Blog
Entries in butterfly (12)
Das Blaue Wunder von Sayn
Unter dem Titel Das Blaue Wunder von Sayn können in jedem Jahr noch vor Weihnachten die herrlichen Blauen Morphos im Garten der Schmetterlinge von Schloss Sayn bestaunt werden.
In jedem Jahr schicken ab Mitte Oktober bis zum 1. Dezember Schmetterlingszüchter in Costa Rica Puppen des Blauen Morpho (Morpho peleides) nach Sayn, denn im Garten der Schmetterlinge werden Hunderte von Puppen des faszinierenden blauen Falters für das Blaue Wunder von Sayn benötigt.
Nur wenige Tage dauert es bis die kostbaren blauen Himmelfalter nach der Ankunft in Sayn schlüpfen und im tropischen Paradies, im Garten der Schmetterlinge, zwischen den Orchideen und Bananenstauden umhersegeln, sich ausruhen oder sich paaren. Für die Besucherinnen und Besucher sind dies bezaubernde Eindrücke dieser prächtigen Schmetterlinge, die allerdings in der Ruhephase mit zusammengeklappten Flügeln mit bräunlicher Musterung auf der Flügelunterseite kaum zu entdecken sind.
Die Blauen Morphos (Morpho peleides) können noch bis zum 1. Dezember täglich von 10:00 Uhr bis 16:00 Uhr im Garten der Schmetterlinge in Schloss Sayn beobachtet und bewundert werden.
Fürstin Gabriela und Fürst Alexander zu Sayn-Wittgenstein freuen sich auf Ihren Besuch in Sayn.
"Wehrlis Gletscherspanner" nach mehr als 80 Jahren wiederentdeckt
Den ehrenamtlichen und hauptberuflichen Schmetterlingsforschern aus Deutschland, Österreich und der Schweiz ist eine großartige Beobachtung im Nationalpark Stilfzer Joch gelungen. Nach 86 Jahren konnten die Forschenden die verschollene Art des "Wehrlis Gletscherspanners" (Psodos wehrlii _Vorbrodt, 1918) in Südtirol wiederentdecken. Ein toller Erfolg.
Der "Wehrlis Gletscherspanner" (Psodos wehrlii _Vorbrodt, 1918) ist die einzige Alpen-Schmetterlingsart die über der Schneegrenze leben und dort vollständig die Entwicklung vollzieht. Entgegen der Befürchtung seit 1850 durch Klimaerwärmung und Rückgang von mehr als der Hälfte der Alpengletscher, dass diese Schmetterlingsart in Südtirol verschwunden sein könnte, entdeckte die internationale Gruppe von Fachleuten um Dr. Robert Trusch vom Naturkundemuseum Karlsruhe in Juli 2021 in der Ortler-Cevedale Gruppe an einem Grat über einem Schneefeld.
Ermöglicht wurde der Fund der Forschergruppe am dritten Tag der aufwendigen Suche mit organisatorischer Unterstützung von Prof. Dr. Gerhard Tarmann von den Tiroler Landesmuseen und mit tatkrägftiger Unterstützung der Bergwacht Sulden. Die zuständigen Stellen des Nationalparks Stilfzer Joch hatten zuvor die für die Forschungen erfolderlichen Genehmigungen erteilt.
Da noch viele Unklarheiten über die Nahrungspflanzen der Raupen, über die Entwicklungszeiten vom Ei bis zum Falter und über die jährliche Präsenz des Tagfalters im untersuchten Areal bestehen, besteht noch weiterer Forschungsbedarf.
Kontakt:
Dr. Robert Trusch:
Kurator Lepidoptera, Staatlliches Museum für Naturkunde Karlsruhe, Referat Entomologie / Erbprinzenstraße 13 / 76133 Karlsruhe, Deutschland / Tel: +49 (0)721-175-2842 / E-Mail: trusch@smnk.de
Prof. Dr. Gerhard Tarmann:
Tiroler Landesmuseen Beztriebsges. m.b.H., SAmmlungs- und Forschungszentrum, Naturwissenschaftliche Sammlungen / Krajnc-Straße 1 / 6060 Hall in Tirol, Österreich / Te: +43 699 17345919 / E-Mail: g.tarmann@tiroler-landesmuseen.at
Weitere Mitglieder der Forschergruppe:
- Michael Falkenberg, Staatliches Museum für Naturkunde Karlsruhe, Deutschland
- Martin Sauter, Universität Hohenheim, Stuttgart, Deutschland
- Norbert Pöll, Bad Ischl, Österreich
- Dr. Franz Pühringer, St. Konrad, Österreich
- Hans-Ueli Grunder und Yvonne Bleiker-Grunder, Sta. Maria Val Müstair, Schweiz
Projekttagebuch: BUND-Aktion "Werden Sie Schmetterlingsretter/In - lassen Sie ihren Garten erblühen!"
