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Projektvorstellung: Wandkalender Schmetterlinge Butterflies in Brandenburg 2024
Video: Wandkalender: Schmetterlinge Butterflies in Brandenburg 2024 @ Colouria Verlag / Photos @ Annett Braunschweig
Das Fotoprojekt:
Seit 2013 realisieren wir gemeinsam mit Fotografinnen und Fotografen, Hobbyisten und Profis, über unseren Colouria Verlag verschiedene Fotoprojekte. Da bekanntermaßen die Situation der Schmetterlinge im Besonderen in Deutschland nicht sehr "rosig" ist, wollen wir verschiedene Schmetterlinge in den jeweiligen Fotoprojekten zeigen. Die jeweiligen Projekte meist in gedruckter Form könnt Ihr / können Sie im Online-Shop käuflich erwerben und dabei mit jedem Kauf unseren Einsatz für die Schmetterlinge unterstützen.
Nun gibt es wieder ein neues Projekt, das wir mit der Hobbyfotografin Annett Braunschweig aus Brandenburg umgesetzt haben und das ich heute hier vorstellen möchte. Es handelt sich bei unserem aktuellen Fotoprojekt um den deutsch / englischen Wandkalender Schmetterlinge in Brandenburg 2024, der, wie der Titel bereits ausdrückt, Schmetterlinge in Brandenburg zeigt.
Der hochwertige, in Deutschland hergestellte Fotokalender wurde zum Aufhängen an der Wand oder zum Blättern auf dem Tisch konzipiert. Aufgeklappt hat er eine Größe von 29,7 cm auf 42 cm. Es ist ein 12-Monatskalender, der für jeden Monat auf der einen Seite ein Schmetterlingsmotiv und auf der gegenüber liegenden Seite einen Tagesplaner zum Beschriften enthält.
Jedes Schmetterlingsmotiv wurde von Annett Braunschweig Freihand mit einer Canon EOS R6 Mark II mit einem RF 100 Makro-Objektiv fotografiert. Ihre Begeisterung für die filigranen Schmetterlinge und deren Schönheit zeigt sich in jedem Motiv das ich für den Kalender ausgewählt habe. Annett streift stundenlang von Wiese zu Wiese in ihren derzeit bevorzugten Regionen im Naturpark Nuthe-Nieplitz und am Caputher See im Landkreis Potsdam-Mittelmark in Brandenburg umher, beobachtet und hält ganz zauberhaft die flatterhaften bunten Wesen in ihren Fotos fest. Dabei bleibt ihr aber auch immer Zeit zum Träumen.
Ein ganz toller Ansatz wie ich finde und den ich gerne an die Schmetterlingsfans weitergeben will. Mit dem obigen Video lade ich Euch / Sie ganz herzlich für eine kurze Zeit auf einen stimmungsvollen Spaziergang zu den Schmetterlingen in Brandenburg ein. Vielleicht gelingt es Euch / Ihnen auch für einige Minuten zu träumen.
Informationen über die Fotografin Annett Braunschweig:
Aus der ursprünglichen Urlaubsfotografin hat sich Annett zur Makrofotografin weiterentwickelt, die ihr Auge ständig schult, ihr fotografisches Können immer weiter ausbaut und ihr Wissen über Schmetterlinge mit Hilfe von Fachliteratur und Fachseiten im Internet erweitert.
Ihre Schmetterlingssichtungen auf den Streifzügen durch die Wiesen fotografiert sie Freihand mit einer Canon EOS R6 Mark II mit einem RF 100 Makro-Objektiv und meldet diese an das Online-Projekt “Schmetterlinge in Brandenburg und Berlin.
Im Internet präsentiert Annett Braunschweig ihre Schmetterlingsfotografien in Ihrem Account auf Instagram: @annett.braunschweig.butterfly.
"Gebirgs-Steppenfrostspanner" nach 86 Jahren wiederentdeckt
Nach 86 Jahren hat eine Gruppe von ehrenamtlichen und hauptberuflichen Schmetterlingsforschern aus Bosnien-Herzegowina, Österreich und Deutschland im Vlasic-Gebirge in Bosnien den "Gebirgs-Steppenfrostspanner (Lignyoptera thaumastaria Rebel, 1901)" wiedergefunden. Ein toller Erfolg!
Nur wenige Exemplare dieses nachtaktiven Schmetterlings waren in Bosnien-Herzegowina bisher in den Jahren 1901, 1903 und zuletzt in 1937 gefunden worden. Obwohl in Montenegro in jüngerer Zeit in 1982 noch eine Beobachtung festgstellt worden war, bestand die Befürchtung, dass diese Falterart ausgestorben sein könnte.
