Die Familie der Bärenspinner
Bei dieser Nachtfalter-Familie gibt es einige Besonderheiten zu beachten. Aus der Historie heraus bis noch vor Kurzem wurden die Bärenspinner (Arctiidae) als eine eigenständige Nachtfalter-Familie betrachtet und eingeordnet. Im vergangenen Jahr nun wurde anscheinend in wissenschaftlichen Kreisen eine Änderung vollzogen, die die eigenständige Familie der Bärenspinner (Arctiidae) in eine Unterfamilie der Eulenfalter (Noctuidae) verwandelt hat. Mit dieser Neueinordnung wurde auch die wissenschafltiche Bezeichnung in Actiinae geändert. Ob und inwieweit diese Änderung wissenschaftlich begründet und verifiziert ist, kann ich nicht bewerten.
Die Bärenspinner (Arctiidae) zählen zwar zu den Nachtfaltern, die Falter aber sind sowohl bei Tag und bei Nacht unterwegs. Von den über 50 in Mitteleuropa nachgewiesenen Arten, sind einige in den Roten Listen geführt und vom Aussterben gefährdet oder sogar bedroht. So ist z.B der Braune Bär (Arctia caja) nur noch sehr selten zu finden und steht in Baden-Württemberg auf der Roten Liste, ebenso wie der Wegerichbär (Parasemia plantaginis), der auch als gefährdet auf den Roten Listen geführt wird. Andere Arten hingegen wie der Schönbär (Callimorpha dominula) oder die Weiße Tigermotte (Spilosoma lubricipeda) sind noch häufiger anzutreffen.
Auffällig zeigen sich die Bärenspinner (Arctiidae) besonders durch ihre bunte und prächtige Färbung, wie man sie eher von den Tagfaltern her kennt. Meistens weisen dabei die Vorderflügel kräftige Zeichnungen in hell-dunkel auf, die im harten Kontrast zu den Mustern auf den knalligfarbigen Hinterflügeln stehen.
In der Ruheposition halten die mittelgroßen Falter meist ihre Flügel wie ein Dach über dem Körper zusammengelegt oder flach an den Körper gedrückt. Die Körper sind gedrungen und die Fühler der männlichen Vertreter sind kammartig ausgebildet.
Die Raupen weisen eine starke und dichte Behaarung auf, manchmal auch in Kombination mit Stacheln, die eine wirkungsvolle Abwehr für Fressfeinde darstellt. Die Weibchen legen die glänzenden runden Eier in ein- oder mehrschichtigen Gebinden ab. Die Verpuppung erfolgt entweder an den Futterpflanzen oder auf dem Boden.
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