Artenportraits
In den Artenportraits werden verschiedene Falter ausführlich vorgestellt.
Entries in Melitaeinae (4)
Baldrian-Scheckenfalter (Melitaea diamina)
Deutscher Name: Baldrian-Scheckenfalter oder Silberscheckenfalter
Englischer Name: False Heath Fritillary
Wissenschaftlicher Name: Melitaea diamina
Schmetterlinge: Lepidoptera
Familie: Edelfalter (Nymphalidae)
Unterfamilie: Scheckenfalter (Melitaeinae)
Größe: Er zählt zu den mittelgroßen Faltern mit einer Flügelspannweite von 31 bis 34 mm.
Kennzeichen: Die Oberseite der Flügel zeigt vor allem auch auf den Hinterflügeln eine dunkle fast schwarze Färbung auf. Auf der Flügelunterseite zeichnet sich deutlich vor den hellfarbigen Monden am Flügelsaum eine Reihe rotbrauner Flecken ab, die mit dunklern fast schwarzen Punkten durchsetzt sind.
Vorkommen: In Mitteleurope ist er noch häufiger vertreten, ist aber nach der Roten Liste als gefährdet eingestuft. Seine Lebensräume sind vorwiegend im Hügelland meist in Waldgebieten auf feuchten, moorigen Wiesen und Sumpfwiesen.
Futterpflanzen der Raupen: Bevorzugt Kleiner Baldrian (Valeriana dioica), Spitzwegerich (Plantago lanceolata), Wisenknöterich (Polygonum bistorta) und Wachtelweizen (Melampyrum).
Informatives: Er erscheint jährlich meist nur in einer Generation. Das Weibchen legt nach der Paarung die Eier in kleinen Haufen auf die Unterseite der Futterpflanzen ab. Die jungen Raupen leben im Herbst in kleinen Gruppen in einem gemeinsamen Gespinst, überwintern auf dürren Blattunterseiten und verteilen sich dann einzeln im Frühjahr. Die Verpuppung erfolgt an Blättern und Stengeln in Bodennähe. Die Raupen wachsen bis auf ca. 25 mm an, sind dunkelgrau bis schwarz mit weißgrauen Punkten und weißgrauer Seitenlinie und besitzen gelb/orangefarbene dornenartige Auswüchse mit weißer Spitze.
Maivogel (Euphydryas maturna)
Deutscher Name: Maivogel oder auch Eschenscheckenfalter
Englischer Name: Scarce Fritillary
Wissenschaftlicher Name: (Euphydryas maturna)
Schmetterlinge: Lepidoptera
Familie: Edelfalter (Nymphalidae)
Unterfamilie: Scheckenfalter (Melitaeinae)
Größe: Er zählt zu den kleinen bis mittelgroßen Faltern mit einer Flügelspannweite von 34 bis 42 mm.
Kennzeichen: Die Flügel von Männchen und Weibchen unterscheiden sich in der Größe deutlich. Diese sind in ihrer Form bei den Männchen wesentlich schmaler. Die Flügeloberseite ist in sehr dunklem Braun fast Schwarz gefärbt und mit orangen und pastellgelben Flecken überzogen, die in Binden angeordnet sind. Der Saum weist eine kräftig orangefarbige Binde auf, die auf den Vorderflügeln mit schwarzen Punkten ergänzt wird. Der Flügelunterseite fehlt die dunkle Grundfarbe und ist dadurch und durch die weniger kontrastrastreiche Einfärbung der Flecken in Orange und Zartgelb in der Wirkung wesentlich heller.
Vorkommen: In mitteleuropäischen Gebieten ist er nur noch ganz selten zu beobachten, an den meisten Plätzen ist er sogar vollkommen verschwunden. In Deutschland ist er auch nur noch in wenigen Regionen zu finden wie z.B. auf der Schwäbischen Alb. Seine bevorzugten Lebensräume sind feuchte Wiesen und Wälder mit jungen Eschenbäumen und Eschenbüschen.
Futterpflanzen der Raupen: Die jungen Raupen ernähren sich ausschließlich von der Gewöhnlichen Esche (Fraxinus excelsior). Im Frühjahr auch von verschiedenen Arten von Wegerich (Plantago), Ehrenpreis (Veronica), Glücksklee (Oxalis), Pappeln (Populus) und Weiden (Salix).
Informatives: Er steht in Deutschland auf der Roten Liste und ist massiv vom Aussterben gefährdet. An den wenigen Plätzen, an denen er noch zu finden ist, kann man ihn aufgrund seiner Unauffälligkeit im Verhalten nur selten beobachten. Und das, auch wenn die Zahl der einzelnen Falter jährlich schwankt. Er fliegt von Mitte Mai bis Ende Juni. Bei der Auswahl des Eiablageplatzes werden wohl ganz bestimmte Bedingungen an das Vorhandensein von Schatten, Feuchtigkeit und Temperatur gestellt. Das Weibchen legt alle ihre Eier auf einmal in einem gleichmäßig angeordneten Eigelege auf der Unterseite der Blätter von jungen Eschen ab. Die bis auf eine Länge von 30 mm wachsenden Raupen sind schwarz gefärbt und mit kräftig gelben Flecken überzogen. Sie leben nach dem Schlüpfen zusammen in einem Gespinst, das sich über das gesamte Blatt ausbreitet. Ende Juli verlassen sie dann das Gespinst, lassen sich zu Boden fallen und suchen sich gemeinsam mit mehreren anderen Raupen ein zussammengekräuseltes trockenes Blatt und überdauern dort den Winter, manche sogar zwei Winter. Im folgenden Frühling im Mai verpuppen sich die Raupen. Die Puppe ist weiß, mit einer schwarzer Musterung überzogen und besitzt am Hinterlaib gelbe kleine Warzen.
