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Nachlese: Tag der Artenvielfalt am 14. Juni 2014
Was ist so interessant daran, an einem Samstagnachmittag für mehrere Stunden ein unwegsames Gelände zu durchkämmen, immer auf der Suche, was denn da so herumkrabbelt und herumfleucht, und sich dabei Kratzer auf der Haut, Insektenstiche und andere kleinere Schrammen einzufangen? Sicherlich gehört ein grundsätzliches Interesse an der Natur, ein gewisser Forschergeist, möglicherweise auch ein Hauch von Jagdtrieb, aber vor allem die Freude am Entdecken und Beobachten der heimischen Tier- und Pflanzenwelt dazu, um sich an solch einem Tag der Artenvielfalt zu beteiligen.
Wie im vergangenen Jahr hatte ich mich an diesem Tag wieder dem BUND Pfinztal angeschlossen und mich mit den anderen 9 Erwachsenen auf die Suche nach der Flora und bevorzugt nach der Fauna in einem bestimmten Areal begeben, getreu nach dem offiziellen Motto des Tags der Artenvielfalt in 2014 "Jede Art zählt: Wie Vielfalt die Natur stabil hält". Leider konnte ich am dazugehörigen nächtlichen Lichtfang ab 22.00 Uhr am gleichen Platz nicht mehr teilnehmen, weshalb sich meine Berichterstattung auf die Nachmittagsstunden zwischen 14:30 Uhr und 17:00 Uhr beschränkt.
Für den Aktionstag in 2014 hatte der BUND Pfinztal den Assisi-Teich und das dazugehörige umliegende Grundstück als Einsatz- und Untersuchungsstandort ausgewählt. Auf den ersten Blick ein Standort, der sicherlich nicht den allgemeinen Vorstellungen eines kleinen "Naturreservats" entspricht. Doch der direkt an der Bundesstraße 10 zwischen Berghausen und Söllingen liegende Teich und die dazugehörige Umgebung hatten so einiges zu bieten. Man musste nur genau hinsehen, sich auf die Natur einlassen und die von der Straße herüberziehenden Verkehrsgeräusche in den Hintergrund drängen. Die Tatsache, dass der Asssisi-Teich 30 Jahre zuvor schon künstlich angelegt worden war und seither als Laichplatz für die verschiedensten Frösche, Kröten und Molche dient, lässt erahnen, welches Getier und welche Pflanzen sich hier mittlerweile angesiedelt haben. Deshalb war es für mich auch nicht verwunderlich, neben verschiedenen Libellen, Fliegen und Schnecken und anderen auch einige der bekannten heimischen Schmetterlinge (Lepidoptera) beobachten zu können. Zu meiner Freude waren die Falter bereit im wärmenden Sonnenlicht auf den Pflanzen zu rasten oder zu saugen, sodass auch einige "Beweisfotos" ohne Stativ gelungen sind.
Nach knapp zweieinhalb Stunden hatten die akribisch das Gebiet durchkämmenden Aktions-Teilnehmer eine beachtliche Zahl von verschiedenen Arten entdecken und in die Fundliste eintragen lassen können. Diese Funde wurden durch die später bei Dunkelheit erfassten Arten ergänzt und in eine Gesamtliste eingefügt. Wie der Übersichtsliste der gefundenen Arten vom gesamten Tag zu entnehmen ist, waren insgesamt 145 Arten davon 96 verschiedene Tierarten und 49 Pflanzenarten gemeldet worden. Erwähnenswert sind dabei auch die 5 Fledermausarten, die mithilfe eines Ultraschalldetektors zu nächtlicher Stunde nachgewiesen worden waren. Die Zahl der Schmetterlinge (Lepidoptera) schlug mit insgesamt 42 Arten zu Buche, wobei der Hauptanteil mit 36 Nachtfalterarten (Heterocera) erheblich über dem der Tagfalter (Rhopalocera) mit nur 6 Arten lag. Die vollständige Artenliste ist nachfolgend abrufbar. Weitere Bilder vom Tag der Artenvielfalt 2014 sind in der Galerie zu sehen.
Mein Dank gilt dem BUND Pfinztal für das nachträgliche zur Verfügung Stellen der gesamten Fundliste und einiger "Beweisfotos" der beobachteten Fauna von diesem Tag der Artenvielfalt 2014.
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Am 15.06.2013 war ich dem Aufruf der BUND Ortsgruppe Pfinztal zum Tag der Artenvielfalt gefolgt, der im Zusammenhang mit dem 15. GEO-Tag der Artenvielfalt durchgeführt wurde. Ziel des Aktionstags war es in einem angesetzten Zeitraum in einem definierten Areal möglichst viele Tier- und Pflanzenarten zu entdecken und zu dokumentieren. Ab 14.00 Uhr sollte der ehemalige Steinbruch „Herrgottsklamm“ im Akazienwäldchen in Pfinztal im Ortsteil Berghausen Forschungs- und Entdeckungsgebiet für die folgenden Stunden sein.
