Artenportraits
In den Artenportraits werden verschiedene Falter ausführlich vorgestellt.
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Hufeisenklee-Gelbling (Colias alfacariensis)
Deutscher Name: Hufeisenklee-Gelbling
Englischer Name: Berger´s Clouded Yellow
Wissenschaftlicher Name: Colias alfacariensis
Schmetterlinge: Lepidoptera
Familie: Weißlinge (Pieridae)
Unterfamilie: Gelblinge (Coliadinae)
Größe: Er zählt zu den kleinen bis mittelgroßen Faltern mit einer Flügelspannweite von 34 bis 45 mm.
Kennzeichen: Die Ähnlichkeit zur Goldenen Acht (Colias hyale) ist sehr stark, dennoch gibt es erkennbare Unterschiede wie z.B. in der Grundeinfärbung, die beim Hufeisenklee-Gelbling kräftiger gehalten ist. Ausserdem besitzen die Vorderflügel auf der Oberseite am Flügelrand einen dunklen fast schwarzen breiten Streifen durchsetzt mit hellen Flecken. Zusätzlich sind auf der Oberseite der beiden Vorderflügel deutlich jeweils ein schwarzer Fleck und auf den beiden Hinterflügeln jeweils ein orangefarbiger Fleck erkennbar. Die Flügeloberseite beim Männchen ist in kräftigem Gelbton gefärbt, beim Weibchen in einem weißlich abgemischten Gelbton. Die Flügelunterseite zeigt auf den Vorderflügeln jeweils einen schwarzen Fleck und auf den Hinterflügeln zwei helle und rötlich umrandete aneinanderhängende Flecken, die in ihrer Form an eine "Acht" erinnern. Die Form der Vorderflügel ist etwas abgerundeter und somit auch ein Unterscheidungsmerkmal zum ähnlichen "Colias hyale".
Vorkommen: In Mitteleuropa ist er in südlichen Gebieten noch häufig zu beobachten, in nördlichen Gebieten seltener. Er bevorzugt warme Hänge und offene Areale mit Kalkboden und Trockenrasen als Lebensräume.
Futterpflanzen der Raupen: Der Hufeisenklee (Hippocrepis comosa).
Informatives: Eine sichere Unterscheidung der beiden Arten ist oft durch Sichtung nur schwer oder gar nicht möglich. Weitere Methoden wie Genitaluntersuchungen oder DNA-Barcoding und weitere Gen-Analysen müssen dann zum Einsatz kommen.
Seine Flugzeiten sind von Mitte April bis Mitte Oktober in drei, manchmal auch in vier Generationen. Das Weibchen legt die Eier ausschließlich auf den Blättern der Futterpflanze ab. Die Raupen wachsen bis auf ca. 30 mm heran und sind in ihrer Grundfärbung grün. Außerdem besitzen sie vier gelbe Seitenstreifen, an die jeweils eine Reihe aus in gleichmäßigen Abständen aufeinanderfolgenden schwarzen Punkten angrenzt. Die Jungraupen überdauern den Winter. Die Verpuppung erfolgt als Gürtelpuppe.
Kronwicken-Bläuling (Plebejus argyrognomon)
Deutscher Name: Kronwicken-Bläuling
Englischer Name: Reverdin's Blue
Wissenschaftlicher Name: Plebejus argyrognomon oder auch Lycaeides argyrognomon
Ordnung: Schmetterlinge (Lepidoptera)
Familie: Bläulinge (Lycaenidae)
Unterfamilie: (Polyommatinae)
Größe: Er zählt zu den kleinen bis mittelgroßen Faltern mit einer Flügelspannweite von 24 bis 30 mm.
Kennzeichen: Die Flügeloberseite ist beim Männchen in leuchtendem Blau gehalten, ergänzt mit einem ganz leichten rötlichen Schimmer und mit einem dünnen schwarzen Rand am Flügelsaum versehen. Die Flügelunterseite ist sehr hell fast weißlich oder in gräulichem Ton gehalten. Beim Weibchen hingegen ist die Oberseite der Flügel mal mehr oder weniger mit einem bläulichen Schimmer überzogen, der sich um den Körper konzentriert. Die Hinterflügel sind am Rand mit schwarzen Flecken, die von orangefarbigen Halbmonden umrandet sind, besetzt. Die Fransen am Flügelrand sind weiß gefärbt. Auf der Flügelunterseite sind die Flecken in orange von schwarzen Halbmonden auf der Innenseite begrenzt.
Oft ist eine Unterscheidung aber zum Argus-Bläuling (Plebejus argus) oder zum Idas-Bläuling (Plebejus idas) nur durch eine Genitaluntersuchung möglich.
Vorkommen: In Mitteleuropa ist er fast überall nur selten anzutreffen, gebietsweise ist er sogar schon ganz verschwunden. Seine Lebensräume sind bevorzugt trockene und blütenreichen Wiesen und Buschgebiete mit Kronwicken und Wegränder, manchmal auch Feuchtgebiete.
Futterpflanzen der Raupen: Bevorzugt die Kronwicke (Coronilla varia).
