Blog
Entries in Vortrag (4)
Nachlese: Einblicke in die dynamischen Vorgänge in lebenden Puppen von Saturnia pavonia
Am Freitag den 28. Oktober 2023 haben sich ca. 35 Schmetterlingsinteressierte, darunter auch einige Schmetterlingsexperten, Insektenforscher, Biologen und Wissenschaftler am Abend im Saal des Naturkundemuseums Karlsruhe im Nymphengarten eingefunden. Die Entomologische Arbeitsgemeinschaft im Naturwissenschaftlichen Verein e.V. Karlsruhe hat zum Vortrag "Einblicke in die dynamischen Vorgänge in lebenden Puppen von Saturnia pavonia: die Metamorphose eines Schmetterlings mit Kernspinresonanztomographie (MRT) sichtbar gemacht" eingeladen.
Nach den einleitenden Worten von Dr. Robert Trusch, Kurator der Abteilung Entomologie am Staatlichen Musum für Naturkunde Karlsruhe, und der Vorstellung von Dr. Tim Laussmann, dem Leiter der Entomologischen Sektion des Naturwissenschaftlichen Vereins Wuppertal e.V. und Beisitzer in der Arbeitsgemeinschaft Rheinisch-Westfälischer Lepidopterologen e. V., begann Dr. Laussmann gegen 19:00 Uhr mit seiner spannenden, höchst interessanten und sympatisch vorgetragenen Präsentation über lebende Puppen des Kleinen Nachtpfauenauges (Saturnia pavonia) in der Kernspinnresonanztomographie (MRT) und über die dabei gewonnenen Erkenntnisse. Anhand vieler Bilddarstellungen erklärte Dr. Laussmann gut verständlich den gebannt lauschenden Schmetterlingsinteressierten die komplexen Vorgänge bei der Kernspinresonanztomographie (MRT) der lebenden Puppen.
Man kann mit Bestimmtheit sagen, dass dieser Vortrag der gegen 20:15h endete, ein ganz besonderes Ereignis für die Schmetterlings- und Insekteninteressierte in Karlsruhe war.
Für alle Diejenigen die die Präsentation nicht live verfolgen konnten oder nochmals die beeindruckenden Fakten nachsehen wollen, gibt es ein Video dazu auf dem Youtube-Channel "MothHunters", das auch hier im Beitrag eingebunden ist.
Auf dem Youtube-Channel "MothHunters" stellen Dr. Tim Laussmann, und Kollegen interessante Videos über Tag- und Nachtfalter zur Ansicht bereit.
Weitere Informationen gibt es auch auf der Hompage des Naturwissenschaftlichen Vereins Wuppertal e.V. und auf der Homepage der Arbeitsgemeinschaft Rheinisch-Westfälischer Lepidopterologen e. V..
Video "Metamorphose eines Schmetterlings - sichtbar gemacht mit Kernspinresonanztomographie (MRT)"
Rückblick: Buchvorstellung und Vortrag "Die Nachtfalter Deutschlands" am 27.09.2013
Vor mehr als 30 Besuchern präsentierte Nachtfalterkenner Axel Steiner in Zusammenarbeit mit der Entomologischen Arbeitsgemeinschaft des Naturwissenschaftlichen Vereins Karlsruhe e.V. am vergangenen Freitagabend 27. September 2013 am Naturkundemuseum in Karlsruhe erste Einblicke in das in Kürze erscheinende Buch Nachtfalter Deutschlands.
Dieser Feldführer, der eine Gemeinschaftsproduktion der Autoren Axel Steiner, Ulrich Ratzel, Morten Top-Jensen und Michael Fibiger ist, beinhaltet sämtliche 1160 nachtaktiven Großschmetterlinge abgebildet in Lebendfotos und auf Farbtafeln und richtet sich an Anfänger und Laien. Bilder von insgesamt 91 Fotografen sind letzendlich in diesem Werk, einer überarbeiteten und an die deutsche Fauna angepaßten Fassung eines Dänischen Feldführers von Großschmetterlingen, vereint.
Wie von Herrn Steiner im Laufe des Vortrags zu erfahren war, wurde in dieser deutschen Fassung erstmals die neue Systematik, die Einteilung der bisherigen Eulenfalter (Noctuidae) in vier neue Familien berücksichtigt. Ein interessanter Aspekt, der sicherlich nach Erscheinen des Buches für noch reichlich Diskussion in "Nachtfalterinteressierten-Kreisen" sorgen wird. Denn als Folge dieser Neuerung werden z.B. die Bärenspinner (Arctiinae) und die Trägspinner (Lymantriinae) als Unterfamilien der "Erebidae" geführt und die Lemoniidae in die "Brahmaeidae" eingegliedert, in der sie dann nicht einmal mehr als Unterfamilie geführt werden.
Nicht weniger interessant dürften die in Deutschland neu nachgewiesenen, wenn auch zum Teil eingeführten Nachtfalter-Arten sein, wie z.B. "Oligia dubia", der Schädling "Hypantria cuenea", "Cucullia boryphora", "Eilema pseuodomplana", der in Bayern nachgewiesene Japanische Eichen-Seidenspinner (Antheraea yamamai) und der blutsaugende "Calyptra thalictri". Dies sind nur einige der nennenswerten "Neuerscheinungen" im Feldführer, von denen einige Arten nur durch eine Genitaluntersuchung bestimmbar sind. Da die Genitaluntersuchung aber nicht Bestandteil des Buches ist, wurde auf diese Thematik auch nicht weiter eingegangen.
