Artenportraits
In den Artenportraits werden verschiedene Falter ausführlich vorgestellt.
Entries in Schmetterling (20)
Aurorafalter (Anthocharis cardamines)
Deutscher Name: Aurorafalter
Englischer Name: Orange Tip
Wissenschaftlicher Name: Anthocharis cardamines
Schmetterlinge: Lepidoptera
Familie: Weißlinge (Pieridae)
Unterfamilie: Echte Weißlinge (Pierinae)
Größe: Er zählt zu den kleinen bis mittelgroßen Faltern mit einer Flügelspannweite von 34 bis 45 mm.
Kennzeichen: Die Oberseite der Vorderflügel beim Männchen weist an der Spitze eine schwarze Einfärbung auf und besitzt zusätzlich in der Flügelmitte einen kleinen linienförmigen Fleck. Sehr auffällig und typisch für die männlichen Falter ist die Einfärbung mit einem knalligen Orangeton bis fast in die Vorderflügelmitte. Im deutlichen Gegensatz dazu steht die Oberseite der Vorderflügel bei den Weibchen. Zwar sind ebenfalls die schwarze Flügelspitze und der schwarze Fleck in der Flügelmitte vorhanden, die orange Einfärbung hingegen fehlt vollständig. Bei den Weibchen sind außerdem die Flügelspitzen stärker abgerundet. Die Unterseite der Hinterflügel ist bei beiden Geschlechtern mit weiß und mit unregelmäßigen grünlichen Flecken überzogen und wirken wie grün-weiß gesprenkelt.
Vorkommen: Er ist in vielen Gebieten noch recht häufig vorwiegend in flachen aber auch in hügeligen Regionen zu beobachten. Seine bevorzugten Lebenräume sind feuchte Wiesen und Waldränder, manchmal auch aufgelockerte Wälder.
Futterpflanzen der Raupen: Bevorzugt Wiesenschaumkraut (Cardamine pratensis) und Bitteres Schaumkraut (Cardamine amara), aber auch Lauchkraut (Alliaria), Gänsekresse (Arabis) und andere. In Waldgebieten eher Knoblauchsrauke (Alliaria petiolata).
Informatives: Er fliegt von Mitte März bis Ende Juni in einer Generation. Das Weibchen legt die Eier einzeln an den Blütenstängeln der Futterpflanzen ab. Die anfänglich weißen Eier verändern später die Farbe und nehmen einen roten Ton an. Die grüne Färbung der Raupen verläuft an den Seiten in einen weißen Streifen über, der nach unten hin scharf abgegrenzt ist. Diese Färbung sorgt für eine besonders gute Tarnung. Im Gegensatz zu vielen anderen Weißlings-Arten zeigen sich die Raupen des Aurorafalters ihren Artgenossen gegenüber nicht besonders aufgeschlossen. Die Verpuppung erfolgt als Gürtelpuppe nah am Boden und ist auch das Stadium zur Überwinterung. Die Gürtelpuppe ist aufgrund ihrer braun-grünlichen Farbe und ihrer Form, die einem Dorn ähnelt, nur schwer zu finden und zu sehen. Kaum ist das fertig entwickelte Weibchen im Frühjahr aus der Gürtelpuppe geschlüpft, ist es auch schon paarungsbereit und wartet mit halb offenen Flügeln sitzend am Boden auf ein Männchen.
Zitronenfalter (Gonepteryx rhamni)
Deutscher Name: Zitronenfalter
Englischer Name: Brimstone
Wissenschaftlicher Name: Gonepteryx rhamni
Schmetterlinge: Lepidoptera
Familie: Weißlinge (Pieridae)
Unterfamilie: Gelblinge (Coliadinae)
Größe: Er zählt zu den mittelgroßen Faltern mit einer Flügelspannweite von 50 bis 56 mm.
Kennzeichen: Die Flügeloberseiten sind beim Männchen gelb und beim Weibchen grünstichig weiß gefärbt. Die Vorder -und Hinterflügel bei beiden Geschlechtern laufen in einer Spitze bzw. in einer Art Zipfel aus. Im Zentrum der Voder- und Hinterflügel befindet sich jeweils ein roter Fleck, der deutlich zu sehen ist. Die Flügelunterseiten sind ebenfalls bei beiden Geschlechtern blaßgrün gefärbt.