Informatives: Seine Flugzeiten sind jährlich in 2 Generationen von Mitte Mai bis Mitte September. Erwähnenswert ist das unterschiedliche Verhalten der Weibchen bei der Eiablage. Legen die Weibchen aus der 1. Generation die Eier an den Blüten und Blätter der Pflanzen ab, so legen die Weibchen aus der 2. Generation hingegen die Eier an den Futterpflanzenstengeln ab. Diese Eier überdauern dann auch den Winter. Die bis knapp auf 15 mm heranwachsenden grünfarbigen Raupen besitzen eine dunkle von einem hellen Streifen umrandete Linie auf dem Rücken und hellfarbige Seitenlinien.
Blauschwarzer Eisvogel (Limenitis reducta)
Deutscher Name: Blauschwarzer Eisvogel
Englischer Name: Southern White Admiral
Wissenschaftlicher Name: Limenitis reducta
Schmetterlinge: Lepidoptera
Familie: Edelfalter (Nympalidae)
Unterfamilie: Eisvögel (Limenitidinae)
Größe: Er zählt zu den mittelgroßen Faltern mit einer Flügelspannweite von 44 bis 50 mm.
Kennzeichen: Die Flügeloberseite zeigt mit der dunkelbraunen fast schwarzen Einfärbung und mit einem Band aus weißen Flecken eine ähnliche Farbe und Zeichnung wie beim Kleinen Eisvogel. Doch der sowohl beim Männchen als auch beim Weibchen zusätzliche Blauschimmer, ist ein deutliches Unterscheidungsmerkmal zum Kleinen Eisvogel. Ebenso wie der weiße Fleck in der Nähe des Vorderrandes auf dem Körper zugewandten Teil des Vorderflügel. Die Unterseite der Hinterflügel ist rot-orange und weiß gefärbt. Ausserdem weist die äußere rötliche Binde auf den Hinterflügeln nur eine Reihe aus aufeinanderfolgenden schwarzen Punkten auf.
Vorkommen: In Deutschland ist er nur selten zu beobachten und dann nur in den wärmeren Regionen im südlichen Westen wie z.B, auf der Schwäbischen Alb. Im Mittelmeerraum hingegen ist er gebietsweise häufig zu finden. Seine Lebensräume sind vorwiegend in warmen und sonnendurchfluteten Waldrandgebieten und auf Trockenwiesen mit Buschbepflanzung.
Futterpflanzen der Raupen: In Deutschland ausschliesslich die Rote Heckenkirsche (Lanicera xylosteum) in den anderen Gebieten auch weitere Heckenkirschen-Arten.
Informatives: In Deutschland steht er auf der Roten Liste und ist vom Aussterben gefährdet. Er erscheint bei uns jährlich nur in einer Generation, in den anderen Vorkommensgebieten manchmal auch in einer zweiten und fliegt von Mitte Juni bis Mitte August. Dort wo die zweite Generation auftritt, kann man ihn dann auch noch im September fliegen sehen. In seinen Flugpausen lässt er sich an feuchten Stellen und auf Kot von Tieren nieder oder er saugt an den süsslichen Ausscheidungen von Blattläusen. Das Weibchen legt die Eier, die mit Borsten überzogen sind, einzeln auf den Blättern der Futterpflanzen ab. Die knapp bis auf 30 mm heranwachsenden Raupen sind grün-bräunlich gefärbt, die Köpfe sind ganz in braun gehalten und verfügen auf dem Rücken über auffällige Dornen in brauner Farbe, die im kontrast zu der weißgefärbten Seitenlinie stehen. Wie die Raupen des Kleinen Eisvogels, erstellen sich die heranwachsenden Raupen des Blauschwarzen Eisvogels ihr Überwinterungsquartier auf folgende Weise. Die Raupen beginnen an der Spitze des Blattes und fressen sich durch das Blatt. Dabei lassen sie die mittlere Rippe des Blattes unversehrt, auf der sie dann ausruhen. In diesen Ruhepausen spinnen die Raupen ausgeschiedenen Kot als Verlängerungen an die Blattrippe. Erst am Ende des Sommers bauen sie aus den Resten des Blattes, an dem sie zuletzt gefressen haben, ein knapp 1cm großes Gebilde, das in seiner Form an eine Tüte erinnert. In diesem sogenannten "Hibernarium" wird der Winter überdauert. Im Frühling halten sich die jungen Raupen bevorzugt auf Sträuchern in sonnigen Lagen auf und fressen dort an den Blattknospen. Die Verpuppung erfolgt Ende Mai auf der Unterseite von Blättern.
Roter Scheckenfalter (Melitaea didyma)
Deutscher Name: Roter Scheckenfalter oder auch Feuriger Scheckenfalter
Englischer Name: Spotted Fritillary
Wissenschaftlicher Name: Melitaea didyma
Schmetterlinge: Lepidoptera
Familie: Edelfalter (Nymphalidae)
Unterfamilie: Scheckenfalter (Melitaeinae)
Größe: Er zählt zu den kleineren bis mittelgroßen Faltern mit einer Flügelspannweite von 29 bis 40 mm.
