Die Falter
Hier werde ich regelmäßig Beiträge mit Informationen zu den Schmetterlingen veröffentlichen.
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Die Familie der Edelfalter
Von der allgemeinen Darstellung der Schmetterlinge in der Übersicht, über die nächst tiefere Stufe der Gruppe der Tagfalter (Rhopalocera) und der Gruppe der Nachtfalter (Heterocera), geht es nun eine weitere Stufe tiefer zu den Schmetterlingsfamilien. In den folgenden Beiträgen werden die verschiedenen Tagfalterfamilien und deren Unterfamilien vorgestellt.
Eine in Deutschland sehr häufig vorkommende Tagfalterfamilie, ist die der Edelfalter (Nymphalidae), die wiederum verschiedene Unterfamilien vorweist. Die Edelfalter sind in der Färbung und Zeichnung der Flügel sehr verschieden, besitzen aber typische körperliche Merkmale, durch die sie sich von den Faltern aller anderen Familien deutlich unterscheiden.
Besonders auffällig ist das anscheinend fehlende, tatsächlich aber noch vorhandene erste von drei Beinpaaren, das zu sogenannten "Putzpfoten" verkümmert ist. Dieses zu Stummeln verkümmerte Beinpaar kann nur noch zum Putzen eingesetzt und nicht mehr wie die anderen beiden Beinpaare zum Laufen und Sitzen verwendet werden. Da bei den männlichen Exemplaren diese Verkümmerung deutlicher ausgeprägt ist als bei den Weibchen, können die Geschlechter oft gut unterschieden werden.
Auch die Fühler, die ungefähr einer halben Länge der Vorderflügel entsprechen und in einer Keulenform enden, sind typisch für die Edelfalter. Ebenso wie der nicht geschuppte aber vollständig entwickelte Saugrüssel und die neben den Facettenaugen fehlenden Punktaugen. Alle weiteren Merkmale sind eher schwer zu erkennen, weshalb diese hier unerwähnt bleiben.
Einige Raupen der Edelfalter weisen viele Dornen auf, die auch verzweigt sein können, andere besitzen lange Haare. Als Nahrung für die Raupen dienen verschiedene Pflanzen, wie z.B. Brennnesselgewächse (Urticaceae), Hanfgewächse (Cannabaceae), Geißblattgewächse (Caprifoliaceae), Veilchengewächse (Violaceae) und Weidengewächse (Salicaceae).
Als Besonderheit unter den Edelfaltern gilt die Unterfamilie der Augenfalter (Satyrinae). Deren Vertreter besitzen in der Färbung und Zeichnung der Flügel fast immer Flecken in Form von Augen mit hellem Kern. Ihre Raupen sind nur leicht behaart, haben keine Dornen, verschmälern sich nach hinten und weisen am hinteren Ende zwei kleine Zipfel auf. Als Futterpflanzen bevorzugen die Raupen Sauergräser (Cyperaceae) und Süßgräser (Poaceae).
Zu den Unterfamilien der Edelfalter zählen:
Die Augenfalter (Satyrinae), die Eisvögel (Limenitidinae), die Fleckenfalter (Nymphalinae), die Heliconiinae, die Scheckenfalter (Melitaeinae), die Schillerfalter (Apaturinae) und die Schnauzenfalter (Libytheinae).
Die Schmetterlingsgruppe der Nachtfalter
Nach der Vorstellung der Schmetterlingsgruppe der Tagfalter (Rhopalocera) in meinem vorherigen Beitrag folgen nun einige Informationen zur anderen wichtigen Gruppe, zu den Nachtfaltern (Heterocera).
Zur Gruppe der Nachtfalter (Heterocera) zählen u.a. die Familie der Bärenspinner (Arctiidae), der Pfauenspinner (Saturniidae), der Eulenfalter (Noctuidae), der Schwärmer (Sphingidae), der Spanner (Geometridae), der Wickler (Tortricidae), der Widderchen (Zygaenidae) und die Familie der Zünsler (Pyralidae).
Die Nachtfalter (Heterocera), von denen ca. 3300 Arten bisher in Deutschland bestimmt wurden, sind wesentlich weniger bekannt als die Tagfalter (Rhopalocera). Das liegt daran, dass diese, wie der Name schon sagt, meistens in der Nacht fliegen und deshalb auch nicht so oft wahrgenommen werden. Auch die eher unauffällige und unscheinbare Färbung, die für eine gute Tarnung tagsüber sorgt, trägt dazu bei.
Doch Vorsicht, auch wenn einige der Schmetterlingsfamilien den Nachtfaltern zugeordnet werden, sind diese keineswegs nur ausschließlich in der Nacht aktiv. So sind die Widderchen (Zygaenidae), Bärenspinner (Arctiidae), Schwärmer (Sphingidae) und die Spanner (Geometridae) tagaktive Falter, d.h. sie fliegen tagsüber. Auch bei der Färbung gibt es Ausnahmen. So zeigen einige der Familien eine sehr auffällige Färbung.
