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Transekt Begehung in der Nordeifel, Raum Blankenheim, Seidenbachtal
Unser Fotograf Andreas Kolossa ist begeisterter Schmetterlingsfan, Schmetterlingskenner, Makrofotograf und auch Transektzähler für das Tagfalter-Monitoring in Leipzig. In seinem Gastbeitrag nimmt er die Leserinnen und Leser von dieSchmetterlinge.com mit auf eine Begehung seines Transekts. Was es damit auf sich hat und die Ergebnisse seiner Begehung vom 9. Mai 2016 hat er in einem Bericht niedergeschrieben und mit einigen dekorativen Fotoaufnahmen von Schmetterlingen, die er dort beobachten konnte, untermalt.
Wir danken Andreas ganz herzlich dafür, dass er diesen Bericht hier zur Veröffentlichung zur Verfügung stellt.
Was ist ein Transekt?
Im Falle der Erhebung von Schmetterlingsvorkommen, davon ist hier die Rede, ist ein Transekt eine Wegstrecke, die aus mehreren Abschnitten von je 50 m Länge besteht. Die Gesamtlänge liegt zwischen 500 m und 1,5 km.
Beim Abschreiten des Transekts wird bis etwa 2,5 m rechts und links des Weges sowie 5 m davor und darüber die Zahl der gesichteten Schmetterlinge registriert. Dieser gedachte "Kartier-Korridor" von 5 x 5 x 5 m ist einzuhalten, damit die Daten mit denen anderer Transekte verglichen werden können. Um ein gesichertes Ergebnis zu erzielen, nimmt man sich für 50 m ca. 5 Minuten Zeit. (Unterbrechungen sind hierbei nicht mitgerechnet.)
Gezählt wird in den Monaten von April bis September einmal pro Woche zwischen 10 und 17 Uhr. Bei Temperaturen unter 13 °C bzw. bei stärkerer Bewölkung (40-80 %) unter 17 °C wird keine Zählung vorgenommen. Die Windstärke darf maximal 4 betragen. Auch Begehungen, bei denen das Wetter geeignet ist, aber kein Faltervorkommen zu verzeichnen ist, werden notiert (Nullbegehung!).
Seit wann bearbeite ich diesen Transekt?
Im Jahr 2015 habe den Transekt im Seidenbachtal, Raum Blankenheim in der Nordeifel angemeldet und begehe ihn regelmäßig.
Was hat mich dazu bewogen einen Transekt zu bearbeiten?
Nun, es ist offensichtlich, dass unsere Tagfalter Hilfe brauchen. Durch die Aufnahme der Daten kann man Rückschlüsse ziehen auf dass Verhalten der einzelnen Arten, auf die Anzahl der Individuen, auf mögliche Verluste von Habitaten, auf die Abwanderung in neue Habitate usw.
Die Daten aller Transekte werden im Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung (UFZ) in Leipzig ausgewertet. Sie helfen, geeignete Maßnahmen für unsere Schmetterlinge und den Naturschutz zu ergreifen.
Auf meiner Transekt Begehung am 9. Mai 2016 konnte ich folgende Arten aufnehmen:
Den Grünader-Weißling (Pieris napi), den Kleinen Würfel Dickkopffalter (Pyrgus malvae), den Grünen Zipfelfalter (Callophrys rubi) und den Aurorafalter (Anthocharis cardamines).
Bis zu diesem Zeitpunkt kann ich sagen, dass es für unsere Tagfalter 2016 ein schwieriges Frühjahr ist. So wenig Falter habe ich um diese Jahreszeit schon lange nicht mehr gesehen.
Tagfalter-Monitoring, eine Wegstrecke zwischen 500 m und 1,5 km Ihrer Wahl, auf dem Sie unsere heimischen Schmetterlinge zählen möchten. Dies ist ein lohnenswerter Beitrag zum Erhalt der hiesigen Schmetterlingsvielfalt. Jeder, der sich für unsere Schmetterlinge interessiert, ist aufgerufen mitzumachen und einen Transekt zu übernehmen. Transektzähler werden gesucht und sind herzlich willkommen. Benennen Sie dem UFZ, genauer gesagt dem
Autor: Andreas Kolossa
Fotografien: Andreas Kolossa
Alle Fotos wurden mit der Canon 5D Mark III, Canon Makro 100 mm/2.8 USM IS, Stativ, Funkauslöser aufgenommen.