Artenportraits
In den Artenportraits werden verschiedene Falter ausführlich vorgestellt.
Blauschillernder Feuerfalter (Lycaena helle)
Deutscher Name: Blauschillernder Feuerfalter
Englischer Name: Violet Copper
Wissenschaftlicher Name: Lycaena helle
Schmetterlinge: Lepidoptera
Familie: Bläulinge (Lycaenidae)
Unterfamilie: (Lycaeninae)
Größe: Er zählt zu den kleinen Faltern mit einer Flügelspannweite von 23 bis 28 mm.
Kennzeichen: Die Flügeloberseite ist beim Männchen in einem dunklem Braun gehalten und mit einem blauen bzw. violettfarbigen Schimmer überzogen, der je nach Lichteinfall deutlicher hervorsticht. Beim Weibchen hingegen ist dieser Schimmer nur an Stellen im Randbereich der Flügeloberseite zu sehen. Die Grundfärbung der Flügeloberseite beim Weibchen ist gelblich bis orange. Die Flügelunterseite ist orangefarben, wobei der Vorderflügelbereich eine wesentlich stärkere Einfärbung aufweist. Aufgelockert ist die Grundfärbung durch schwarze Punkte und weiße halbmontige Flecken, die am Flügelrand mit einer kräftig orangefarbigen Binde ihren Abschluß findet.
Vorkommen: In Deutschland ist er vom Aussterben bedroht und steht deshalb auf der Roten Liste der Bundesrepublik. Der nach der deutschen Bundesartenschutzverordnung streng geschützte Falter ist nur noch ganz selten in einigen wenigen Gebieten wie im Alpenvorland in Bayern, in der Eifel oder im Westerwald zu finden. Seine Lebensräume sind feuchte Wiesen mit vorhandenen Futterpflanzen und Quellmore.
Futterpflanzen der Raupen: Schlangenknöterich (Bistorta major) oder auch Wiesenknöterich (Polygonum bistorta) genannt.
Informatives: Seine Flugzeiten sind jährlich in 1 Generation von Ende Mai bis Anfang Juli. Das Weibchen legt die hellfarbigen Eier einzeln auf der Blattunterseite ab. Die jungen Raupen sitzen und fressen auf der Blattunterseite und sind in ihrem gräulichen Ton farblich so gut angepasst, dass sie schwer zu erkennen sind. Die weiterentwickelten älteren Raupen sind in einem hellen Grünton gefärbt und fressen dann auf der Blattoberseite. Die Überwinterung erfolgt als Puppe an Laub oder trockenen Pflanzenstengeln haftend. Die Puppen selbst sind klein und besitzen eine weißliche Färbung, die mit schwarzen punktartigen Flecken durchzogen ist.
Kleines Wiesenvögelchen (Coenonympha pamphilus)
Deutscher Name: Kleines Wiesenvögelchen oder Gemeiner Heufalter
Englischer Name: Small Heath
Wissenschaftlicher Name: Coenonympha pamphilus
Ordnung: Schmetterlinge (Lepidoptera)
Familie: Edelfalter (Nymphalidae)
Unterfamilie: Augenfalter (Satyrinae)
Größe: Er zählt zu den kleinen Faltern mit einer Flügelspannweite von 22 bis 33 mm.
Kennzeichen: Die Flügeloberseite ist in einem hellen Braun bis Ockergelb gefärbt und läuft in einem gräulichen unregelmäßigen Rand aus. Auf der Oberseite der Vorderflügel befindet sich jeweils vor der Spitze ein unscharfer dunkler Punkt. Die Unterseite der Vorderflügel ist zwar in ähnlichen bräunlichen Farbtönen gehalten, doch die Leuchtkraft der Farben ist intensiver. Vor der Spitze sticht ein schwarzer Augenfleck mit weißem Kern hervor. Die Unterseite der Hinterflügel ist in einem eher gräulichen Braun gehalten und weist eine hell eingefärbte Querbinde auf, die oftmals nur angedeutet ist.
Vorkommen: In Deutschland ist er noch recht häufig anzutreffen. Seine bevorzugten Lebensräume sind offene Flächen mit trockenen Wiesen, Bergwiesen und Straßenböschungen, aber auch Waldränder und Kiesgruben.
Futterpflanzen der Raupen: Süssgräser (Poaceae) wie z.B. Wiesenrispengras (Poa pratensis), Schafschwingel (Festuca ovina), verschiedene Kammgräser (Cynosurus), Ruchgräser (Anthoxanthum), usw.