Der "Gebirgs-Steppenfrostspanner (Lignyoptera thaumastaria)" ist nur aus wenigen Gebirgen in Bosnien-Herzegowina und Montenegro bekannt. Die Falter leben oberhalb der Baumgrenze und erscheinen erst dann, wenn der erste Schnee gefallen und wieder getaut ist. Die Flügel der Männchen sind auffällig in gelb und pink gefärbt Die flugunfähigen Weibchen sind nahezu flügellos.
In Kooperation mit Dejan Kulijer vom Nationalmuseum von Bosnien und Herzegowina war Ende Oktober 2023 eine internationale Gruppe von Schmetterlingsfachleuten um Robert Trusch vom Naturkundemuseum Karlsruhe zu einer Expedition aufgebrochen mit dem Ziel diese Falterart wiederzufinden.
Die Experten hatten ab einsetzender Dämmerung das Vlasic-Gebirgsmassiv bei Travnik oberhalb der Baumgrenze zwischen 1550 und 1750 Metern abgesucht. Ab Mitternacht waren von allen Teilnehmern einzelne Männchen des "Gebirgs-Steppenfrostspanner (Lignyoptera thaumastaria)" in verschiedenen Höhen gefunden worden. Weitere Falter waren in den frühen Morgenstunden zu beobachten. Ab 5 Uhr waren dann sogar wenige Weibchen entdeckt worden. Dank des günstigen Wetters war das Vorhaben der Schmetterlingsexperten bereits in der ersten Expeditionsnacht vom 23. auf den 24.10.2023 erfolgreich!
Folgende Erkenntnisse wurden von den Experten festgestellt:
Die Falter werden, im Gegensatz zu anderen Nachtfalterarten fast nicht von künstlichem Licht angelockt. Die Flugunfähigkeit der Weibchen stellt wohl die Vorraussetzung für das Überleben in den von starken Herbststürmen heimgesuchten Gebirgshöhen Bosnien-Herzegowinas und Montegros dar. So werden die für die Fortpflanzung wichtigen Falter nicht aus ihrem Habitat verweht. Die Männchen verbergen sich außerhalb ihrer Aktivitätszeit tief in den Grashorsten und kommen bei Sturm und Regen nicht aus ihren Verstrecken. Dies war bereits in der folgenden stürmigen Untersuchungsnacht deutlich geworden, denn zu dieser Zeit war schon kein Falter mehr im Habitat zu beobachten. Lediglich ein verwehtes einzelnes Männchen war am nächsten Morgen in 1500 Metern Höhezufällig entdeckt worden. Noch ist unbekannt, welche Nahrungspflanzen in der Natur von den Raupen genutzt werden und wie sich die weitere Verbreitung der Falterart im Balkan darstellt.
Es besteht weiterer Forschungsbedarf über den "Gebirgs-Steppenfrostspanner (Lignyoptera thaumastaria)".
Weitere Informationen:
Dr. Robert Trusch, Kurator Lepidoptera, und Dr. Slobodan Ivkovic, Staatliches Museum für Naturkunde Karlsruhe, Referat Entomologie
Dejan Kulijer, Curator of Entomologie, Natural History Department, National Museum of Bosnia and Herzegovina
Weitere Mitglieder der internationalen Forschergruppe:
Norbert Pöll, Bad Ischl, Österreich
Dr. Franz Pühringer, St. Konrad Österreich
Nachlese: Einblicke in die dynamischen Vorgänge in lebenden Puppen von Saturnia pavonia
Am Freitag den 28. Oktober 2023 haben sich ca. 35 Schmetterlingsinteressierte, darunter auch einige Schmetterlingsexperten, Insektenforscher, Biologen und Wissenschaftler am Abend im Saal des Naturkundemuseums Karlsruhe im Nymphengarten eingefunden. Die Entomologische Arbeitsgemeinschaft im Naturwissenschaftlichen Verein e.V. Karlsruhe hat zum Vortrag "Einblicke in die dynamischen Vorgänge in lebenden Puppen von Saturnia pavonia: die Metamorphose eines Schmetterlings mit Kernspinresonanztomographie (MRT) sichtbar gemacht" eingeladen.