Vorkommen: In vielen Gebieten ist er zwar noch häufig zu beobachten, doch an manchen Orten wird sein Erscheinen seltener. Seine bevorzugten Lebensräume sind Waldränder, lichte Wälder, Gebüsche und Heidelandschaften.
Futterpflanzen der Raupen: Bevorzugt der Faulbaum (Frangula alnus), aber manchmal auch Kreuzdorn-Arten (Rhamnus).
Informatives: Er gehört zu den Schmetterlingen die am frühesten im Jahr umherfliegen, manchmal schon im Februar sein, wenn er aus seinem Überwinterungsplatz kommt. Nach der Paarung im März/April legen die Weibchen die Eier einzeln oder in Guppen an die Knospen der Futterpflanzen ab. Die Raupen sind grün gefärbt und verfügen an den Körperseiten über eine helle fast weiße Linie. Die Färbung ist eine gute Tarnung für die Raupen, die sich fast immer in der Mitte des Blattes aufhalten, das sie gerade fressen. Die Puppen sind Gürtelpuppen. Diese ähneln in der Form einem Blatt und sind fast waagerecht mit Hilfe des Gürtelfadens an die Zweige angehängt. Die Falter, die bis zu 12 Monate alt werden können, fliegen bis in den Spätsommer und ziehen sich dann in ihr Überwinterungsquartier an geschützten Stellen zwischen getrocknetem Laub am Boden zurück.
Roter Apollo (Parnassius apollo)
Deutscher Name: Roter Apollo
Englischer Name: Mountain Apollo
Wissenschaftlicher Name: Parnassius apollo
Schmetterlinge: Lepidoptera
Familie: Ritterfalter (Papilionidae)
Unterfamilie: Panassiinae
Größe: Er zählt zu den großen Faltern mit einer Flügelspannweite von 60 bis 75 mm.
Kennzeichen: Die Flügel sind weiß gefärbt und zeigen schwarze Muster in Form von Flecken. Dabei erscheinen die Enden der Vorderflügel oft durchsichtig. Besonders auffällig zeigen sich auf der Oberseite der beiden Hinterflügel jeweils ein roter augenartiger Fleck und auf der Unterseite mehrere rote Flecken, die oft einen hellfarbigen Kern besitzen.
Vorkommen: In Deutschland ist er immer seltener zu sehen und vom Aussterben bedroht. Seine Lebensräume sind felsige Täler und trockene Berghänge in den Alpen, eher selten auch in den Mittelgebirgen mit umfangreichem Vorkommen der Futterpflanzen der Raupen. Dabei bevorzugt er offene und warme Hügel mit felsigem oder steinigem Untergrund. Da er sich als Falter an Nektar labt, benötigt er auch immer eine ausreichende Menge an blühenden Pflanzen.
Futterpflanzen der Raupen: Bevorzugt Weiße Fetthenne (Sedum album), aber auch andere Fetthennen-Gewächse (Sedum)
Informatives: Als einziger heimischer Falter in Deutschland ist er nach dem Washingtoner Artenschutzabkommen (Schutz von Tieren und Pflanzen vor maßlosem Handel) weltweit geschützt und steht leider vom Aussterben bedroht auf der Roten Liste. So ist er z.B. laut Landesanstalt für Umwelt, Messungen und Naturschutz Baden-Württemberg (LUBW) in Baden-Württemberg bis auf eine Population bereits ausgestorben!
Seine Flugzeiten sind jährlich nur in einer Generation von Anfang Mai bis Mitte September. Das Weibchen legt die hellen Eier einzeln an der Futterpflanze oder an umliegenden trockenen Pflanzenstielen ab. Die nach ungefähr vierzehn Tagen entwickelten Raupen sind fast schwarz und weisen an jeder Seite jeweils eine aus gelb- oder orangefarbigen Punkte zusammengesetzte Linie auf. Der Raupenkörper ist mit kleinen weichen Haaren überzogen. Er überdauert den Winter meist als fertige Raupen in der Eihülle, bis diese im Frühling schlüpfen. Die Verpuppung erfolgt am Boden.