Nach etwas mehr als einer Stunde beendete Axel Steiner gemeinsam mit Dr. Robert Trusch, dem 1. Vorsitzenden des Naturwissenschaftlichen Vereins, seinen Vortrag mit einer kurzen Fragerunde für die Besucher. Im Anschluß daran konnte man sich einen Einblick in einige Inhaltsseiten des Feldführers verschaffen, die vom Autor und Vortragenden ausgelegt waren.
Ich werde das Buch Nachtfalter Deutschlands - ein Feldführer, nach Erscheinen hier auf die Schmetterlinge.com vorstellen.
Ähnliche Beiträge:
Nachlese: Schmetterlinge - Pfinztals bunte Vielfalt
Um 19.30 Uhr am 15. März 2013 begann Marianne Rahn vom BUND Ortsgruppe Pfinztal ihren Vortrag mit digitaler Fotopräsentation über die Schmetterlingsvielfalt in Pfinztal vor einem bunt gemischten Publikum, bestehend aus Kindern und Erwachsenen, in einem voll besetzten Raum im Bürgerhaus in Söllingen bei Karlsruhe.
Auch ich hatte mich, mit Stift und Schreibpapier ausgestattet, um ja keine wesentlichen Informationen zu verpassen, unter das Publikum gemischt. Nach einigen kurzen Einleitungsworten ging Frau Rahn dann gleich in medias res und präsentierte die ersten Fakten über die Schmetterlinge im Allgemeinen nebst vieler erläuternder Fotos, die in erster Linie aus dem Fundus von Mitgliedern der BUND Ortsgruppe Pfinztal stammten.
Wir Zuhörer erfuhren, dass die Schmetterlinge mit der wissenschaftlichen Bezeichnung Lepidoptera nicht nur schöne bunte Insekten ohne Funktionen sind, sondern als nützliche Bestäuber für die Pflanzen, aber auch als Schädlinge ihren festen Platz im Lebenszyklus unserer Tierwelt haben. In diesem Zusammenhang ging Frau Rahn anhand einer Zeichnung detaillierter auf die Gemeinsamkeiten der Schmetterlinge ein und hob dabei besonders den zur Nahrungsaufnahme wichtige Saugrüsssel in den Mittelpunkt des Interesses.
Und dann ging es Schlag auf Schlag mit den Fakten weiter. Wir hörten, dass in Baden-Würtemberg 3000 verschiedene Schmetterlingsarten bekannt sind, von denen lediglich 130 Arten den Tagfaltern und im deutlichen Gegensatz dazu 2900 Arten den Nachtfaltern angehören. Ein nicht unansehnlicher Teil davon, insgesamt 32 verschiedene Arten, wurden in Pfinztal gesichtet.
Nach erläuternden Worten zu den Unterscheidungsmerkmalen von Tag- und Nachtfaltern ergänzt mit veranschaulichenden Fotos und der kurzen Darstellung der Entwicklungsstadien Ei, Raupe, Puppe bis zum fertigen Falter, stellte Frau Rahn mit zahlreichen Bildern die Tagfalter und die Nachtfalter in Pfinztal vor.
Ob Distelfalter, Schwalbenschwanz, Tagpfauenauge, Admiral, Kleiner Fuchs, Kaisermantel, C-Falter, Landkärtchen, großer Schillerfalter, verschiedene Ochsenaugen, Schachbrettfalter, Brauner Waldvogel, der eher selten gesichtete Mauerfuchs oder verschiedene Weißlinge, Zitronenfalter, Aurorafalter, mehrere Bläulinge, einige Feuerfalter und Dickkopffalter, all diese Falter gab es auf den Fotos zu sehen, ergänzt mit Angaben z.B. zu den jeweiligen Raupenfraßpflanzen, zum jährlichen Auftreten und zum Überwinterungsstadium.
Auf die Tagfalter folgten dann die bisher in Pfinztal gesichteten Nachtfalter, deren Anzahl, die gezeigt wurden, so umfangreich war, daß eine Aufzählung im Einzelnen zu lange dauern wurde. Um so erstaunlicher war es für das Publikum zu sehen, welche Farb- und Mustervielfalt die einzelnen Falter aus der Familie der Widderchen, der Glasflügler, der Eulenfalter, der Schadspinner, der Spanner, der Schwärmer, der Glucken, der Sichelflügler, der Zünsler und der Wickler vorzuweisen hatten.
Nach den vielen visuellen Eindrücken und den zahlreichen interessanten Informationen zu den Schmetterlingen in Pfinztal, die wir Zuhörer erleben und erfahren konnten, schloß Frau Rahn ihren Vortrag nach knapp eineinhalb Stunden mit einigen Worten zum Rückgang der Tagfalter und zu den Möglichkeiten, welche zu ergreifen sind, um dieser Entwicklung entgegenwirken zu können, ab.
Damit ging ein informativer Abend über die heimischen Schmetterlinge in unserer Region zu Ende, der mir und sicherlich auch den anderen Besuchern gezeigt hat, welche Vielfalt und Farbpracht wir in unserer unmittelbaren Umgebung bestaunen können, wenn wir genau hinsehen.
Ähnliche Beiträge:
Nachlese: Schmetterlinge aus Frankreich
Nachlese: NachtAktiv-Expedition in die Auen am 22.06.2012
Schmetterlinge aus Frankreich
Naturfreunde und Schmetterlingsfans in Baden-Württemberg aufgepaßt!
Schmetterlinge aus Frankreich - so lautet der Titel des Vortrags von Prof. Andreas Beck (Aalen) am Freitag den 26. Okober um 19.00 Uhr im Vortragssaal im Naturkundemuseum in Karlsruhe. Gezeigt werden Bilder einer kleinen Auswahl von Schmetterlingen, die im Süden Frankreichs zu beobachten sind, und die Entwicklungsstadien einiger Arten.
Der Eintritt ist frei!
Weitere Informationen und Angaben zur Anfahrt gibt es hier.