Spanner (Geometridae), Bärenspinner (Arctiinae), Wickler (Totricidae) und Zünsler (Pyralidae) flogen an die Lichtquelle, ließen sich auf dem Netz und auch immer haufiger auf dem weißen Tuch oder an unserer Kleidung nieder. Und je später es wurde, desto spannender wurde es bzw. immer auffälligere und schöner gezeichnete Nachtfalter (Heterocera) zeigten sich. Es würde zu lange dauern, wenn ich alle Schmetterlinge hier aufführen würde, die wir an diesem Abend bzw. in dieser Nacht zu sehen bekamen. Doch zwei Falter, die mir persönlich auch besonders gut gefallen haben, möchte ich hier nicht unerwähnt lassen. Denn schon das dekorative männliche Exemplar eines ganz in grün gefärbten Falters, einem Grünen Blatt (Hipparchus papilionaria), löste ein leises Raunen aus. Doch als dann ein großer weiblicher Schönbär (Callimorpha dominula) in seiner ganzen Farbpracht daherflatterte, war die Begeisterung unter den Teilnehmern nicht mehr zu überhören.
Und vor lauter Begeisterung, Entdeckungen und Informationen flog die Zeit nur so dahin. Erst weit nach Mitternacht lichteten sich die Reihen der Teilnehmer, bis schließlich die Exkursion durch die Veranstalter beendet und der "Lichtfang" wieder abgebaut wurde. Damit ging ein spannender Ausflug mit zahlreichen Begegnungen mit den Fliegenden Schönheiten der Nacht zu Ende. Ausgefroren und müde, aber mit vielen neuen Erfahrungen erreichte ich nach einem kurzen Fußweg durch die Nacht mein Auto, um nach Hause zu fahren.
Veranstaltungstipp: NachtAktiv-Expedition in die Auen
Am 22. Juni 2012 von 21.30 bis ca. 0:30 Uhr gibt es eine der wenigen Gelegenheiten, mehr über die Welt der Nachtschmetterlinge (Heterocera) und über die Falter, die bei nächtlicher Stunde unterwegs sind, zu erfahren. Die gemeinschaftlich vom Staatlichen Museum für Naturkunde in Karlsruhe und dem Naturwissenschaftlichen Verein Karlsruhe angebotene Expedition wird von Dr. Robert Trusch geführt, der Wissenswertes zur Lebensweise der Nachtfalter (Heterocera) berichten wird. Allen Teilnehmern wird empfohlen eine Taschen- oder Stirnlampe mit sich zu führen.
Als besonderes Highlight wird am Veranstaltungsort beim Naturschutzzentrum Karlsruhe in Rappenwört ein Leuchtplatz (von Forschern als Lichtfang bezeichnet) aufgebaut, um die verschiedensten Nachtfalter anzulocken und beobachten zu können.
Diese Expedition in die Auen ist die zweite schmetterlingskundliche Führung, die auch eine gute Ergänzung zur Veranstaltung am gestrigen 12. Juni darstellt.
Auf dieser Botanischen und schmetterlingskundlichen Exkursion auf den Knittelberg, an der ich selbst teilgenommen habe, gab es von dem Botaniker Andreas Kleinsteuber mehr über die heimischen Pflanzen und von dem Diplom-Biologen Dr. Robert Trusch Interessantes zu den Schmetterlingen zu erfahren. Trotz kühler Temperaturen zeigten sich verschiedene Tagfalter (Rhopalocera) wie Schachbrettfalter (Melanargia galathea), Hauhechelbläuling (Polyommatus icarus), Großes Ochsenauge (Maniola jurtina), Kleines Wiesenvögelchen (Coenonympha pamphilus), uvm. Ganz besondere Aufmerksamtkeit erhielten die Blutströpfchen (Zygaena filipendulae), tagesaktive Nachtfalter (Heterocera), die sich in aller Ruhe von uns Exkursionsteilnehmern bestaunen ließen. Viel zu schnell ging der Ausflug in die Welt der Pflanzen und Schmetterlinge auf dem Knittelberg zu Ende.