Roter Scheckenfalter (Melitaea didyma)
Deutscher Name: Roter Scheckenfalter oder auch Feuriger Scheckenfalter
Englischer Name: Spotted Fritillary
Wissenschaftlicher Name: Melitaea didyma
Schmetterlinge: Lepidoptera
Familie: Edelfalter (Nymphalidae)
Unterfamilie: Scheckenfalter (Melitaeinae)
Größe: Er zählt zu den kleineren bis mittelgroßen Faltern mit einer Flügelspannweite von 29 bis 40 mm.
Kennzeichen: Die Farbe der Flügel von Männchen und Weibchen unterscheiden sich deutlich. So ist die Flügeloberseite bei den Männchen meistens in feuriger rötlich oranger Farbe. Ausserdem weist sie schwarze Flecken auf, die sich in einer querverlaufenden Binde aneinander fügen. Bei den Weibchen hingegen zeigt sich eine variable Färbung mit deutlicher Unterscheidung der Vorderflügel- und der bräunlich orangen Hinterflügeloberseite. Zusätzlich können die Vorderflügel leicht bräunlich bestäubt sein. Die Unterseiten der Flügel verfügen sowohl beim Männchen als auch beim Weibchen über einen eierschalenfarbigen Grundton, der in hartem Kontrast zu den schwarzen Punkten und kurzen Linien und zu den orangen querverlaufenende Binden steht. Dabei zeigt sich die aus schwarzen Halbmonden bestehende Linie, die wie eine Begrenzung der äußeren Binde wirkt, besonders auffällig.
Vorkommen: Obwohl er im Bergland im südlichen Deutschland noch häufiger gesichtet wird, ist er an manchen Stellen kaum noch zu finden. Seine bevorzugten Lebensräume sind vorwiegend offene und trockene Stellen an felsigen Hängen und auf Heidewiesen. Im südlichen Europa ist er noch verbreitet zu beobachten.
Futterpflanzen der Raupen: Bevorzugt Spitzwegerich (Plantago lanceolata), Großer Ehrenpreis (Veronica teucrium), Gemeines Leinkraut (Linaria vulgaris) und andere Leinkräuter.
Informatives: Er steht in Deutschland auf der Roten Liste und ist vom Aussterben gefährdet. In Mitteleuropa fliegt er meistens nur in einer Generation von Mitte Juni bis Mitte August, in Südeuropa auch in zwei bis drei Generationen im Jahr. Das Weibchen legt die Eier in kleinen Grüppchen auf der Unterseite der Raupenfutterpflanzen ab. Die Raupen leben meistens einzeln und überwintern in leeren Fruchtkapseln z.B. von Kräutern. Die Verpuppung findet an ausgedörrten Stengeln von Pflanzen Mitte des Jahres statt. Die bis auf eine Länge von 28 mm wachsenden Raupen sind weiß gefärbt mit kontrastreichen dunkelfarbigen dünnen Linien. Sie besitzen auf dem Rücken zwei aus orangen Flecken aneinandergesetzte Reihen, aus denen hellfarbige Dornen herausstehen.
Skabiosen-Scheckenfalter (Euphydryas aurinia)
Deutscher Name: Skabiosen-Scheckenfalter oder auch Goldener Scheckenfalter
Englischer Name: Marsh Fritillary
Wissenschaftlicher Name: Euphydryas aurinia
Schmetterlinge: Lepidoptera
Familie: Edelfalter (Nymphalidae)
Unterfamilie: Scheckenfalter (Melitaeinae)
Größe: Er zählt zu den kleineren bis mittelgroßen Faltern mit einer Flügelspannweite von 35 bis 40 mm.
Kennzeichen: Obwohl er Ähnlichkeit mit dem Maivogel hat, unterscheidet er sich deutlich in Farbe, Farbanordnung, Zeichnung und Flügelbreite. Die Oberseite der Flügel zeigt eine dunklebraune Grundfärbung mit orangefarbenen und hellgelben Flecken, teilweise in Binden und als ineinanderfließende Zeichnungen angeordnet. Die Hinterflügel besitzen sowohl auf der Flügeloberseite als auch auf der Flügelunterseite vor dem Saum eine gelbrote Binde mit schwarzen Punkten. Auch hat der männliche Falter deutlich breitere Flügel als der Maivogel.
Vorkommen: Heutzutage ist er in Deutschland gebietsweise selten oder gar nicht mehr zu finden. Eine Ausnahme bildet das Alpenvorland. Dort taucht er auf feuchten Wiesen noch öfters auf. Seine bevorzugten Lebensräume sind vorwiegend moorige Wiesen und Schonungen und Sumpfgebiete.
Futterpflanzen der Raupen: Bevorzugt Teufelsabbiss (Succisa pratensis) und Tauben-Skabiose (Scabiosa columbaria).
Informatives: Steht in Deutschland auf der Roten Liste und ist vom Aussterben stark gefährdet. Seine Flugzeiten sind von Mitte Mai bis Mitte Juli. Das Weibchen legt die Eier in kleinen Haufen auf der Unterseite der Raupenfutterpflanzen ab. Die Raupen schlüpfen im Hochsommer und leben im Herbst bis zur Überwinterung gesellig in Gespinsten. Nach der Überwinterung trennen sie sich und leben während ihrer Wachstumsphase bis in die Anfänge des Mai einzeln. Die bis auf eine Länge von 30 mm wachsenden Raupen sind schwarz. Sie besitzen auf dem Rücken viele weiße Punkte und an der Seite eine längliche weiße Binde durchsetzt mit schwarzen Punkten. Auffällig zeigt sich die hochalpine Art des Falters. Sie ist kleiner und in der Färbung deutlich heller als die andern Arten.