Artenportraits
In den Artenportraits werden verschiedene Falter ausführlich vorgestellt.
Entries in Nymphalidae (18)
Ehrenpreis-Scheckenfalter (Melitaea aurelia)
Deutscher Name: Ehrenpreis-Scheckenfalter
Englischer Name: Nickerl´s Fritillary
Wissenschaftlicher Name: Melitaea aurelia
Schmetterlinge: Lepidoptera
Familie: Edelfalter (Nymphalidae)
Unterfamilie: Scheckenfalter (Melitaeinae)
Größe: Er zählt zu den mittelgroßen Faltern mit einer Flügelspannweite von 25 bis 32 mm.
Kennzeichen: Er ist oft nur ganz schwer vom Wachtelweizen-Scheckenfalter (Melitaea athalia) zu unterscheiden, doch ist er aber meist etwas kleiner und seine Grundfarbigkeit wirkt etwas gedämpfter. Seine Flügeloberseiten zeigen häufig variable Zeichnungen und Färbungen von hellbraun über orangebraun bis dunkelbraun. Die Flügelunterseiten sind hellgelb und orangebraun gezeichnet und mit weißen Flecken durchsetzt. Zusätzlich verfügen die Hinterflügel über einen hellfarbigen Saum. Die mit Sinneshaaren überzogenen Lippentaster (Mundwerkzeuge), auch als Labialpalpen bezeichnet, sind fuchsrot und an der Wurzel gelblich gefärbt.
Vorkommen: Seine Lebensräume sind vorwiegend kalkige Böden an sonnigen Hängen und Heideflächen, aber auch trockene Waldränder und Lichtungen in hügeligen Gebieten.
Futterpflanzen der Raupen: Bevorzugt Spitzwegerich (Plantago lanceolata), Ehrenpreisarten (Veronica), Hain-Wachtelweizen (Melampyrum nemorosum) und Wiesenwachtelweizen (Melampyrum pratense).
Informatives: Er erscheint jährlich meist nur in einer Generation und fliegt von Anfang Juni bis Ende Juli. Das Weibchen legt nach der Paarung die Eier in größeren Haufen auf die Blätter der Wirtspflanzen. Die jungen Raupen sind gesellig und leben in kleinen Gruppen. Sie überwintern auf der Blattunterseite und verteilen sich dann im Frühjahr. Die Raupen sind dunkelgrau bis schwarz gefärbt mit weißgrauen Punkten und besitzen gelbliche bis orangefarbene dornenartige Auswüchse mit weißen Spitzen. Die Verpuppung erfolgt an Blättern und Stengeln in Bodennähe.
Landkärtchen (Araschnia levana)
Deutscher Name: Landkärtchen
Englischer Name: Map
Wissenschaftlicher Name: Araschnia levana
Ordnung: Schmetterlinge (Lepidoptera)
Familie: Edelfalter (Nymphalidae)
Unterfamilie: Fleckenfalter (Nymphalinae)
Größe: Er zählt zu den kleinen bis mittelgroßen Faltern mit einer Flügelspannweite von 27 bis 40 mm.
Kennzeichen: Die Flügeloberseite ist bei der Frühjahrsgeneration (f. levana) in einem bräunlichen Orangeton gefärbt. Auf der Oberseite der Vorderflügel befinden sich außerdem an der Spitze weiße Flecken, die auf schwarzen Grundflecken liegen. Die Hinterflügeloberseite ziert zusätzlich eine Reihe blau eingefärbter kleinere Farbflächen. Bei der Sommergeneration (f. prorsa) hingegen ist die Flügeloberseite in Schwarz gehalten und verfügt über weiße Binden, die durch eine Reihe von rot gefärbten Flecken an den Flügelrändern ergänzt wird.
Die Flügelunterseite ist bei beiden Generationen in einem rötlich Braunton gefärbt und mit weißen Linien durchsetzt, die ein Landkartenähnliches Erscheinungsbild zeigen, was sich auch in der Bezeichnung des Falters ausdrückt.
Vorkommen: In Deutschland ist er noch recht häufig anzutreffen. Seine bevorzugten Lebensräume sind halbschattige und schattige PLätze an Wald- und Wegrändern von feuchten Au- und Laubwäldern bevorzugt in hügeligen Gebieten.