Am 11. April 2016 forderte der BUND Deutschland zur Teilnahme an der Schmetterlingsretteraktion auf. Warum geht es bei dieser Aktion? Um der allgemeinen Bedrohung der Schmetterlinge (Lepidoptera) entgegenzuwirken, sollen Schmetterlingsfans im Garten, auf dem Balkon, auf der Terrasse oder auf der Fensterbank Schmetterlingsoasen schaffen. Über die Homepage konnte man das "Schmetterlingsretter-Paket" mit Samen für Schmetterlingsblumen und Informationsmaterial bestellen und kostenlos liefern lassen.
Als Schmetterlingsfan und vor dem Hintergrund der schwierigen Situation der Schmetterlinge (Lepidoptera) war ich von dieser Idee begeistert und beschloss, mich an dieser Aktion zu beteiligen und das "Schmetterlingsretter-Paket" zu bestellen. Als ich in der Kommentaren zur Ankündigung des BUND auf facebook zusätzlich von Schwierigkeiten anderer Schmetterlingsfreunde las, Schmetterlingspflanzen insbesondere Brennesseln auf dem Balkon zu ziehen und Schmetterlinge anzulocken, war für mich klar, dies in einem Selbstversuch zu testen und mit dem "Schmetterlingsretter-Paket" Schmetterlingspflanzen auf dem Balkon zu pflanzen. Über diesen Versuch werde ich in den kommenden Wochen hier auf dieSchmetterlinge.com in einem Projekttagebuch mit Fotos und begleitenden Informationen berichten. Ich bin gespannt, ob mir dieses Experiment gelingen wird und ich im Laufe des Sommers einige Schmetterlinge auf dem Balkon anlocken kann.
Start des Projekts und des Projekttagebuchs am 20. Mai 2016:
Mit einiger Verspätung ist heute das "Schmetterlingsretter-Paket" vom BUND per Post bei dieSchmetterlinge.com eingetroffen. Im Umschlag enthalten waren ein Anschreiben mit einigen Erläuterungen, ein Spendenformular, eine Broschüre "Schmetterlinge schützen" mit Informationen zu den Schmetterlingen und was man zu ihrem Schutz unternehmen kann, ein Päckchen mit Blütensamen mit Kurzanleitung zum Einpflanzen und ein Flyer "Schmetterlinge beobachten" mit farbigen Abbildungen von 25 heimischen Faltern. In den kommenden Tagen werde ich die passenden Gefäße vorbereiten und entsprechend der Kurzanleitung auf der Samentüte mit der Aussaat der Samen beginnen. Das Abenteuer "Schmetterlingsretter" beginnt!
Neue Checkliste der Bayerischen Schmetterlinge dokumentiert Rückgang der Artenvielfalt
Freud und Leid liegen bekanntlich nah beieinander.
So auch im Fall der neuen Checkliste sämtlicher bekannter Bayerischen Schmetterlingsarten (Lepidoptera), die vom Schmetterlingsforscher und wissenschaftlichen Mitarbeiter Dr. Andreas Segerer und vom Schmetterlingskundler und freien Mitarbeiter Alfred Haslberger der Sektion Lepidoptera der Zoologischen Staatssammlung München am 12. März 2016 im Rahmen des 54. Bayerischen Entomologentags erstmals der Öffentlichkeit vorgestellt wurden. Diese zur großen Freude der Zoologischen Staatssammlung München von den beiden Forschern in mehr als zweijähriger recherchierter und erstellter Arbeit und nach eigenen Angaben als Jahrhundertwerk bezeichnete Checkliste, ist das wohl umfassendste Werk dieser Art und beinhaltet mehr als 250 Jahre Schmetterlingsbeobachtung in Bayern. Annähernd 400.00 elektronische Datensätze und eine Vielzahl zusätzlicher bisher noch nicht digitalisierter Quellen liegen der Checkliste zugrunde, die taxonomisch auf dem neuesten Stand ist und erstmalig die räumliche und zeitliche Verbreitung der in Bayern vorkommenden Arten zeigt. Für Bayern wurden insgesamt 3.243 Schmetterlingsarten nachgewiesen, darunter auch annähernd 100 im Vergleich zu früheren Auswertungen neue Arten wie z. B. drei Arten aus der Familie der Miniersackträger (Coleophoridae). Doch ohne das Projekt "Barcoding Fauna Bavarica" (BFB) der Zoologischen Sammlung München, das die vollständige genetische Erfassung der Bayerischen Tierwelt zum Ziel hat, wäre die Entwicklung solch einer Checkliste nicht möglich gewesen.