Informatives: Die Falter erscheinen jährlich in 2 bis 3 Generationen und fliegen von Mitte April bis Ende September. Das Weibchen legt bzw. heftet die Eier einzeln dicht am Boden an trockenen Grasblättern oder Grasstengeln ab. Die besonderen Erkennungsmerkmale der knapp 20 mm langen Raupen sind die hellgrüne Farbe, kombiniert mit einer dunklen Längslinie mittig auf dem Rücken, die hell eingefasst ist und eine weiße Seitenlinie. Besonders auffällig sind die rosafarbenen Zipfel am Hinterende. Die Entwicklung der Raupen verläuft unterschiedlich. Die einen wachsen schnell, verpuppen sich und entwickeln sich in kurzer Zeit zu Faltern der nächsten Generation. Die anderen stellen nach kurzer Zeit die Nahrungsaufnahme ein und überwintern als Jungraupen. Die Verpuppung in Form von Stürzpuppen erfolgt bei allen Raupen an Pflanzen in Bodennähe. Die Stürzpuppen sind ebenfalls hellgrün gefärbt und besitzen an den Flügelscheiden ein bis zwei dunkle Streifen, die hell eingefasst sind.
Hauhechelbläuling (Polyommatus icarus)
Deutscher Name: Hauhechelbläuling oder Gemeiner Bläuling
Englischer Name: Common Blue
Wissenschaftlicher Name: Polyommatus icarus
Ordnung: Schmetterlinge (Lepidoptera)
Familie: Bläulinge (Lycaenidae)
Unterfamilie: (Lycaeninae)
Größe: Er zählt zu den kleinen bis mittelgroßen Faltern mit einer Flügelspannweite von 24 bis 30 mm.
Kennzeichen: Die Flügeloberseite ist beim Männchen in leuchtendem Blau gehalten und mit einem dünnen schwarzen Rand mit angrenzenden weißen Fransen versehen. Beim Weibchen hingegen ist die Oberseite der Flügel in dunklem Braun gehalten und mit orange gefärbten Flecken an den Flügelrändern besetzt. Darüberhinaus ist die Flügeloberseite oft mit einem bläulichen Schimmer überzogen, der sich um den Körper konzentriert. Zur Geschlechterunterscheidung ist aber besonders die Flügelunterseite heranzuziehen. Denn diese ist bei den Weibchen in einem dunkleren Grau-Braun gehalten, als bei den Männchen, mit halbmonartigen Flecken in orange am Flügelrand versehen und mit schwarzen Punkten, die weiß umrandet sind, besetzt. Bei beiden Geschlechtern ist als Unterscheidungsmerkmal zu anderen Bläulingen der Basalfleck auf der Unterseite der Vorderflügel zu nennen, der aber auch in seltenen Fällen fehlen kann.
Vorkommen: In vielen Gebieten in Deutschland ist er noch häufig zu finden, weshalb er auch als Gemeiner Bläuling bezeichnet wird. Seine Lebensräume sind bevorzugt offene und trockene Gebiete, Wiesen, aber auch Randgebiete von Mooren.
Futterpflanzen der Raupen: Meistens Schmetterlingsblütler z.B. Gemeiner Hornklee (Lotus corniculatus), Weißklee (Trifolium repens), Hauhechelarten (Ononis) und viele mehr.
Informatives: Seine Flugzeiten sind jährlich in 2 bis 3 Generationen von Mai bis Oktober. Aufgrund seiner Fähigkeiten sich auf Umweltveränderungen einzustellen, gelingt es ihm relativ schnell neue Ausbreitungsgebiete zu finden. Unterstützend hierbei sind die in großen Mengen stattfindende Eiproduktion und die schnellen Entwicklung der Raupen. Das Weibchen legt die Eier meistens zwischen die Blüten der Futterpflanzen ab. Die hellgrünen Raupen haben hellfarbige Rücken- und Seitenlinien und überwintern in verschiedenen Entwicklungsstadien. Die Verpuppung der erwachsenen Raupe erfolgt am Boden.
Baumweißling (Aporia crataegi)
Deutscher Name: Baumweißling
Englischer Name: Black-veined White
Wissenschaftlicher Name: Aporia crataegi
Schmetterlinge: Lepidoptera
Familie: Weißlinge (Pieridae)
Unterfamilie: Echte Weißlinge (Pierinae)
Größe: Er zählt zu den mittelgroßen Faltern mit einer Flügelspannweite von 50 bis 65 mm.
Kennzeichen: Die Flügel sind durchgehend mit weißer Grundfarbe eingefärbt und sind im starken Kontrast dazu mit schwarzen Adern durchzogen.