Ich begab ich mich mit Mark Pedley, der die Ereignisse in Fotos dokumentarisch festhalten wollte, mit einigen Zweifeln behaftet in das Aktionsgebiet inmitten eines Wohngebiets in Pfinztal, denn ich konnte mir nur schwer vorstellen, ausgerechnet an solch einem Platz nach Wildtieren und Pflanzen Ausschau zu halten. Doch ich sollte noch so einige Überraschungen erleben. Als wir am Zielort ankamen, wurden wir fröhlich von mehreren Kindern und Erwachsenen begrüßt, die schon eifrig auf der „Pirsch“ nach den Getieren in dem wild bewachsenen Areal waren. Die Organisatoren vom BUND Pfinztal hatten auch schon die „Bestimmungsstation“ mit Lupen, Bestimmungsbüchern, Mikroskop, Sammelgefäßen, Notizpapier, Kescher, sogar einem Ultraschalldetektor für Fledermäuse, Proviant, Getränke, uvm. aufgebaut, die für die kommenden Stunden die erste Anlaufstelle zur Dokumentation der Funde und Beobachtungen war. Nach einer kurzen Eingewöhnung begaben wir uns ebenso wie die anderen Teilnehmer, insgesamt fast 20 Kinder und Erwachsene, auf die „Jagd“ nach der heimischen Tier- und Pflanzenwelt.
Leider waren unsere Entdeckungen, was Schmetterlinge anging, eher enttäuschend. Denn außer einer Handvoll kleiner Spanner (Geometridae) und einigen Raupen konnten wir keine anderen Schmetterlinge ausfindig machen. Dafür gab es reichlich Pflanzen, bunte Libellen, verschiedene Schnecken, farbige Käfer, Fliegen, Vögel und anderes Getier in dem stark bewachsenen Areal zu beobachten und zu sammeln. Diese konnten dann unter Einsatz von Büchern und Lupen den jeweiligen Pflanzen- und Tierarten zugeordnet werden. Frau Rahn, u.a. zuständig für die Jugendgruppenbetreuung beim BUND Pfinztal, hatte alle Hände voll zu tun, um all die eingehenden Beobachtungen und Funde zu bestimmen, zu notieren und zu dokumentieren. Nach mehr als zweieinhalb Stunden ging der erste Teil des Tag der Artenvielfalt, der nach Anbruch der Dunkelheit mit einem „Lichtfang“ für Nachtschmetterlinge weitergehen sollte, mit einer ansehnlichen Artenliste zu Ende. Mit viel Engagement und Freude hatten alle teilnehmenden Kinder und Erwachsene zu einem erfolgreichen Gelingen der ersten Stunden beigetragen.
Später nach Einbruch der Dunkelheit gegen 22.00 Uhr fand sich ein kleiner Kreis Erwachsener vom Nachmittag gemeinsam mit den Organisatoren wieder an der gleichen Stelle in der „Herrgottsklamm“ ein, um den Aktionstag mit dem Anlocken von Nachtschmetterlingen ausklingen zu lassen. Doch zuvor musste der „Lichtfang“, bestückt mit einem Schwarzlicht, einem Blaulicht und einem ca. 1,50 Meter hohen weißen Turmnetz, aufgebaut werden. Die durch das Licht angelockten Nachtfalter (Heterocera) ließen sich dann auf dem Netz nieder, konnten dort beobachtet und zur Artenbestimmung aufgenommen werden. Als hilfreich bei der Bestimmung der verschiedenen Arten mit Stirn- und Taschenlampen zeigte sich das Einfangen und Aufnehmen mancher Falter in kleine Gefäße, die dann wieder freigelassen wurden. Einige Exemplare, die anhand von Bestimmungsbüchern nicht vor Ort einer Art zugeordnet werden konnten, wurden zu einem späteren Zeitpunkt von den Schmetterlingskennern des BUND Pfinztals fotografiert, bestimmt, dokumentiert und anschließend ebenfalls wieder freigelassen. Alle Anwesenden warteten gespannt darauf, welche nächtliche Schönheiten sich zeigen würden. Und wir wurden nicht enttäuscht. Zwar gab es keinen Massenanflug, doch zur Freude aller ließen sich mehr als 20 unterschiedliche Arten von Eulenfaltern (Noctuidae), Spannern (Geometridae), Wicklern (Tortricidae) und Zünslern (Pyralidae) in einem Zeitraum von knapp zweieinhalb Stunden auf dem angeleuchteten Netz nieder. Und als wir nach Mitternacht gemeinsam den "Lichtfang" abgebaut und die mitgebrachten Kescher, Lampen und Bestimmungsutensilien wieder eingepackt hatten, ging auch der zweite Teil des abwechslungsreichen und fröhlichen Tag der Artenvielfalt in der Hergottsklamm zu Ende.
Und mit einer Liste von insgesamt 116 entdeckten verschiedenen Tier- und Pflanzenarten können sowohl die Initiatoren und Organisatoren des Aktionstags vom BUND Pfinztal als auch alle Teilnehmer zu Recht von einem guten und erfolgreichen Tag der Artenvielfalt bei den heimischen Tieren und Pflanzen in der Region sprechen.
Für all Diejenigen, die wissen wollen, welche einzelne Tier- und Pflanzenarten in der „Herrgottsklamm“ in Pfinztal entdeckt und beobachtet wurden, kann die vollständige Artenliste auf der Aktionswebsite des GEO-Magazins abgerufen werden. Eine Auswahl der Bilder, die während des Aktionstages von Mark Pedley gemacht wurden, sind in der Galerie zu sehen.