Futterpflanzen der Raupen: Bevorzugt die Große Brennessel (Urtica dioica)
Informatives: Die Falter erscheinen jährlich in 2 Generationen und fliegen von Anfang April bis Ende September. Das Weibchen legt die Eier meist an schattigen Stellen an der Blattunterseite oft bis zu 10 aufeinandergetürmt ab. Die besonderen Erkennungsmerkmale der bis auf 22 mm Länge heranwachsenden schwarzen Raupen sind die am Kopf aufgesetzten Dornen und auf der Seite in einer Reihe angeordnete hellbraune Flecken.
Die Frühlingsgeneration (f. levana) schlüpft im April aus den überwinterten Puppen, deren weibliche Falter Eier auf die Blattunterseiten ablegen. Die aus diesen Eiern geschlüpften Raupen, die zusammenbleiben, verwandeln sich in Stürzpuppen mit metallisch glänzender Färbung. Die später aus diesen Puppen schlüpfenden Falter sehen in Farbe und Zeichnung völlig anders aus wie ihre Eltern und werden als Sommerform (f. prorsa) bezeichnet. Die Weibchen dieser Sommergeneration legen wiederum Eier auf die Blattunterseiten ab. Die aus diesen Eiern geschlüpften Raupen verpuppen sich dann im Spätsommer und überwintern. Im folgenden Frühjahr schlüpfen daraus wieder die Falter der Frühlingsgeneration (f. levana).
Bündner Scheckenfalter (Melitaea varia)
Deutscher Name: Bündner Scheckenfalter oder auch Westalpiner Scheckenfalter
Englischer Name: Grisons Fritillary
Wissenschaftlicher Name: Melitaea varia
Schmetterlinge: Lepidoptera
Familie: Edelfalter (Nymphalidae)
Unterfamilie: Scheckenfalter (Melitaeinae)
Größe: Er zählt zu den kleinen Faltern mit einer Flügelspannweite von 24 bis 29 mm.
Kennzeichen: Die Oberseite der Flügel zeigt oft eine reduzierte Zeichnung am Flügelrand und eine Färbung von orange bis orangebraun. Die Weibchen sind in der Färbung etwas dunkler als die Männchen. Die Flügelunterseite weist hellgelbe und weiße Binden im Wechsel auf. In der Mitte der Hinterflügel-Unterseite liegt eine zusätzliche leuchtendweiße Binde. Zu beachten ist die Ähnlichkeit mit dem etwas größeren Westlichen Scheckenfalter (Melitaea parthenoides), der aber in tiefer liegenden Regionen zu finden ist.
Vorkommen: Seine Lebensräume sind sonnige grasbewachsene Hänge und auf Blumenreiche Wiesen in den Alpen oberhalb von 1500 Metern bis ca. 2600 Metern. In Deutschland ist dieser kleine Falter nicht vorhanden. In der Schweiz kann man ihn aber im Wallis und in Graubünden beobachten. In der Schweiz steht er als gefährdet auf der Roten Liste des Schweizer Bundesamts für Umwelt (BAFU).
Futterpflanzen der Raupen: Alpenwegerich (Plantago alpina), Frühlings-Enzian (Gentiana verna) und Kochscher Enzian (Gentiana acaulis) auch Alpen-Enzian genannt.
Informatives: Er erscheint jährlich nur in einer Generation und fliegt von Ende Juni bis Ende August. Das Weibchen legt die Eier in größeren Gruppen auf den Futterpflanzen ab. Die jungen Raupen leben gesellig in kleinen Gruppen, überwintern und verteilen sich dann im Frühjahr. Die Verpuppung erfolgt an Blättern und Stengeln in Bodennähe. In höheren Lagen kann die Entwicklung länger dauern, bis zu zwei Jahre. Dann erfolgt die Überwinterung zweimal. Die Raupen sind dunkelgrau bis schwarzgrau gefärbt, mit weißgrauen Punkten überzogen und besitzen gelb/orangefarbene dornenartige Auswüchse.
Flockenblumen-Scheckenfalter (Melitaea phoebe)
Deutscher Name: Flockenblumen-Scheckenfalter oder Großer Scheckenfalter
Englischer Name: Knapweed Fritillary
Wissenschaftlicher Name: Melitaea phoebe
Schmetterlinge: Lepidoptera
Familie: Edelfalter (Nymphalidae)
Unterfamilie: Scheckenfalter (Melitaeinae)
Größe: Er zählt zu den kleineren bis mittelgroßen Faltern mit einer Flügelspannweite von 31 bis 42mm.
