Artenportraits
In den Artenportraits werden verschiedene Falter ausführlich vorgestellt.
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Zitronenfalter (Gonepteryx rhamni)
Deutscher Name: Zitronenfalter
Englischer Name: Brimstone
Wissenschaftlicher Name: Gonepteryx rhamni
Schmetterlinge: Lepidoptera
Familie: Weißlinge (Pieridae)
Unterfamilie: Gelblinge (Coliadinae)
Größe: Er zählt zu den mittelgroßen Faltern mit einer Flügelspannweite von 50 bis 56 mm.
Kennzeichen: Die Flügeloberseiten sind beim Männchen gelb und beim Weibchen grünstichig weiß gefärbt. Die Vorder -und Hinterflügel bei beiden Geschlechtern laufen in einer Spitze bzw. in einer Art Zipfel aus. Im Zentrum der Voder- und Hinterflügel befindet sich jeweils ein roter Fleck, der deutlich zu sehen ist. Die Flügelunterseiten sind ebenfalls bei beiden Geschlechtern blaßgrün gefärbt.
Vorkommen: In vielen Gebieten ist er zwar noch häufig zu beobachten, doch an manchen Orten wird sein Erscheinen seltener. Seine bevorzugten Lebensräume sind Waldränder, lichte Wälder, Gebüsche und Heidelandschaften.
Futterpflanzen der Raupen: Bevorzugt der Faulbaum (Frangula alnus), aber manchmal auch Kreuzdorn-Arten (Rhamnus).
Informatives: Er gehört zu den Schmetterlingen die am frühesten im Jahr umherfliegen, manchmal schon im Februar sein, wenn er aus seinem Überwinterungsplatz kommt. Nach der Paarung im März/April legen die Weibchen die Eier einzeln oder in Guppen an die Knospen der Futterpflanzen ab. Die Raupen sind grün gefärbt und verfügen an den Körperseiten über eine helle fast weiße Linie. Die Färbung ist eine gute Tarnung für die Raupen, die sich fast immer in der Mitte des Blattes aufhalten, das sie gerade fressen. Die Puppen sind Gürtelpuppen. Diese ähneln in der Form einem Blatt und sind fast waagerecht mit Hilfe des Gürtelfadens an die Zweige angehängt. Die Falter, die bis zu 12 Monate alt werden können, fliegen bis in den Spätsommer und ziehen sich dann in ihr Überwinterungsquartier an geschützten Stellen zwischen getrocknetem Laub am Boden zurück.
Großer Perlmuttfalter (Argynnis aglaja)
Deutscher Name: Großer Perlmuttfalter
Englischer Name: Dark Green Fritillary
Wissenschaftlicher Name: Argynnis aglaja oder auch Mesoacidalia aglaja
Schmetterlinge: Lepidoptera
Familie: Edelfalter (Nymphalidae)
Unterfamilie: Heliconiinae (Perlmuttfalter)
Größe: Er zählt zu den mittelgroßen Faltern mit einer Flügelspannweite von 49 bis 55 mm.
Kennzeichen: Die Flügeloberseite ist in orange oder bräunlichen gelben Tönen gehalten und mit schwarzen Flecken, Punkten und Querbändern versehen. Zusätzlich sind die Flügelränder mit einem dunklen Saum und Flecken in Dreiecksform ausgestattet. Die Unterseite der Hinterflügel und die Spitzen der Vorderflügel-Unterseite sind mit grünlicher Farbe überzogen. Außerdem befinden sich auf der Unterseite der Vorderflügel silberfarbige Flecken. Die Männchen verfügen über Duftschuppen auf den Vorderflügeln zur Absonderung von Lockstoffen für die Weibchen vor der Paarung.
Vorkommen: Gebietsweise ist der schnelle Flieger zwar noch häufiger zu finden, doch ist ein starker Rückgang festzustellen. Seine Lebensräume befinden sich vorwiegend im Gebirge und im Hügelland auf Wiesen in offenem Areal, im Wald und in Waldrandgebieten.
Futterpflanzen der Raupen: Bevorzugt Raue Veilchen (Viola hirta), aber auch Hundsveilchen (Viola canina).
