Artenportraits
In den Artenportraits werden verschiedene Falter ausführlich vorgestellt.
Dunkler Wiesenknopf-Ameisenbläuling (Maculinea nausithous)
Deutscher Name: Dunkler Wiesenknopf-Ameisenbläuling oder auch Schwarzblauer Moorbläuling
Englischer Name: Dusky Large Blue
Wissenschaftlicher Name: Maculinea nausithous
Ordnung: Schmetterlinge (Lepidoptera)
Familie: Bläulinge (Lycaenidae)
Unterfamilie: Zipfelfalter (Lycaeninae)
Größe: Er zählt zu den kleinen bis mittelgroßen Faltern mit einer Flügelspannweite von 28 bis 33 mm.
Kennzeichen: Die Flügeloberseite ist beim Weibchen einfarbig dunkelbraun. Beim Männchen hingegen ist die Flügeloberseite dunkelblau, besitzt an den Rändern einen schwarzen breiten Streifen und hat ausserdem auf den Vorderflügeln mehrere schwarze Flecken. Die Flügelunterseite ist braun mit schwarzen Punkten, die in einem hellen Farbton umrandet sind.
Vorkommen: In Deutschland ist er meist selten und dann nur im mittleren und südlichen Raum zu finden. Obwohl er in manchen Gebieten, wie z.B. im Alpenvorraum noch häufiger fliegt, ist er auf der Roten Liste für gefährdete Arten geführt. Seine Lebensräume sind Feuchtwiesen mit den Futterpflanzen Großer Wiesenknopf (Sanguisorba officinalis).
Futterpflanzen der Raupen: Nur der Große Wiesenknopf (Sanguisorba officinalis).
Informatives: Er erscheint jährlich nur in einer Generation und fliegt von Anfang Juli bis Ende August. Das Weibchen legt die weißlichen Eier einzeln an den Knospen der Futterpflanzen ab. Die rötlich oder gelblich gefärbten Raupen fressen zuerst an den sich allmählich öffnenden Blüten. Nach einigen Wochen lassen sie sich fallen und warten darauf von Ameisen aufgenommen zu werden. Die weitere Entwicklung erfolgt dann in den Ameisennestern.
Natterwurz-Perlmuttfalter (Boloria titania)
Deutscher Name: Natterwurz-Perlmuttfalter
Englischer Name: Titania's fritillary oder Purple bog fritillary
Wissenschaftlicher Name: Boloria (Clossiana) titania
Schmetterlinge: Lepidoptera
Familie: Edelfalter (Nympalidae)
Unterfamilie: Heliconiinae (Perlmuttfalter)
Größe: Er zählt zu den mittelgroßen Faltern mit einer Flügelspannweite von 42 bis 48 mm.
Kennzeichen: Die Flügeloberseite zeigt eine orange-bräunliche Färbung mit ausgeprägter schwarzer Zeichnung, die an den Rändern der Hinterflügel an eine Reihe von Schachfiguren erinnert. Die Flügelunterseite ist dekorativ gemustert und weist dabei Schattierungen von braunen, gelben und violetten Tönen auf.
Vorkommen: In Deutschland ist er selten und dann meist nur im Süden, in Baden-Württemberg und Bayern zu finden. Seine Lebensräume sind vorwiegend feuchte Waldwiesen und höher gelegene von Wald umgebene Täler.
Futterpflanzen der Raupen: Schlangenknöterich (Polygonum bistorta) und Waldveilchen (Viola silvestris).
Informatives: Er erscheint jährlich nur in einer Generation und fliegt von Juni bis August. Das Weibchen legt die Eier einzeln an den Futterpflanzen im Sommer ab. Die Raupen entwickeln sich in der Eihülle während der Wintermonate und schlüpfen dann erst nach der Überwinterung. Die Verpuppung erfolgt an Blättern und Stengeln in Bodennähe.
Schwalbenschwanz (Papilio machaon)
Deutscher Name: Schwalbenschwanz
Englischer Name: Common Yellow Swallowtail
Wissenschaftlicher Name: Papilio machaon
Schmetterlinge: Lepidoptera
Familie: Ritterfalter (Papilionidae)
Unterfamilie: Papilioninae
Größe: Er zählt zu den großen Faltern mit einer Flügelspannweite von 50 bis 80 mm.
Kennzeichen: Die Flügeloberseite ist hellgelb gefärbt und zeigt schwarze Muster. Besonders auffällig und typisch sind die Hinterflügel, die in ihrer Form oft einen welligen Rand aufweisen und mit einer Spitze bzw. einem Schwanz enden. Ebenso auffällig sind auf den Hinterflügeln die blauen bandartigen Zeichnungen und der auf jedem Hinterflügel befindliche blau-rote und schwarz umrandete Augenfleck. Die Flügelunterseiten sind ebenfalls hellgelb, aber in der Tonung etwas zarter und weisen auch schwarze Muster auf.
Vorkommen: In Mitteleuropa ist er in vielen Gebieten wieder häufiger zu sehen. Er bevorzugt sonniges und offenes Gelände als Lebensraum z. B. in Gärten, auf Trockenrasen, aber auch an Wegesrändern.
