Artenportraits
In den Artenportraits werden verschiedene Falter ausführlich vorgestellt.
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Großer Schillerfalter (Apatura iris)
Deutscher Name: Großer Schillerfalter
Englischer Name: Purple Emperor
Wissenschaftlicher Name: Apatura iris
Schmetterlinge: Lepidoptera
Familie: Edelfalter (Nympalidae)
Unterfamilie: Schillerfalter (Apaturina)
Größe: Er zählt zu den großen bis sehr großen Faltern mit einer Flügelspannweite von 54 bis 66 mm.
Kennzeichen: Die Oberseite der Vorder- und Hinterflügel ist schwarzbraun gefärbt, versehen mit einer weißen fleckenartigen Binde und weist bei den männlichen Exemplaren einen zusätzlichen bläulichen Schimmer auf, der je nach Lichteinfall stärker hervorsticht. Auf der Oberseite der beiden Hinterflügel befindet sich je ein rötlicher umrandeter Augenfleck. Die Unterseite der Flügel ist sowohl bei den männlichen als auch bei den weiblichen Faltern rötlich braun gefärbt und zeigt deutlich abgesetzte weiße und schwarze Zeichnungen.
Vorkommen: Im südlichen und mittleren Teil Deutschlands ist er auf schattigen Waldwegen von Auenwäldern und lichten Laubwäldern noch häufiger zu finden, ebenso wie im Bergland. Dort setzt er sich gerne auf feuchten Stellen nieder oder hält sich in den Kronen der Bäume auf. Im norddeutschen Flachland hingegen kann man ihn nur vereinzelt entdecken.
Futterpflanzen der Raupen: Die Raupen ernähren sich in der Regel von Salweiden (Salix caprea), manchmal auch von Espe (Populus tremula).
Informatives: Im Gegensatz zu vielen anderen Schmetterlingen mag der Große Schillerfalter keine Blüten. Er bevorzugt stattdessen Tierleichen oder tierische Exkremente an denen er saugt. Dies ist auch der Grund warum man ihn oft an feuchten Plätzen am Boden beobachten kann. Das werden am meisten männliche Exemplare sein, denn die weiblichen Falter halten sich lieber im Bereich der Baumkronen auf. Zur Eiablage allerdings entfernen sich die Weibchen von ihrem bevorzugten Aufenthaltsort in Richtung Boden, um die Eier einzeln auf die Blattoberseite der Futterpflanzen der Raupen abzulegen.
Die Jungraupe entwickelt schon recht früh auf dem Kopf ihre typisch mehrfach verzweigten Hörner, die in der Form an Dornen erinnern. Während der Nahrungsaufnahme nagt die Raupe kurz vor dem Blattende ein rautenförmiges Blattstück ab, das nur noch mit einer Art dünnem Steg mit dem Blatt verbunden bleibt, auf dem sie sich während Fraßpausen ausruht. Schon in diesem Entwicklungssstadium ist ihre Tarnung so auf das Aussehen des Blattes abgestimmt, dass man sie kaum erkennen kann. Während der Überwinterung an einer Astgabel, manchmal auch an einer Knospe, passt sie sich wiederum an die bräunlich grüne Färbung der Umgebung an. Erst im Frühjahr nimmt sie nach erneuter Nahrungsaufnahme eine leuchtend grüne Farbe an und ist damit kaum von den Blättern zu unterscheiden. Die Verpuppung erfolgt in Form einer Stürzpuppe auf der Unterseite des Blattes.