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Nachlese: Schmetterlinge - Pfinztals bunte Vielfalt
Um 19.30 Uhr am 15. März 2013 begann Marianne Rahn vom BUND Ortsgruppe Pfinztal ihren Vortrag mit digitaler Fotopräsentation über die Schmetterlingsvielfalt in Pfinztal vor einem bunt gemischten Publikum, bestehend aus Kindern und Erwachsenen, in einem voll besetzten Raum im Bürgerhaus in Söllingen bei Karlsruhe.
Auch ich hatte mich, mit Stift und Schreibpapier ausgestattet, um ja keine wesentlichen Informationen zu verpassen, unter das Publikum gemischt. Nach einigen kurzen Einleitungsworten ging Frau Rahn dann gleich in medias res und präsentierte die ersten Fakten über die Schmetterlinge im Allgemeinen nebst vieler erläuternder Fotos, die in erster Linie aus dem Fundus von Mitgliedern der BUND Ortsgruppe Pfinztal stammten.
Wir Zuhörer erfuhren, dass die Schmetterlinge mit der wissenschaftlichen Bezeichnung Lepidoptera nicht nur schöne bunte Insekten ohne Funktionen sind, sondern als nützliche Bestäuber für die Pflanzen, aber auch als Schädlinge ihren festen Platz im Lebenszyklus unserer Tierwelt haben. In diesem Zusammenhang ging Frau Rahn anhand einer Zeichnung detaillierter auf die Gemeinsamkeiten der Schmetterlinge ein und hob dabei besonders den zur Nahrungsaufnahme wichtige Saugrüsssel in den Mittelpunkt des Interesses.
Und dann ging es Schlag auf Schlag mit den Fakten weiter. Wir hörten, dass in Baden-Würtemberg 3000 verschiedene Schmetterlingsarten bekannt sind, von denen lediglich 130 Arten den Tagfaltern und im deutlichen Gegensatz dazu 2900 Arten den Nachtfaltern angehören. Ein nicht unansehnlicher Teil davon, insgesamt 32 verschiedene Arten, wurden in Pfinztal gesichtet.
Nach erläuternden Worten zu den Unterscheidungsmerkmalen von Tag- und Nachtfaltern ergänzt mit veranschaulichenden Fotos und der kurzen Darstellung der Entwicklungsstadien Ei, Raupe, Puppe bis zum fertigen Falter, stellte Frau Rahn mit zahlreichen Bildern die Tagfalter und die Nachtfalter in Pfinztal vor.
Ob Distelfalter, Schwalbenschwanz, Tagpfauenauge, Admiral, Kleiner Fuchs, Kaisermantel, C-Falter, Landkärtchen, großer Schillerfalter, verschiedene Ochsenaugen, Schachbrettfalter, Brauner Waldvogel, der eher selten gesichtete Mauerfuchs oder verschiedene Weißlinge, Zitronenfalter, Aurorafalter, mehrere Bläulinge, einige Feuerfalter und Dickkopffalter, all diese Falter gab es auf den Fotos zu sehen, ergänzt mit Angaben z.B. zu den jeweiligen Raupenfraßpflanzen, zum jährlichen Auftreten und zum Überwinterungsstadium.
Auf die Tagfalter folgten dann die bisher in Pfinztal gesichteten Nachtfalter, deren Anzahl, die gezeigt wurden, so umfangreich war, daß eine Aufzählung im Einzelnen zu lange dauern wurde. Um so erstaunlicher war es für das Publikum zu sehen, welche Farb- und Mustervielfalt die einzelnen Falter aus der Familie der Widderchen, der Glasflügler, der Eulenfalter, der Schadspinner, der Spanner, der Schwärmer, der Glucken, der Sichelflügler, der Zünsler und der Wickler vorzuweisen hatten.
Nach den vielen visuellen Eindrücken und den zahlreichen interessanten Informationen zu den Schmetterlingen in Pfinztal, die wir Zuhörer erleben und erfahren konnten, schloß Frau Rahn ihren Vortrag nach knapp eineinhalb Stunden mit einigen Worten zum Rückgang der Tagfalter und zu den Möglichkeiten, welche zu ergreifen sind, um dieser Entwicklung entgegenwirken zu können, ab.
Damit ging ein informativer Abend über die heimischen Schmetterlinge in unserer Region zu Ende, der mir und sicherlich auch den anderen Besuchern gezeigt hat, welche Vielfalt und Farbpracht wir in unserer unmittelbaren Umgebung bestaunen können, wenn wir genau hinsehen.
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Rückblick auf BUND Schmetterlingszählung 2012
Wie in meinem Beitrag Schmetterlinge Frühling und Sommer 2012 (vom 9.10.2012) angekündigt, hat nun der BUND als erster Naturschutzverband seine Auswertungen zum Schmetterlingsjahr 2012 in einer Kurzübersicht veröffentlicht.
Während der Schmetterlingszählung Abenteuer Faltertage 2012 hatten die teilnehmenden Bürgerinnen und Bürger, Kindergärten, Schulen und BUND-Gruppen deutschlandweit 21.397 Falter gesichtet (das sind 1.216 weniger als in 2011) und dem BUND entweder online oder über die Zählbogen per Post gemeldet.
Am häufigsten wurde, wie auch im vergangenen Jahr, der Kleine Fuchs (Aglais urticae oder Nymphalis urticae) beobachtet. 28 Prozent aller Faltermeldungen (in 2011 waren es noch 35 Prozent), das entspricht 5991 Exemplaren, beinhalteten den Kleinen Fuchs.