Informatives: In einigen Gebieten in Deutschland, wie z.B. in Hessen, steht er auf der Roten Liste und ist vom Aussterben gefährdet, in Baden-Württemberg und Bayern steht er bereits auf der Vorwarnliste. Er erscheint jährlich nur in einer Generation und fliegt von Mitte Juni bis Mitte August. Das Weibchen legt die Eier an den Blättern und an den Stielen der Futterpflanzen ab. Die nach wenigen Wochen geschlüpften Raupen fressen zunächst die Eihülle und überdauern dann in diesem Wachstumsstadium den Winter. Die erwachsenen Raupen sind schwarz mit seitlich am Körper linienförmig aufgereihten roten Punkten und sind mit schwarzen Dornen ausgestattet. Die Verpuppung erfolgt dicht am Boden in Pflanzenteilen.
Heller Wiesenknopf-Ameisenbläuling (Maculinea teleius)
Deutscher Name: Heller Wiesenknopf-Ameisenbläuling
Englischer Name: Scarce Large Blue
Wissenschaftlicher Name: Maculinea teleius
Ordnung: Schmetterlinge (Lepidoptera)
Familie: Bläulinge (Lycaenidae)
Unterfamilie: Zipfelfalter (Lycaeninae)
Größe: Er zählt zu den kleinen bis mittelgroßen Faltern mit einer Flügelspannweite von 28 bis 33 mm.
Kennzeichen: Die Flügeloberseite zeigt beim Weibchen in der Färbung starke Ähnlichkeit mit dem Männchen des Dunklen Wiesenknopf-Ameisenbläulings (Maculinea nausithous). Die Oberseite ist dunkelblau, besitzt an den Rändern einen schwarzen breiten Streifen und hat außerdem auf den Vorderflügeln mehrere schwarze Flecken. Die Flügelunterseite ist gräulich bis bräunlich-grau, ohne bläulichen Schimmer. Die Hinterflügel-Unterseite weist zusätzlich Augenflecken und am Flügelsaum ein- bis zweireihig angeordnete dunkle Punkte auf. Dies ist ein deutliches Unterscheidungsmerkmal zum Dunklen Wiesenknopf-Ameisenbläuling (Maculinea nausithous), der diese Zeichnungen auf der Hinterflügel-Unterseite nicht hat.
Vorkommen: In Deutschland ist er meist selten und dann nur im mittleren und südlichen Raum zu finden. Obwohl er in einzelnen Gebieten, wie z.B. im Alpenvorraum noch häufiger fliegt, ist er auf der Roten Liste für gefährdete Arten geführt. in Baden-Württemberg ist er schon vom Aussterben bedroht. Seine Lebensräume sind feuchte und sumpfige Wiesen in warmen Tälern mit der Futterpflanze Großer Wiesenknopf (Sanguisorba officinalis).
Futterpflanzen der Raupen: Ausschliesslich der Große Wiesenknopf (Sanguisorba officinalis).
Informatives: Er erscheint jährlich nur in einer Generation und fliegt von Anfang Juli bis Ende August. Das Weibchen legt die hellfarbigen Eier einzeln an den Knospen der noch nicht erblühten Futterpflanzen ab. Die im jungen Stadium rot und im älteren Entwicklungsstadium nur noch rötlich gefärbten Raupen fressen zuerst an den sich allmählich öffnenden Blüten. Nach einigen Wochen lassen sie sich fallen und warten darauf von Ameisen aufgenommen und in die Ameisennester transportiert zu werden. Die jungen Raupen überwintern in diesen Nestern, wo auch die weitere Entwicklung erfolgt.
Besonderheit:
Entgegen der häufigen Annahme ist der Helle Wiesenknopf-Ameisenbläuling (Maculinea teleius) keine eigenständige Schmetterlingsart. Die Wissenschaftler am Helmholzzentrum für Umweltforschung (UFZ) in Halle haben in aufwendigen Untersuchungen herausgefunden, dass es sich beim Hellen Wiesenknopf-Ameisenbläuling (Maculinea teleius) und beim Dunklen Wiesenknopf Ameisenbläuling (Phengaris nausithous) um die gleiche Art handelt. Warum das so ist, kann man im Beitrag Auch Schmetterlinge beherrschen die Taktik der Täuschung nachlesen.
Wundklee-Bläuling (Polyommatus dorylas)
Deutscher Name: Wundklee-Bläuling
Englischer Name: Turquoise Blue
Wissenschaftlicher Name: Polyommatus dorylas oder Plebicula dorylas oder Lycaena hylas
Ordnung: Schmetterlinge (Lepidoptera)
Familie: Bläulinge (Lycaenidae)
Unterfamilie: (Lycaeninae)
Größe: Er zählt zu den kleinen bis mittelgroßen Faltern mit einer Flügelspannweite von 24 bis 30 mm. Innerhalb der Familie der Bläulinge gehört er zu den größeren Vertretern.