Futterpflanzen der Raupen: Meist Wilde Möhre (Daucus carota), aber auch andere Gewächse wie z.B. Echter Fenchel (Foeniculum vulgare) und Bärwurz (Meum athamanium).
Informatives: Seine Flugzeiten sind jährlich in 2, manchmal aber auch in 3 Generationen. Bei genauer Beobachtung ist auffällig, dass sich die Falter oft an Bergkuppeln sammeln, um dann gemeinsam ihre Balzflüge abzusolvieren. Diese Verhaltensweise nennt sich "Hilltopping". Das Weibchen legt die hellen Eier einzeln auf die Futterpflanze. Die nach ungefähr vierzehn Tagen schlüpfenden Raupen sind zuerst dunkel und wechseln dann im Laufe ihrer Entwicklung häufiger die Farbe. Am Ende der Entwicklung sind sie hellgrün und haben auf der glatten Oberfläche orangerote und schwarze Querringe. Die Puppen sind zuerst grün und entwickeln sich dann oft noch im gleichen Jahr zu Faltern oder färben sich braun und überwintern bis ins folgende Jahr.
Dukatenfalter (Lycaena virgaureae)
Deutscher Name: Dukatenfalter
Englischer Name: Scarce Copper
Wissenschaftlicher Name: Lycaena virgaureae
Schmetterlinge: Lepidoptera
Familie: Bläulinge (Lycaenidae)
Unterfamilie: Lycaeninae
Größe: Er zählt zu den mittelgroßen Faltern mit einer Flügelspannweite von 27 bis 32 mm.
Kennzeichen: Die Oberseite der Flügel ist kräftig orange gefärbt und zeigt einen schwarzen Rand. (Die Männchen ähneln sehr stark dem Großen Feuerfalter, der allerdings noch schwarze Striche auf der Flügeloberseite vorweist.) Die Flügelunterseite ist hellgelb bis bräunlich mit dunklen Flecken und hat auf den hinteren Flügeln noch zusätzlich auffällige weiße Flecke.
Vorkommen: Seine Lebensräume sind hauptsächlich die Alpen und die Mittelgebirge, aber auch andere trockenen Stellen auf kalkarmem Boden. Manchmal ist er auch auf sandigem Boden im Norden zu finden.
Futterpflanzen der Raupen: Ausschliesslich der Große Sauerampfer (Rumex acetosa) und der Kleine Sauerampfer (Rumex acetosella).
Informatives: Er erscheint jährlich nur in einer Generation. Das Weibchen legt die Eier an den Stielen der Sauerampfer ab. Er überwintert als fertig entwickelte Raupe im Ei. Die im Frühjahr geschlüpften Raupen fressen nur bei Nacht und halten sich tagsüber auf dem Boden versteckt. Dort sind sie schwer zu sehen, denn sie sind durch ihre hellgrüne Färbung mit dünnen weißen Haaren gut getarnt.
Tagpfauenauge (Inachis io)
Deutscher Name: Tagpfauenauge
Englischer Name: European Peacock butterfly
Wissenschaftlicher Name: Inachis io
Schmetterlinge: Lepidoptera
Familie: Edelfalter (Nympalidae)
Unterfamilie: Fleckenfalter (Nymphalinae)
Größe: Er zählt zu den großen Faltern mit einer Flügelspannweite von 50 bis 60 mm.
Kennzeichen: Die Flügeloberseite ist rötlich braun und hat auf jedem Flügel einen augenartigen Fleck. Die Flügelunterseite ist dunkelgrau und zeigt eine schwarze Marmorierung. Droht ihm Gefahr, breitet er seine Flügel aus und zeigt seine Augenflecke.
Vorkommen: Er ist überall häufig zu finden. Ganz besonders oft ist er in Waldnähe zu sehen, aber auch in vielen anderen Lebensräumen.
Futterpflanzen der Raupen: Bevorzugt die Große Brennessel (Urtica dioica), aber auch andere Brennesselarten.
Informatives: Seine Flugzeiten sind jährlich in 1 bis 3 Generationen. Das Weibchen legt die Eier ausschliesslich auf Brennesselpflanzen ab, die an sonnigen oder halbschattigen und windgeschützten Plätzen wachsen. Die Ablage erfolgt auf die Blattunterseite in Anhäufungen von bis zu 200 Eiern. Während der Eiablage ist das Weibchen durch die dunkle und unauffällige Färbung der Flügelunterseite gut getarnt. Nach 2 bis 3 Wochen schlüpfen die Raupen, die sich in der Gemeinschaft über die Brennesselpflanzen hermachen, bis sie nach mehrmaligem Häuten ihr letztes Raupenstadium erreichen. Dies ist der Zeitpunkt für die Trennung der Raupengemeinschaft. Während der folgenden 3 bis 4 Wochen verlassen sie die Eihüllen und suchen sich einzeln geeignete und versteckte Verpuppungsplätze. Nach ca. 2 Wochen Ruhephase platzen die an Pflanzenstengeln hängenden Puppenhüllen beginnend an der Spitze auf und die fertigen Falter schlüpfen heraus. Die anfänglichen fast knotenartigen zusammengedrückten Falter sind schon nach kurzer Zeit dann abflugbereit. Die Falter der 2. und 3. Generation überwintern an geschützen und leicht feuchten Pätzen, wie z.B. in Höhlen oder Tierbauten.