Dem folgen das Tagpfauenauge (Nymphalis io) mit etwas über 15 Prozent (in 2011 waren es nur 12,7 Prozent) und der Zitronenfalter (Gonepteryx rhamni) mit 15 Prozent.
Fast gleich liegen der Aurorafalter (Anthocharis cardamines) mit knapp unter 15 Prozent ebenso wie der Admiral (Vanessa atalanta).
Ganz im Gegenteil dazu stehen die geringen Sichtungsmeldungen des Trauermantel (Nymphalis antiopa) und des Schwalbenschwanz (Papilio machaon) mit weniger als 1 Prozent (ebenso gering wie in 2011).
Bei den Meldungen des Schachbrettfalters (Melanargia galathea) mit 6 Prozent und des Landkärtchens (Araschnia levana) mit 5 Prozent hingegen zeigt sich nach Aussage des BUND die Lage etwas entspannter.
Schmetterlingserlebnispfad im Saarbrücker Zoo eröffnet
Seit dem 8. Mai 2012 können sich im Saarbrücker Zoo kleine und große Besucher auf die Spuren der Schmetterlinge begeben.
Rechtzeitig zum Beginn der Schmetterlings-Saison 2012 wurde der Schmetterlingserlebnispfad, dessen Konzeption in den Händen der Landesgruppe Saar des Bundes für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND Saar) lag und von der Saarland Sporttoto GmbH gefördert wurde, seiner Bestimmung übergeben. Ein passendes Geschenk für den Saarbrücker Zoo, der in diesem Jahr sein 80-jähriges Bestehen feiert.
Der Schmetterlingserlebnispfad, der durch den gesamten Tierpark führt, präsentiert an insgesamt 17 Stationen auf Tafeln und anhand von Spielen viel Wissenswertes zu den Schmetterlingen.
Das kommende Pfingstwochenende wäre doch eine gute Gelegenheit dem neuen Schmetterlingserlebnispfad einen Besuch abzustatten. Weitere Informationen zu den Öffnungszeiten und zu den Eintrittspreisen gibt es auf der Website des Saarbrücker Zoo.
Rückblick auf BUND Schmetterlingszählung 2011
Zum Beginn der Schmetterlingssaison 2012 und somit auch zum Start der großen BUND Schmetterlingszählung 2012 (siehe mein Beitrag vom 29. Februar 2012) wurde nun die Auswertung des vergangenen Jahres in einer Kurzübersicht auf der Website des BUND veröffentlicht.
An der Schmetterlingszählung Abenteuer Faltertage 2011 hatten die teilnehmenden Bürgerinnen und Bürger deutschlandweit 22.613 Falter gesehen und dem BUND gemeldet. Am häufigsten wurde der Kleine Fuchs (Aglais urticae oder Nymphalis urticae), ein Tagfalter (Rhopalocera) aus der Familie der Edelfalter (Nymphalidae) und der Unterfamilie der Fleckenfalter (Nymphalinae) entdeckt. 7910 Exemplare des Kleinen Fuches, das entspricht immerhin 35 Prozent aller Faltermeldungen, sind nach Aussage des BUND gute Nachrichten und zeigt wohl eine positive Vorkommensentwicklung dieser mittelgroßen Falterart in Deutschland.
Ganz im Gegenteil dazu stehen die geringen Sichtungsmeldungen des Trauermantel (Nymphalis antiopa), eines anderen Tagfalters (Rhopalocera) aus der Familie der Edelfalter (Nymphalidae) und der Unterfamilie der Fleckenfalter (Nymphalinae). Lediglich 75 Falter, dies entspricht 0,3 Prozent, wurden gesehen und gemeldet.
Auch beim Schwalbenschwanz (Papilio machaon) aus der Familie der Ritterfalter (Papilionidae), oft als Europas schönster Schmetterling bezeichnet, liegt die Zahl der Sichtungen mit 338 Exemplaren bzw. 1,5 Prozent im unteren Bereich.
Mit 2865 gemeldeten Faltern, das entspricht 12,7 Prozent, ist die Anzahl des Tagpfauenauge (Nymphalis io) aus der Familie der Edelfalter (Nymphalidae) zwar höher, liegt aber laut BUND im Vergleich unterhalb der Vorjahresmeldungen.
Vorankündigung: BUND Schmetterlingszählung 2012
Auch in 2012 werden die Abenteuer Faltertage wieder stattfinden. Der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) ruft ab April bis Ende Oktober die Bevölkerung zur Teilnahme an der großen Schmetterlingszählung auf.
Mit Stift und Auswertungsbogen ausgestattet, sollen sich die Bürger bundesweit wieder auf die Suche nach den heimischen Schmetterlingen begeben. Wie auch im vergangenen Jahr können die Ergebnisse der jeweiligen Zählung wieder online oder per Post an den BUND übermittelt werden.
Ergänzend werden an den Aktionswochenenden vom 26. bis zum 28. Mai und vom 25. bis zum 26. August von Gruppen des BUND verschiedene Mitmachaktionen durchgeführt.
Die Ergebnisse der Zählaktion 2011 (siehe mein Beitrag vom 18. Oktober 2011) werden derzeit vom BUND ausgewertet und alsbald auf dessen Website veröffentlicht.