Wachtelweizen-Scheckenfalter (Melitaea athalia)
Deutscher Name: Wachtelweizen-Scheckenfalter oder auch Gemeiner Scheckenfalter
Englischer Name: Heath Fritillary
Wissenschaftlicher Name: Melitaea athalia
Schmetterlinge: Lepidoptera
Familie: Edelfalter (Nymphalidae)
Unterfamilie: Scheckenfalter (Melitaeinae)
Größe: Er zählt zu den mittelgroßen Faltern mit einer Flügelspannweite von 25 bis 40 mm.
Kennzeichen: Die Oberseite der Flügel zeigt oft eine variable Zeichnung und eine Färbung, von hellbraun über orangebraun bis dunkelbraun. Die Flügelunterseite ist hellgelb, orangebraun gezeichnet und weiß gefleckt und hat auf den Hinterflügeln zusätzlich einen weißlichen Saum.
Vorkommen: Früher war er in Deutschland noch häufig, heute hingegen ist er gebietsweise schon recht selten zu finden. Seine Lebensräume sind vorwiegend feuchte und trockene Blumenwiesen und Waldränder.
Futterpflanzen der Raupen: Bevorzugt Wiesenwachtelweizen (Melampyrum pratense), Spitzwegerich (Plantago lanceolata) und andere Kräuterarten außer Baldrian.
Informatives: Er erscheint jährlich meist nur in einer Generation. Das Weibchen legt nach der Paarung die Eier in kleinen Haufen auf die Wirtspflanzen. Die jungen Raupen leben in kleinen Gruppen, überwintern auf der Blattunterseite und verteilen sich dann im Frühjahr. Die Verpuppung erfolgt an Blättern und Stengeln in Bodennähe. Die Raupen sind dunkelgrau bis schwarz mit weißgrauen Punkten und weißgrauer Seitenlinie und besitzen gelb/orangefarbene dornenartige Auswüchse mit weißer Spitze.
Geißklee-Bläuling (Plebeius argus)
Deutscher Name: Geißklee-Bläuling oder auch Argus-Bläuling
Englischer Name: Silver-studded Blue
Wissenschaftlicher Name: Plebeius (Plebejus) argus
Ordnung: Schmetterlinge (Lepidoptera)
Familie: Bläulinge (Lycaenidae)
Unterfamilie: (Lycaeninae)
Größe: Er zählt zu den kleinen bis mittelgroßen Faltern mit einer Flügelspannweite von 20 bis 23 mm.
Kennzeichen: Die Flügeloberseite ist beim Männchen blau und mit einem schwarzen breiten Rand versehen, die Flügelunterseite ist hellgrau. Beim Weibchen hingegen ist die Flügeloberseite dunkelbraun und weist an den Rändern der Hinterflügel orangefarbe Halbmonde auf. Die Flügelunterseite ist bräunlich mit orangefarbenen Flecken am Rand gefolgt mit einer Reihe von bläulich-silber schimmernden Punkten.
Vorkommen: In vielen Gebieten in Deutschland ist er noch häufiger zu finden, in manchen Gebieten allerdings ist er nur noch selten zu sehen. Seine Lebensräume sind bevorzugt Heiden und Randgebiete von Mooren.
Futterpflanzen der Raupen: Meistens Schmetterlingsblütler z.B. Gemeiner Hornklee (Lotus corniculatus), Hufeisenklee (Hippocrepis comosa), Bunte Kronwicke (Caronilla varia) und Besenheide (Calluna vulgaris).
Informatives: Seine Flugzeiten sind jährlich in 1 bis 2 Generationen von Mai bis August. Auffällig zeigt sich die Verbindung seiner Raupe mit Ameisen. Dies führt dazu, dass das Weibchen die Eier oft in der Nähe von Ameisennestern ablegt. Das Ei überwintert. Die Verpuppung der erwachsenen Raupe erfolgt oft auch in Ameisennestern.