Kennzeichen: Die Flügeloberseite ist beim Männchen in leuchtendem Blau gefärbt, das mit einem Türkiston vermischt ist. Beim Weibchen hingegen ist die Oberseite der Flügel gleichmäßig in dunklem Braun gehalten, das um den Körper herum mit bläulichen Farbpigmenten durchsetzt ist. Ausserdem verfügen die Hinterflügel am Rand über unregelmäßig kräftig ausgebildete orangefarbigen Flecken. Die Flügelunterseiten weisen sowohl beim Männchen als auch beim Weibchen am Flügelsaum eine breite in weiß gehaltene bandartige Zeichnung auf und verfügen über einen quer angeordneten herzförmigen großen weißen Fleck.
Vorkommen: In Deutschland ist er nur noch selten zu beobachten. Seine Lebensräume sind bevorzugt kalkhaltige Magerrasen mit Wundklee, trockene Waldwiesen und sonnige Hänge.
Futterpflanzen der Raupen: Bevorzugt Wundklee (Anthyllis vulneria), manchmal auch Steinklee (Melilotus) und vereinzelt Quendel (Thymus serpyllum).
Informatives: In Deutschland steht er auf der Roten Liste und ist vom Aussterben stark gefährdet. Seine Flugzeiten sind jährlich in 2 Generationen, von Mai bis August und von Juli bis in den September hinein. Das Weibchen legt die Eier an der bevorzugten Futterpflanze der Raupen, an Wundklee ab. Die Raupen überdauern den Winter. Die Verpuppung der erwachsenen Raupe erfolgt am Boden.
Gelbwürfeliger Dickkopffalter (Carterocephalus palaemon)
Deutscher Name: Gelbwürfeliger Dickkopffalter
Englischer Name: Chequered Skipper
Wissenschaftlicher Name: Carterocephalus palaemon
Schmetterlinge: Lepidoptera
Familie: Dickkopffalter (Hesperiidae)
Unterfamilie: (Heteropterinae)
Größe: Er zählt zu den kleinen Faltern mit einer Flügelspannweite von 22 bis 27 mm.
Kennzeichen: Die Flügeloberseite ist in einem dunklem Braun gehalten, durchsetzt mit gelben in Reihen angeordneten Punkten und Flecken. Die Flügelunterseite ist in hellem ockergelb gefärbt und weist zartgelbe fast schon pastellfarbige Flecken auf, die von einer dunkelbraunen Linie umspannt sind. Durch seine Musterung ist er recht auffällig und unterscheidet sich deutlich von den anderen Dickkopffalter-Arten.
Vorkommen: Europaweit ist er, außer am Mittelmeer, fast überall vertreten. Obwohl er mancherorts noch recht häufig zu beobachten ist, steht er in Deutschland auf der Roten Liste. Seine bevorzugten Lebensräume sind Waldränder, Waldwiesen und Moorwiesen, aber auch blumenreiche Wiesen und buschige Gebiete.
Futterpflanzen der Raupen: Spitzwegerich (Plantago lanceolata), Gemeines Knäuelgras (Dactylis glomerata), Pfeifengras (Molinia caerulea) und andere Süßgräser.
Informatives: Seine Flugzeiten sind jährlich in 1 Generation von Ende April bis Mitte Juli. Das Weibchen legt die Eier einzeln auf den Blättern der Raupenfutterpflanzen ab. Die jungen Raupen sind schmal in der Form und in hellgrüner Farbe, die von hellen und dunklen längsverlaufenden Linien durchbrochen ist. Die weiterentwickelten älteren Raupen besitzen einen schwarzen Kopf und sind im Endstadium Ihrer Entwicklung gleichmäßig grün gefärbt. Die Überwinterung erfolgt als Raupe auf eine ganz besondere Art und Weise, in einem geschützten Zufluchtsort, dem Hibernarium (auch Hibernaculum genannt). Dieses Hibernarium wird von den Raupen zuvor aus eingerollten Grasblättern und Spinnfäden zu einem Gespinst in Form einer Tüte hergestellt. Die Verpuppung erfolgt nach dem Winter als Gürtelpuppe.