Kennzeichen: Die Oberseite der Flügel zeigt eine helle gelbliche bis orange-braune Grundfärbung mit einer dunklen Zeichnung. Die Oberseite der Hinterflügel weist am äußeren Rand keine schwarzen Punkte auf. Auch auf der hellfarbigen Saumbinde auf der Unterseite der Hinterflügel fehlen die schwarzen Punkte.
Vorkommen: Obwohl er früher häufiger zu beobachten war, ist er heutzutage fast überall immer seltener zu finden. Eine Ausnahme bildet das mitteleuropäische Bergland, dort ist er an sonnigen warmen Hängen mit Magerrasen besonderes auf Kalkboden noch anzutreffen.
Futterpflanzen der Raupen: Bevorzugt die Gemeine Flockenblume (Centaurea jacea), aber auch die Gemeine Kratzdistel (Cirsium vulgare).
Informatives: Er steht in Deutschland auf der Roten Liste und ist vom Aussterben stark gefährdet. In Mitteleuropa fliegt er in einer bis zwei generationen Generationen von Anfang Mai bis Ende August. Das Weibchen legt die Eier in Haufen auf der Unterseite der Raupenfutterpflanzen ab. Die Raupen leben bis zur Überwinterung gesellig in Gespinsten. Nach der Überwinterung trennen sie sich und leben während ihrer Wachstumsphase von April bis in den Mai einzeln. Die Verpuppung erfolgt in lockeren Gespinsten nah am Boden. Die bis auf eine Länge von ca. 30 mm heranwachsenden Raupen sind dunkel bzw. schwarzgrau versehen mit vielen hellen fast weißen Punkten. Sie verfügen über jeweils eine leicht rötlich gefärbte Binde an der Seite und besitzen darüberhinaus braune oder orangefarbige Dornen.
Erdbeerbaumfalter (Charaxes jasius)
Deutscher Name: Erdbeerbaumfalter
Englischer Name: Two-tailed Pasha oder Foxy Emperor
Wissenschaftlicher Name: Charaxes jasius
Schmetterlinge: Lepidoptera
Familie: Edelfalter (Nymphalidae)
Unterfamilie: (Charaxinae)
Größe: Er zählt zu den großen Faltern und ist mit einer Flügelspannweite von 74 bis 85 mm der größte europäische Tagfalter.
Kennzeichen: Die Flügeloberseiten sind in dunkelbrauner bzw. schwarzbrauner Farbe gehalten und weisen auf den Vorderflügeln am Flügelrand eine im orangen Farbton und auf den Hinterflügeln eine im gelben Farbton gehaltene Binde auf. Die Hinterflügel besitzen als besondere Merkmale jeweils zwei schwanzartige Fortsätze, wobei einer kürzer gehalten ist als der andere. Die Unterseiten der Flügel sind marmorartig und äüßerst farbprächtig gezeichnet.
Vorkommen: Er ist in Küstenarealen im westlichen Mittelmeerraum häufig zu finden. Dort bevorzugt er Gebiete, die mit Gebüschen bewachsen sind oder über einen leichten und luftigen Baumbewuchs und über ein reiches Vorkommen der Futterpflanze verfügen. Im mitteleuropäischen Raum und im östlichen Mittelmeer ist er gar nicht bzw. sehr selten zu beobachten.
Futterpflanzen der Raupen: Die bevorzugte Pflanze ist der Westliche Erddbeerbaum (Arbutus unedo).
Informatives: Er erscheint jährlich in zwei Generationen und fliegt von Mitte Mai bis Mitte Juni und von Mitte August bis Mitte September. Die Falter sind ausgiebige Flieger und können große Strecken zurücklegen. Sie besuchen auf ihren Flugwegen kaum Blüten, sondern saugen an Aas, Baumsäften oder an verfaulten Früchten. Die männlichen Vertreter weisen ein territoriales Verhalten auf. Die Weibchen legen die gelbfarbigen und glatten Eier einzeln an den Blättern der Futterpflanzen ab. Die Raupen, die zwischen 40 und 60 mm groß werden, sind kräftig grün gefärbt und mit zarten gelben punktartigen Flecken durchsetzt. Am Kopf besitzen sie vier mit Stacheln besetzte Hörner. Die Raupen aus der 1. Generation überdauern den Winter auf den Blättern der Futterpflanze, die sie auch als Platz für Fresspausen nutzen. Die Raupen aus der 2. Generation entwickeln sich noch im selben Jahr zu Faltern. Die Verpuppung erfolgt als Stürzpuppe an der Blattunterseite oder an Stielen der Futterpflanze der Raupen.