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Nachlese: NachtAktiv-Nachtschmetterlinge im Auwald am 14.06.2013
Wie vor einem Jahr begann am 14. Juni 2013 um 21.30 Uhr beim Naturschutzzentrum Karlsruhe in Rappenwört die Exkursion NachtAktiv-Nachtschmetterlinge im Auwald mit den Begrüßungsworten von Andreas Wolf, dem Geschäftsführer der Stiftung Naturschutzzentrum Karlsruhe-Rappenwört und Dr. Robert Trusch, einem der beiden Referenten und Kurator für Lepidoptera am Staatlichen Museum für Naturkunde Karlsruhe.Da die Zahl der Teilnehmer von mehr 22 Erwachsenen und Jugendlichen doch sehr groß war, wurden an diesem Abend zwei Lichtfänge voneinander getrennt im Auwald aufgestellt. Und wie auch im Jahr zuvor, sorgte Michael Falkenberg, der zweite Referent und Entomologische Präparator am Staatlichen Museum für Naturkunde für den Aufbau des einen Lichtfangs, die Anbringung des Blaulichts und der 250-Watt-Birne unter dem ca. 1,50 Meter hohen Turmnetz zum Anlocken der Nachtfalter.
Alle Teilnehmer waren gespannt darauf, welche und wieviele verschiedene Nachtfalter-Arten sich zeigen würden, denn der Kälteeinbruch tags zuvor hatte nicht für ideale Voraussetzungen zum Anlocken von Nachtschmetterlingen (Heterocera) gesorgt. Doch kaum brach die Dunkelheit an, ließ sich auch schon der erste Zünsler auf dem Netz nieder. Und sofort wurden dann wieder die mitgebrachten Bestimmungsbücher gezückt und eifrig nach der passenden Falter-Abbildung gesucht, der dazugehörige Name abgelesen und anschließend notiert. Das klingt Alles ganz leicht, doch so einfach ist die Handhabung nicht. Denn anders als bei den Tagfaltern, die neben der wissenschaftlichen Bezeichnung auch noch deutsche Namen besitzen, sind die Nachtfalter in der Regel mit ihrer wissenschaftlichen Bezeichnung in lateinischer Sprache aufgelistet. Hinzu kommt, daß die Unterscheidungsmerkmale der einzelnen Arten in der filigranen Zeichnung und Färbung der Flügel oft so minimal sind, dass eine Zuordnung zu einer Farbabbildung unter Stirnlampenlicht sehr schwierig, manchmal auch gar nicht möglich ist.
Doch bei vielen Faltern war die Bestimmung mit Hilfe der anwesenden Nachtfalter-Experten erfolgreich. So gab auch Axel Steiner, Nachtfalterkenner, Co-Autor von Schmetterlingsbestimmungsbüchern und ehrenamtlicher Mitarbeiter des Naturkundemuseums Karlsruhe entscheidende Tipps zur Identifizierung, die wir z.B. bei den beiden Schmetterlingen aus der Familie der Spanner (Geometridae) anwenden konnten. Der eine, ein männliches Exemplar des Pustelspanners (Comibaena pustulata) mit pastellgrünen Vorder- und Hinterflügeln (Geometridae), der geduldig saß und sich in verschiedenen Bildern festhalten ließ. Und auch die andere nächtliche Schönheit, ein Schlehenspanner oder auch Pflaumenspanner (Angerona prunaria) der gewillt war, als Modell für die fotografisch Interessierten unter uns Teilnehmern auf einem Ast zur Aufnahme mit Smartphones und Spiegelreflexkameras zu posen. Dank beleuchtungstechnischer Unterstützung von Michael Falkenberg, der mit großer Geduld für das ausreichende Licht sorgte, konnten wir "Fotografen" unsere Beweisfotos auch von diesem Falter machen.
Ein anderer Falter, der Blütenspanner oder auch Weißer Hartriegel-Zierspanner (Astena ansaria), der sich zeigte, zählt zu den typischen Vertretern im Auwald. Auf all die anderen verschiedensten Eulenfalter (Noctuidae), Spanner (Geometridae), Bärenspinner (Arctiinae), Wickler (Totricidae), Zahnspinner (Notodontidae) und Zünsler (Pyralidae), die sich an diesem Abend anlocken ließen, will ich hier nicht genauer eingehen, denn die Zahl von knapp über 30 verschiedenen Arten innerhalb von wenigen Stunden war beachtlich. Doch wer Interesse hat kann ja einmal den Versuch wagen und im Internet in eine Suchmachschine die lateinischen Namen "Hydrelia flammeolaria" oder "Philereme vetulata" eingeben und sehen, welche Nachtschmetterlinge (Heterocera) dann angezeigt werden.