Vorkommen: In Mitteleuropa ist er in vielen Gebieten noch häufig zu beobachten. Manchmal verschwindet er gebietsweise ganz, um dann überraschend für ein bis zwei Jahre als Baumschädling kurzzeitig aufzutreten. Er bevorzugt offenes mit Sträuchern und Bäumen bewachsenes Gelände, Streuobstwiesen, mit Büschen bewachsener Trockenrasen und Waldränder als Lebensräume.
Futterpflanzen der Raupen: Kern- und Steinobstbäume wie Birnbaum (Pyrus communis) und Apfelbaum (Malus domestica), Eberesche (Sorbus aucuparia), Eingriffeliger Weißdorn (Crataegus monogyna), Traubenkirsche (Prunus padus), Schlehe (Prunus spinosa), usw.
Informatives: Das Weibchen legt die in kräftigem Gelb eingefärbten Eier in sogenannten Gelegen mit bis zu 120 Eiern auf den Blättern der Futterpflanze ab. Dieser enge Verbund wird auch von den Raupen bis zur Verpuppung beibehalten. Die geschlüpften Jungraupen weben Blätter zu einem Gespinst, durchlaufen im ersten Jahr eine zweimalige Häutung und überwintern dann gemeinsam in ihrem Nest. Die geselligen Raupen lieben, wie alle Weißlinge (Pieridae) das Sonnenlicht. Deshalb schlüpfen sie an den ersten warmen Tagen des Vorfrühlings immer wieder aus ihrem Nest, um die wärmende Sonne zu genießen. Am Ende ihrer Entwicklung sind die Raupen gräulich und am Rücken schwarz gefärbt, besitzen eine ausgeprägte Behaarung und weisen auf dem Rücken zwei gelb- bis orangefarbe Längsstreifen auf. Kurz vor der Verpuppung lösen die Raupen ihren Verbund auf und zerstreuen sich. Die Verpuppung erfolgt als Gürtelpuppe, die durch die kräftig gelbe Färbung versetzt mit schwarzen Punkten, sehr auffällig ist.
Wolfsmilchschwärmer (Hyles euphorbiae)
Deutscher Name: Wolfsmilchschwärmer
Englischer Name: Spurge Hawk-moth
Wissenschaftlicher Name: Hyles euphorbiae
Ordnung: Schmetterlinge (Lepidoptera)
Familie: Schwärmer (Sphingidae)
Unterfamilie: Macroglossinae
Größe: Er zählt zu den mittelgroßen Faltern mit einer Flügelspannweite von 54 bis 75 mm.
Kennzeichen: Die Flügeloberseite der Vorderflügel ist in einem hellen gelblichen Braun gefärbt und wird am hinteren Rand mit einem im deutlichem Kontrast stehenden dunklebraunen länglich verlaufenden Band abgeschlossen. Am vorderen Rand zeigt die Flügeloberseite einen dunklen Basalfleck und zur Spitze hin weitere kleinere Flecken. Die Oberseite der Hinterflügel ist zur Signalwirkung rot gefärbt und ist an den Rändern mit einem schwarzen Streifen eingefaßt.
Vorkommen: In einigen Gebieten ist er noch recht häufig anzutreffen, in anderen Gegenden ist sein Vorkommen rückläufig. Seine bevorzugten Lebensräume sind warme Sandgebiete, sonnige Hänge und Böschungen und trockene Wegränder.
Futterpflanzen der Raupen: In Mitteleuropa ernähren sich die Raupen fast ausschliesslich von Zypressenwolfsmilch (Euphorbia cyparissias), in seltenen Fällen auch von andere Euphorbia-Arten.
Informatives: Der kräftige Falter zählt wie alle Schwärmer zu den besten Fliegern. Angepasst an diese Fähigkeit ist sein stromlinienförmiger Körper mit langen Vorderflügel und kurzen Hinterflügel ausgestattet. Er erscheint jährlich in der Regel nur in einer Generation und fliegt von Mai bis Ende August. In Jahren mit günstigen Bedingungen kann an besonderes warmen Plätzen auch eine zweite Generation entstehen. Die Raupen sind von Juni bis Anfang Oktober zu beobachten. Danach erfolgt die Verpuppung in der Erde.
Als besonderes Merkmal ist sein Verhalten zu nennen, wenn Gefahr droht. Dann nämlich zeigt er seine Drohgebärde indem er den Hinterkörper nach unten krümmt, die Flügel weit ausbreitet und die rot eingefärbten Hinterflügel präsentiert.
Auch die erwachsenen Raupen besitzen diese rote Einfärbung. Auf dem Rücken als mittig verlaufender Längsstreifen und als Grundfarbe des Horns mit schwarzer Spitze, das sich am 11. Körpersegment befindet.