Kennzeichen: Die Farbe der Flügel von Männchen und Weibchen unterscheiden sich deutlich. So ist die Flügeloberseite bei den Männchen meistens in feuriger rötlich oranger Farbe. Ausserdem weist sie schwarze Flecken auf, die sich in einer querverlaufenden Binde aneinander fügen. Bei den Weibchen hingegen zeigt sich eine variable Färbung mit deutlicher Unterscheidung der Vorderflügel- und der bräunlich orangen Hinterflügeloberseite. Zusätzlich können die Vorderflügel leicht bräunlich bestäubt sein. Die Unterseiten der Flügel verfügen sowohl beim Männchen als auch beim Weibchen über einen eierschalenfarbigen Grundton, der in hartem Kontrast zu den schwarzen Punkten und kurzen Linien und zu den orangen querverlaufenende Binden steht. Dabei zeigt sich die aus schwarzen Halbmonden bestehende Linie, die wie eine Begrenzung der äußeren Binde wirkt, besonders auffällig.
Vorkommen: Obwohl er im Bergland im südlichen Deutschland noch häufiger gesichtet wird, ist er an manchen Stellen kaum noch zu finden. Seine bevorzugten Lebensräume sind vorwiegend offene und trockene Stellen an felsigen Hängen und auf Heidewiesen. Im südlichen Europa ist er noch verbreitet zu beobachten.
Futterpflanzen der Raupen: Bevorzugt Spitzwegerich (Plantago lanceolata), Großer Ehrenpreis (Veronica teucrium), Gemeines Leinkraut (Linaria vulgaris) und andere Leinkräuter.
Informatives: Er steht in Deutschland auf der Roten Liste und ist vom Aussterben gefährdet. In Mitteleuropa fliegt er meistens nur in einer Generation von Mitte Juni bis Mitte August, in Südeuropa auch in zwei bis drei Generationen im Jahr. Das Weibchen legt die Eier in kleinen Grüppchen auf der Unterseite der Raupenfutterpflanzen ab. Die Raupen leben meistens einzeln und überwintern in leeren Fruchtkapseln z.B. von Kräutern. Die Verpuppung findet an ausgedörrten Stengeln von Pflanzen Mitte des Jahres statt. Die bis auf eine Länge von 28 mm wachsenden Raupen sind weiß gefärbt mit kontrastreichen dunkelfarbigen dünnen Linien. Sie besitzen auf dem Rücken zwei aus orangen Flecken aneinandergesetzte Reihen, aus denen hellfarbige Dornen herausstehen.
Silberfleck-Perlmuttfalter (Clossiana euphrosyne)
Deutscher Name: Silberfleck-Perlmuttfalter
Englischer Name: Pearl-Bordered Fritillary
Wissenschaftlicher Name: Clossiana (Boloria) euphrosyne
Schmetterlinge: Lepidoptera
Familie: Edelfalter (Nymphalidae)
Unterfamilie: Heliconiinae (Perlmuttfalter)
Größe: Er zählt zu den kleineren bis mittelgroßen Faltern mit einer Flügelspannweite von 32 bis 40 mm.
Kennzeichen: Die Flügeloberseite zeigt eine ähnliche Farbe und Zeichnung wie bei viele anderen Perlmuttfaltern. Als Unterscheidungsmerkmale zu anderen Perlmuttfaltern sind zum Einen die helleren Randflecken zu nennen, die eher dreiecksförmig gestaltet sind. Und zum Anderen die Zeichnung der Unterseite der Hinterflügel. Auffällig ist deren leuchtend zimtrote Grundfarbe versehen mit einem schwarzen Punkt mit heller Umrandung in der Nähe vom Flügelansatz. In der Mitte der Hinterflügelunterseite sticht die hellfarbige Binde mit jeweils einem silberfarbener Fleck hervor.
Vorkommen: Gebietsweise ist er zwar noch häufiger zu finden, doch ist in den meisten Gebieten ein starker Rückgang festzustellen. Seine Lebensräume sind vorwiegend in Waldrandgebieten, auf Waldlichtungen und auf Waldwiesen in warmen Gebirgstälern.
Futterpflanzen der Raupen: Bevorzugt Wald-Veilchen (Viola reichenbachiana) und Raue Veilchen (Viola hirta), aber auch andere Veilchenarten.
Informatives: In einigen Gebieten in Deutschland, wie z.B. im Saarland, steht er auf der Roten Liste und ist vom Aussterben gefährdet. In anderen hingegen, z.B. in den Alpen, ist er noch häufiger zu sehen. Er erscheint jährlich nur in einer Generation, manchmal auch in einer zweiten und fliegt von Mitte April bis Anfang August. Das Weibchen legt die Eier an den Blättern der Futterpflanzen ab. Die halberwachsenen schwarzen Raupen, ausgestattet mit schwarzen Dornen und manchmal mit einem Seitenstreifen aus nacheinanderfolgenden gelben Punkten, überdauern die Wintermonate meistens in eingerollten Blättern. Die Verpuppung erfolgt an Blättern und Stengeln dicht in Bodennähe.