Dennoch kann man die Nachtfalter sehr gut von den Tagfaltern unterscheiden. In der Ruheposition halten die Nachtfalter ihre Flügel sehr oft wie ein Dach über dem Körper zusammengelegt oder flach an den Körper gedrückt. Ganz anders als die Tagfalter, die ihre Flügel nach oben stellen. Und auch in der Fühlerform gibt es ganz deutliche Unterschiede. Die Fühler der Nachtfalter sind eher feder- oder kammartig, aber niemals keulenartig am Ende, wie bei den Tagfaltern. Auch ist die Körperform der Nachtfalter im Gegensatz zu den Tagfaltern eher gedrungen.
Die Schmetterlingsgruppe der Tagfalter
Wie im vorherigen Beitrag Schmetterlinge und ihre Zuordnung beschrieben, erfolgt die Zuordnung und Erkennung der Schmetterlinge über verschiedene Einteilungsmethoden. Eine geläufige Einteilung stellt die Zuordnung in die Gruppe der Tagfalter und in die Gruppe der Nachtfalter dar. Dieser Beitrag geht auf die erst genannte ein.
Zur Gruppe der Tagfalter (Rhopalocera) zählen die Familien der Bläulinge (Lycaenidae), der Dickkopffalter (Hesperiidae), der Edelfalter (Nymphalidae), der Ritterfalter (Papilionidae) und der Weißlinge (Pieridae). In Deutschland gehören insgesamt ca.190 verschiedene Schmetterlingsarten dieser Gruppe an. Zu erwähnen ist, daß die Familie der Dickkopffalter (Hesperiidae) auch als unechte Tagfalter (Hesperoidea) und alle anderen Tagfalterfamilien als echte Tagfalter (Papillionoidea) bezeichnet werden.
Die Falter zeigen typische Merkmale auf, wie die die in Ruhestellung senkrecht nach oben zeigende Flügelposition und die glatten und am Ende verdickten wie Keulen wirkende Fühler. Die meist mittelgroßen bis großen Schmetterlinge sind tagsüber unterwegs und bevorzugen den Sonnenschein. Deshalb sind sie in sitzender Position „beim Sonnen“ mit flach ausgebreiteten Flügeln oder bei fehlender Sonne mit senkrecht nach oben zusammengeklappten Flügeln zu sehen.
Ihre Raupen sind spindelförmig, deren Oberflächen glatt oder wenig behaart sind oder Dornen haben, die auch verzweigt sein können. Andere wiederum weisen lange Haare auf. Zu ihrer Nahrung zählen z.B. Brennnesselgewächse (Urticaceae), Veilchengewächse (Violaceae), Weidengewächse (Salicaceae) und andere.
Schmetterlinge und ihre Zuordnung
Schmetterlinge, auch Falter genannt, gehören zu der Gruppe der Insekten, einer der artenreichsten Tiergruppe weltweit. Wie alle Insekten weisen die Schmetterlinge typische und deutlich erkennbare körperliche Merkmale auf. Dazu zählen die gesamten Bewegungsorgane, die beiden Flügelpaare und die drei Paar Beine, die sich an der Brust befinden. Bei den Schmetterlingen sind die vier Flügel dicht mit Schuppen bedeckt, was Ihnen den Namen „Schuppenflügler“ oder die wissenschaftliche Bezeichnung „Lepidoptera“ eingebracht hat.
Innerhalb der Gruppe der Insekten, bilden die Schmetterlinge (Lepidoptera) eine eigene Ordnung. Noch immer sind nicht alle auf der Welt lebenden Schmetterlingsarten entdeckt, erfasst und beschrieben. Bisher sind ca. 120.000 Arten benannt, davon ca. 3500 Arten in Deutschland. Diese wiederum lassen sich in die ca. 180 Tagfalter-Arten und in ca. 3300 nachtaktive Arten unterteilen.
Die Zuordnung der einzelnen Schmetterlinge erfolgt über verschiedene Einteilungsmethoden. Hat man früher die Schmetterlinge eher in Groß- und Kleinschmetterlinge und diese wiederum in Tag- und Nachfalter unterteilt, wird heutzutage nach intensiven Analysen der verwandtschaftlichen Zusammenhänge anscheinend versucht, die Falter nach derzeit bekannten Verwandtschaftsverhältnissen zu ordnen. Nachfolgend sind einige der wichtigsten Schmetterlingsfamilien aufgeführt.
Tagfalter (Rhopalocera)
z.B. Bläulinge (Lycaenidae), Edelfalter (Nymphalidae), Ritterfalter (Papilionidae), Weißlinge ( Pieridae),
Nachtfalter (Heterocera)
z. B. Bärenspinner (Arctiidae), Eulenfalter (Noctuidae), Pfauenspinner (Saturniidae), Schwärmer (Sphingidae), Spanner (Geometridae), Wickler (Totricidae), Widderchen (Zygaenidae), Zünsler (Pyralidae)