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Ende der Schmetterlingssaison 2014
Es ist fast November und die Temperaturen werden frischer. Und auch wenn sich noch einige Wanderfalter wie der Admiral während der wenigen Sonnenstunden zeigen, geht nun die Schmetterlingssaison 2014 leider zu Ende.
Faszinierende und beeindruckende Begegnungen mit so manchen Tagfaltern (Rhopalocera) und Nachtfaltern (Heterocera), aber auch mit einigen interessanten Schmetterlings- und PflanzenkundlerInnen und das Kennenlernen von spannenden Schmetterlingsprojekten hat die diesjährige Saison geprägt. Als Beispiele seien hier das Projekt Viel-Falter und die Veranstaltung Nachtschmetterlinge im Rheinwald genannt.
Doch hinterlässt die diesjährige Saison auch einen bitteren Beigeschmack. Der Trend über eine rückläufige Vielfalt der Schmetterlingsarten aus 2013 setzte sich an den von mir regelmäßig besuchten Gebieten vorwiegend in Baden-Württemberg auch in 2014 weiter fort. Ob solche Entwicklungen auch an Plätzen in anderen deutschen Bundesländern und in anderen Ländern innerhalb Europas festgestellt wurden, werden die Auswertungen der verschiedenen Organisationen zeigen, die in den kommenden Wochen veröffentlicht werden.
Und auch wenn sich die verschiedenen Tagfalter (Rhopalocera) und Nachtfalter (Heterocera) in ihre Überwinterungsquartiere zurückgezogen haben oder verendet sind, werden wir hier auf dieSchmetterlinge.com den Winter mit Berichten, Artenportraits, Fotos, Buchvorstellungen und anderem mehr überdauern, bis im kommenden Frühjahr die bunten Schmetterlinge (Lepidoptera) wieder fliegen und uns mit ihrem Anblick wieder erfreuen werden.
Welche Schmetterlingsbegegnungen haben Sie in 2014 besonders beeindruckt? Schreiben Sie uns über Ihre Erfahrungen. Wir freuen uns über Ihre Berichte. Verwenden Sie dazu bitte unsere Kontaktformular.
Das erste Schmetterlingsfoto in 2014
Der Winter ist vorüber! Während eines Spaziergangs zu einem meiner "Schmetterlingsplätze" am Mittag des 25. Februar 2014 entdeckte ich diesen prächtigen Admiral (Vanessa atalanta), der bei milden 13 Grad die Sonnenstrahlen genoß. Es war der erste Schmetterling, der sich mir in diesem Jahr in Ruhestellung zeigte und den ich ablichten konnte. Der Admiral (Vanaessa atalanta) ist ein Wanderfalter und gehört zur Familie der Edelfalter (Nymphalidae).
Weiterführender Beitrag:
Das Ende der Schmetterlingssaison naht
Mit dem Beginn des Herbstes sind für die meisten Schmetterlinge die Tage gezählt. Viele der bunten Falter, die uns während des Frühlings und Sommers begleitet haben, sind mittlerweile schon verendet.
Dennoch fallen noch auf einem Spaziergang bei Sonnenschein durch Wiesen und Weiden verschiedene Weißlinge, Gelblinge oder Zitronenfalter auf, die einzeln oder zu zweit herumflattern oder sich auf Pflanzen niedergesetzt haben. Zwischendurch fliegen auch noch große rötlich gefärbte Tagpfauenaugen (Inachis io) schnell vor unseren Augen vorbei. Vielleicht hat man auch Glück und kann das eine oder andere Exemplar des stattlichen Admirals (Vanessa atalanta) bewundern, der sich auf seinem Rückweg in wärmere Gefilde zum Saugen auf Fallobst oder zur Rast auf Gräsern oder auf dem Boden niedergelassen hat.
Der Admiral (Vanessa atalanta) ist ein typischer Wanderfalter, der zwar als ausgewachsener Falter überwintert, die kalten Winter aber in unseren Breiten nicht überleben kann. Er wandert im Frühjahr nach Deutschland ein und bringt hier zwei Nachfolgegenerationen hervor. Von der zweiten Nachfolgegeneration begeben sich viele Falter im September zurück in ihre südlichen Ursprungsgebiete z.B. in den nichtmediterranen Osten Frankreichs und in den südlichen Alpenrand (laut Angaben von Jürgen Hensle von der Deutschen Forschungszentrale für Schmetterlingswanderungen). Einige der Falter können bei milden Herbsttemperaturen auch noch bis in den November bei uns beobachtet werden.
Auf den Spuren der Wanderfalter als ARTE-Frühlingsforscher
Unter dem Motto Die Frühlingsforscher rufen bedeutende wissenschaftliche Institutionen in Zusammenarbeit mit dem Fernsehsender ARTE zur Teilnahme an vier verschiedenen Aktionen zur Beobachtung und Erforschung von möglichen Auswirkungen der Klimaerwärmung bei Tieren und Pflanzen in Deutschland und Frankreich auf.
Eine dieser ARTE Frühlingsforscher-Aktionen gilt den Wanderfaltern Admiral (Vanessa atalanta), Distelfalter (Cynthia cardui) und Taubenschwänzchen (Macroglossum stellatarum). Die beiden erstgenannten zählen zu den Tagfaltern (Rhopalocera) aus der Familie der Edelfalter (Nymphalidae), der letztgenannte ist ein Nachtfalter (Heterocera) aus der Familie der Schwärmer (Sphingidae). In Zusammenarbeit mit dem Helmholtz Zentrum für Umweltforschung (UFZ) und dem Tagfalter-Monitoring Deutschland sollen die Reisewege in den Norden der Wanderfalterarten dokumentiert werden.
Um eine Vergleichsbasis zu erhalten, werden zusätzlich Daten von einem Schmetterling gesammelt, der nicht zu den Wanderfaltern zählt. Deshalb soll auch das Verhalten des Aurorafalters (Anthocharis cardamines), einem Tagfalter (Rhopalocera) aus der Familie der Weißlinge (Pieridae), beobachtet und notiert werden.
Als Folge der ansteigenden Klimaerwärmung sind ein Rückgang der Pflanzen und eine Änderung der Blütezeit der Pflanzen, von den sich die Raupen der Wanderfalter ernähren, zu verzeichnen. Dies stört die Falter und führt zu einem geänderten Wanderverhalten aus den Überwinterungsquartieren im Süden zu den Fortpflanzungsgebieten im Norden. Um diese Verhaltensänderungen der Falter erforschen zu können, müssen aussagekräftige Daten gesammelt werden. Die Aufgabe der Frühlingsforscher besteht nun darin, das Verhalten der Wanderfalter, ihre Reisewege und ihr Vorankommen zu beobachten und zu dokumentieren.
Vom 4. April bis zum 30. Juni 2012 können sich Bürger auf die Spuren der Wanderfalter begeben und ihre Beobachtungen mit Hilfe eines Bestimmungsbogens und eines Merkzettels festhalten und anschliessend online an die ARTE Frühlingsforscher-Aktion übermitteln. Eine Anleitung welche Falter bei welcher Handlung zu beobachten und zu notieren sind und was es zu beachten gibt, zeigt das Forschungsprotokoll.
Video der ARTE Frühlingsforscher-Aktion: