Die Familie der Ritterfalter
Eine weitere zur Schmetterlingsgruppe der Tagfalter (Rhopalocera) gehörende Familie ist die der Ritterfalter (Papilionidae). Weltweit existieren zwar über 600 Arten dieser meist auffällig gemusterten Falter, in Mitteleuropa hingegen gerade einmal 6 Arten und in Deutschland lediglich 4 Arten. Leider sind viele der meist großen, besonders farbprächtigen und dekorativ gemusterten Vertreter der Ritterfalter-Familie in Deutschland entsprechend der Roten Liste gefährdet oder sogar vom Aussterben bedroht. Demzufolge unterliegen diese nach der Bundesartenschutzverordnung in Deutschland auch einem besonderen Schutz.
Neben Farbe und Muster zeichnet schon alleine die Größe mit Flügelspannweiten von 34 bis 75 mm die Ritterfalter (Papilionidae) aus. Zu den bekanntesten deutschen Vertretern dürften der Schwalbenschwanz (Papilio machaon) und der Segelfalter (Iphiclides podalirius) mit den typischen schwanzartigen Enden der beiden Hinterflügel und mit der schwarz-gelben Bemusterung der Flügel zählen. Dem ebenfalls schwarz-gelb gemusterten Osterluzeifalter (Zerynthia polyxena) fehlen allerdings die Hinterflügelschwänze. Wohl eher weniger bekannt, aber keineswegs unauffälliger, sind der Rote Apollo (Parnassius apollo) und der Hochalpen-Apollo (Parnassius phoebus) mit den weißlich bis gelblich gefärbten Flügeln, schwarzen fleckenartigen Zeichnungen und roten Augenflecken auf den Hinterflügeln. Der vom Aussterben bedrohte Schwarzer Apollo (Parnassius mnemosyne) ähnelt zwar in der Auffälligkeit den beiden anderen Apollofaltern, lässt aber auf den Hinterflügeln die roten Flecken vermissen.
Betrachtet man die Unterscheidungsmerkmale der Ritterfalter (Papilionidae) zu allen anderen Familien wissenschaftlich, dann sind bei den Raupen die bei Gefahr ausstülpbare knallgelbe Nackengabel zwischen Kopf und Thoraxsegment und bei den Faltern die zweite Analader der Vordeflügel und die zwei miteinander verwachsenen Membrane zwischen Kopf und Thorax auf der Unterseite aufzuführen.
Die Raupen der Ritterfalter (Papilionidae) weisen nur eine leichte Behaarung auf und ernähren sich vorwiegend von Doldengewächsen (Apiaceae), Osterluzeigewächsen (Aristolochiaceae), Rautengewächsen (Rutaceae), usw. Manche dieser Pflanzen enthalten giftige Aristolochiasäure, deren Gift auf die Raupen und Falter übertragen wird und somit Schutz vor Fressfeinden bietet.
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