Weit nach Mitternacht habe ich den Ort des Geschehens verlassen und damit ging für mich wieder ein interessanter Ausflug zu den phantastischen nächtlichen Schönheiten im Auwald zu Ende. Wer bisher noch nicht solch ein Spektakel besucht hat, sollte die Gelegenheit ergreifen und sich die Teilnahme an einem erlebnisreichen "Lichtfang" und Ausflug zu den Nachtschmetterlingen nicht entgehen lassen.
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Bevor ich am 22. Juni 2012 gegen 21.00 Uhr zum Veranstaltungsort beim Naturschutzzentrum Karlsruhe in Rappenwört aufbrach, war ich skeptisch, ob diese "Expedition in die Auen" wegen des Fussballspiels überaupt stattfinden würde. Um so überraschter war ich, als ich am Trefffpunkt ausser dem Exkursionsleiter noch 17 TeilnehmerInnen und zwei Hunde vorfand, mit denen ich mich auf die Nachtschmetterlingspiersch begeben sollte.
Pünktlich um 21.30 Uhr, die Dämmerung war schon allmählich im Wald rund um das Naturschutzzentrum angebrochen, ging es los. Nach einigen kurzen Einführungsworten von Andreas Wolf, dem Geschäftsführer der Stiftung Naturschutzzentrum Karlsruhe-Rappenwört und Dr. Robert Trusch, dem Leiter der Expedition und Kurator für Lepidoptera am Staatlichen Museum für Naturkunde Karlsruhe, maschierten wir gemeinsam ein kleines Stück in die Auen. Dort wurde unter Erläuterungen von Michael Falkenberg, u.a. beim Staatlichen Museum für Naturkunde Karlsruhe zuständig für die technische Exkursionsausrüstung, der Leuchtplatz (von Forschern als Lichtfang bezeichnet) auf ausgelegten weißen Tüchern aufgebaut. Dieser Leuchtplatz, bestehend aus einer an einem ca. 1,50m hohen Ständer angebrachten mit Strom betriebenen UV-Lampe und einem darübergestülpten Turmnetz, sollte für die folgenden Stunden unser Exkursionsgebiet sein.
Und nach kurzer Wartezeit wurden auch schon die ersten Nachtschmetterlinge (Heterocera) durch das Licht angelockt, die sich dann auf dem Netz niederließen. Von dort wurden sie von den Geübten unter den Teilnehmern zur Begutachtung und zur Bestimmung in kleine durchsichtige Kunststoffgefäße, aus denen sie später wieder freigelassen wurden, aufgenommen. In den mitgebrachten Schmetterlingsbestimmungsbüchern wurde dann nach dem jeweiligen Falter gesucht. Dann ging es Schlag auf Schlag. Je dunkler es wurde und je kälter die Luft, desto mehr Nachtschmetterlinge (Heterocera) versammelten sich auf dem Netz. Unter Anleitung und mit viel begleitenden Informationen von Herrn Trusch wagten sich auch die ungeübteren Teilnehmer (so auch ich) an die Bestimmung der Falter. Das erforderte unsere ganze Aufmerksamkeit, denn die Unterscheidung der Nachtfalter (Heterocera) anhand von Abbildungen und wissenschaftlichen Namen unter Einsatz von Stirn- oder Taschenlampenlicht zählt nicht gerade zu den einfachsten Übungen. Die verschiedensten Eulenfalter (Noctuidae), Spanner (Geometridae), Bärenspinner (Arctiinae), Wickler (Totricidae) und Zünsler (Pyralidae) flogen an die Lichtquelle, ließen sich auf dem Netz und auch immer haufiger auf dem weißen Tuch oder an unserer Kleidung nieder. Und je später es wurde, desto spannender wurde es bzw. immer auffälligere und schöner gezeichnete Nachtfalter (Heterocera) zeigten sich. Es würde zu lange dauern, wenn ich alle Schmetterlinge hier aufführen würde, die wir an diesem Abend bzw. in dieser Nacht zu sehen bekamen. Doch zwei Falter, die mir persönlich auch besonders gut gefallen haben, möchte ich hier nicht unerwähnt lassen. Denn schon das dekorative männliche Exemplar eines ganz in grün gefärbten Falters, einem Grünen Blatt (Hipparchus papilionaria), löste ein leises Raunen aus. Doch als dann ein großer weiblicher Schönbär (Callimorpha dominula) in seiner ganzen Farbpracht daherflatterte, war die Begeisterung unter den Teilnehmern nicht mehr zu überhören.
Und vor lauter Begeisterung, Entdeckungen und Informationen flog die Zeit nur so dahin. Erst weit nach Mitternacht lichteten sich die Reihen der Teilnehmer, bis schließlich die Exkursion durch die Veranstalter beendet und der "Lichtfang" wieder abgebaut wurde. Damit ging ein spannender Ausflug mit zahlreichen Begegnungen mit den Fliegenden Schönheiten der Nacht zu Ende. Ausgefroren und müde, aber mit vielen neuen Erfahrungen erreichte ich nach einem kurzen Fußweg durch die Nacht mein Auto, um nach Hause zu fahren.