Nach den einleitenden Worten von Dr. Robert Trusch, Kurator der Abteilung Entomologie am Staatlichen Musum für Naturkunde Karlsruhe, und der Vorstellung von Dr. Tim Laussmann, dem Leiter der Entomologischen Sektion des Naturwissenschaftlichen Vereins Wuppertal e.V. und Beisitzer in der Arbeitsgemeinschaft Rheinisch-Westfälischer Lepidopterologen e. V., begann Dr. Laussmann gegen 19:00 Uhr mit seiner spannenden, höchst interessanten und sympatisch vorgetragenen Präsentation über lebende Puppen des Kleinen Nachtpfauenauges (Saturnia pavonia) in der Kernspinnresonanztomographie (MRT) und über die dabei gewonnenen Erkenntnisse. Anhand vieler Bilddarstellungen erklärte Dr. Laussmann gut verständlich den gebannt lauschenden Schmetterlingsinteressierten die komplexen Vorgänge bei der Kernspinresonanztomographie (MRT) der lebenden Puppen.
Man kann mit Bestimmtheit sagen, dass dieser Vortrag der gegen 20:15h endete, ein ganz besonderes Ereignis für die Schmetterlings- und Insekteninteressierte in Karlsruhe war.
Für alle Diejenigen die die Präsentation nicht live verfolgen konnten oder nochmals die beeindruckenden Fakten nachsehen wollen, gibt es ein Video dazu auf dem Youtube-Channel "MothHunters", das auch hier im Beitrag eingebunden ist.
Auf dem Youtube-Channel "MothHunters" stellen Dr. Tim Laussmann, und Kollegen interessante Videos über Tag- und Nachtfalter zur Ansicht bereit.
Weitere Informationen gibt es auch auf der Hompage des Naturwissenschaftlichen Vereins Wuppertal e.V. und auf der Homepage der Arbeitsgemeinschaft Rheinisch-Westfälischer Lepidopterologen e. V..
Video "Metamorphose eines Schmetterlings - sichtbar gemacht mit Kernspinresonanztomographie (MRT)"
Testen Sie Ihr "Tagfalterwissen": Online-Spiel auf viel-Falter.at
Kennt Ihr/kennen Sie die Tagfalter, die auf den Wiesen und im Wald umherfliegen? Gar nicht so einfach die Schmetterlinge in ihrer Musterung und Färbung zu bestimmen. Ist es ein weiblicher oder ein männlicher Falter? Einige Arten unterscheiden sich je nach Geschlecht auch in der Farbe und im Muster der Flügelober- und unterseiten.
Zum Start der Schmetterlingssaison 2023 haben wir für alle Schmetterlingsfans ein spannendes und tolles Online-Spiel zur "Bestimmung von Tagfaltern" auf der Homepage des viel-Falter.at Tagfalter-Monitoring in Österreich gefunden.
Das Spiel ist für Kinder, Jugendliche und Erwachsene geeignet, bringt Spaß und hat einen Lerneffekt. Da es online steht, lässt es sich von überall auch mit dem Handy abrufen.
Wir wünschen viel Freude beim Bestimmen der Tagfalter.
Über Eure/Ihr Berichte der Tagfalterbestimmungen bei den Streifzügen durch die Natur im Anschluß an das Online-Spiel in den Kommentaren oder per Mail über das Kontaktformular freuen wir uns.
Saisoneröffnung von Garten der Schmetterlinge und Fürstenschloss in Sayn
Am 11. März 2023 sind "Der Garten der Schmetterlinge" und das "Neue Museum Schloss Sayn" in die neue Saison gestartet.
Der 1987 von Fürstin Gabriela zu Sayn-Wittgenstein erbaute Garten der Schmetterlinge liegt gleich neben der neugotischen Residenz der Sayner Fürsten im Schlosspark. In zwei Glaspavillons befindet sich ein exotisches Paradies, in welchem der Besucher zwischen üppigen Pflanzen und plätschernden Wasserfällen durch eine Zauberwelt voller Schönheit wandelt. Umflogen von einer Vielzahl farbenprächtiger Schmetterlinge aus allen tropischen Regionen der Erde, fühlt sich der Gast wie im Märchen.
Zur Eröffnung der Saison werden im Garten der Schmetterlinge die Makrofotografien des vielfach ausgezeichneten Fotografen John-Oliver Dum einen faszinierenden Blick in die Welt der Insekten ermöglichen.
Das Neue Museum Schloss Sayn berichtet über eine weitverzweigte europäische Fürstenfamilie am Beispiel zweier außergewöhnlicher Frauen, Fürstin Leonilla zu Sayn-Wittgestein-Sayn und der vielen als Mamarazza bekannten Fürstin Marianne *1919. Es beschreibt den Glanz vergangener Tage in St. Petersburg, Paris und Sayn, erzählt aber auch von Zerstörung und Wiederaufbau, von Entbehrungen und hoffnungsvollem Blick in die Zukunft.
Zur Saisoneröffnung wird im Schloss Sayn die Ausstellung „Fantastische Welten“ der Düsseldorfer Künstlerin Marina Sailer gezeigt.