Zum Leidwesen zeigt diese neue Checkliste der Schmetterlingsarten aber auch die besorgniserregende Entwicklung der Artenzahlen der Schmetterlinge in Bayern. 13 Prozent Artenverluste und eine bedeutende Abnahme von Populationsstärken vieler noch vorhandener Arten, sogar bei bisher häufig nachgewiesenen Falterarten, dokumentiert die Checkliste. Als Ursache dieser Entwicklung und damit für den Rückgang der Arten-Vielfalt verantwortlichen Faktoren sehen die beiden Wissenschaftler den Einsatz von Düngern und Pestiziden bei der Landwirtschaft und die Fragmentierung und Umgestaltung bestehender Landschaftsräume. Nach Ansicht von Andreas Segerer, wird der Verlust an der Biodiversität der Schmetterlinge weitergehen, wenn die dafür verantwortlichen Faktoren nicht geändert werden.
Die Checkliste der Schmetterlinge Bayerns ist als Supplement der Mitteilungen der Münchner Entomologischen Gesellschaft Band 106 erschienen und kann bei der Münchner Entomologischen Gesellschaft e. V. (Nichtmitglieder gegen einen Unkostenbeitrag von 20,00 EUR inkl. Versand) bezogen werden.
Quellen:
- Pressemitteilung der Staatlichen naturwissenschaftlichen Sammlungen Bayerns "DNA Barcoding an der Zoologischen Staatssammlung München"
- Website der Münchner Entomologischen Gesellschaft e. V.
Wo kann man an Ostern 2016 Schmetterlinge ansehen?
Auch wenn die Wettervorhersagen für Ostern 2016 ganz gut sind, ist es noch vielerorts zu kalt für frei umherfliegende Schmetterlinge. Dennoch müssen Schmetterlingsfans und diejenigen, die es noch werden wollen, an den Feiertagen nicht auf lebende Schmetterlinge (Lepidoptera) verzichten. So manche Tropen- und Gewächshäuser in den Botanischen Gärten oder Ausstellungen in den verschiedenen Bundesländern locken an diesen Tagen interessierte Erwachsene und Kinder, um die prächtigen und farbfrohen Tropenschmetterlinge zu beobachten und zu bestaunen. Im Folgenden sind einige Vorschläge mit Öffnungszeiten und nach Bundesländern geordnet aufgeführt.
Baden-Württemberg
Schmetterlingshalle in der Stuttgarter Wilhelma
Öffnungszeiten:
Pflanzenhäuser 8:15 Uhr bis 17:30 Uhr
Eintrittsgeld: Ja
Schmetterlingshaus auf der Insel Mainau am Bodensee
Mit Führung durch das Schmetterlingshaus
Öffnungszeiten:
täglich von 10:00 Uhr bis 19:00 Uhr
Eintrittsgeld: Ja
Schmetterlingsparadies im Luisenpark in Mannheim
Öffnungszeiten:
März bis Oktober täglich von 10:00 Uhr bis 20:00 Uhr
Eintrittsgeld: Ja
Bayern
Schmetterlingsausstellung im Botanischen Garten in Augsburg
Öffnungszeiten:
9:00 Uhr bis 18:00 Uhr
Eintrittsgeld: Ja
Allgäuer Schmetterling- Erlebniswelt in Pfronten
Öffnungszeiten:
10:00 Uhr bis 16:30 Uhr
Eintrittsgeld: Ja
Brandenburg
Schmetterlingshaus in der Biospähre Potsdam
Öffnungszeiten:
Samstag, Sonntag und an Feiertagen 10:00 Uhr bis 19:00 Uhr
Eintrittsgeld: Ja
Hessen
Öffnungszeiten:
9:00 Uhr bis 18:00 Uhr
Eintrittsgeld: Ja
Mecklenburg-Vorpommern
Tropenhaus im Garten der Schmetterlinge in Friedrichsruh
Öffnungszeiten:
täglich von 10:00 Uhr bis 18:00 Uhr
Eintrittsgeld: Ja
Nordrhein-Westfalen
Schmetterlingshaus im Maximilianpark in Hamm
Öffnungszeiten:
10:00 Uhr bis 18.00 Uhr
Eintrittsgeld: Ja
Rheinland-Pfalz
Garten der Schmetterlinge in Schloss Sayn in Bendorf-Sayn
Öffnungszeiten:
9:00 Uhr bis 18:00 Uhr
Eintrittsgeld: Ja
Sachsen
Botanischer Garten in Chemnitz
Mit Schmetterlingsschau "Schmetterlinge im Freiflug"
Öffnungszeiten:
10:00 Uhr bis 18:00 Uhr
Eintrittsgeld: Ja
Schmetterlingshaus im Botanischen Garten in Leipzig
Mit Schmetterlingsschau "Tropische Falter aus aller WElt im Freiflug"
Öffnungszeiten:
Samstag, Sonntag, Feiertag 10:00 Uhr bis 16:00 Uhr
Eintrittsgeld: Ja