Artenportraits
In den Artenportraits werden verschiedene Falter ausführlich vorgestellt.
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Kronwicken-Bläuling (Plebejus argyrognomon)
Deutscher Name: Kronwicken-Bläuling
Englischer Name: Reverdin's Blue
Wissenschaftlicher Name: Plebejus argyrognomon oder auch Lycaeides argyrognomon
Ordnung: Schmetterlinge (Lepidoptera)
Familie: Bläulinge (Lycaenidae)
Unterfamilie: (Polyommatinae)
Größe: Er zählt zu den kleinen bis mittelgroßen Faltern mit einer Flügelspannweite von 24 bis 30 mm.
Kennzeichen: Die Flügeloberseite ist beim Männchen in leuchtendem Blau gehalten, ergänzt mit einem ganz leichten rötlichen Schimmer und mit einem dünnen schwarzen Rand am Flügelsaum versehen. Die Flügelunterseite ist sehr hell fast weißlich oder in gräulichem Ton gehalten. Beim Weibchen hingegen ist die Oberseite der Flügel mal mehr oder weniger mit einem bläulichen Schimmer überzogen, der sich um den Körper konzentriert. Die Hinterflügel sind am Rand mit schwarzen Flecken, die von orangefarbigen Halbmonden umrandet sind, besetzt. Die Fransen am Flügelrand sind weiß gefärbt. Auf der Flügelunterseite sind die Flecken in orange von schwarzen Halbmonden auf der Innenseite begrenzt.
Oft ist eine Unterscheidung aber zum Argus-Bläuling (Plebejus argus) oder zum Idas-Bläuling (Plebejus idas) nur durch eine Genitaluntersuchung möglich.
Vorkommen: In Mitteleuropa ist er fast überall nur selten anzutreffen, gebietsweise ist er sogar schon ganz verschwunden. Seine Lebensräume sind bevorzugt trockene und blütenreichen Wiesen und Buschgebiete mit Kronwicken und Wegränder, manchmal auch Feuchtgebiete.
Futterpflanzen der Raupen: Bevorzugt die Kronwicke (Coronilla varia).
Informatives: Seine Flugzeiten sind jährlich in 2 Generationen von Mitte Mai bis Mitte September. Erwähnenswert ist das unterschiedliche Verhalten der Weibchen bei der Eiablage. Legen die Weibchen aus der 1. Generation die Eier an den Blüten und Blätter der Pflanzen ab, so legen die Weibchen aus der 2. Generation hingegen die Eier an den Futterpflanzenstengeln ab. Diese Eier überdauern dann auch den Winter. Die bis knapp auf 15 mm heranwachsenden grünfarbigen Raupen besitzen eine dunkle von einem hellen Streifen umrandete Linie auf dem Rücken und hellfarbige Seitenlinien.
Blauer Eichen-Zipfelfalter (Neozephyrus quercus)
Deutscher Name: Blauer Eichen-Zipfelfalter
Englischer Name: Purple Hairstreak
Wissenschaftlicher Name: Neozephyrus quercus
Schmetterlinge: Lepidoptera
Familie: Bläulinge (Lycaenidae)
Unterfamilie: (Lycaeninae)
Größe: Er zählt zu den mittelgroßen Faltern mit einer Flügelspannweite von 28 bis 33 mm.
Kennzeichen: Besonderes auffällig zeigt sich an beiden Hinterflügeln jeweils ein kleiner Zipfel. Die Flügeloberseite ist beim Männchen in dunklem Blau gehalten und mit einem dunkelfarbigen breiten Rand versehen. Beim Weibchen hingegen ist die dunkelbraune fast schwarze Einfärbung der Flügeloberseite durch jeweils einen blauen Fleck auf jedem Vorderflügel unterbrochen. Die Flügelunterseite steht im deutlichen Kontrast dazu und ist in einem hellen Grauton eingefärbt. Hinzu kommen helle Zeichnungen in halbrunder Form, wie auf einer Kette aufgereiht, und jeweils ein Fleck in Orange kurz vor dem Zipfel.
Vorkommen: In Mitteleuropa ist er weit verbreitet und in manchen Gebieten auch recht häufig anzutreffen. Seine Lebensräume sind vorwiegend lichte Eichenwälder, sonnige Waldränder und offene Bereiche mit Eichbaumbewuchs. Manchmal ist er auch in Stadtgebieten in Parkanlagen oder an Baumalleen zu finden.
Futterpflanzen der Raupen: Beobachtungen haben wohl gezeigt, dass Stieleichen (Quercus robor) und Traubeneichen (Quercus petraea) bevorzugt werden. Aber auch andere Eichenarten wie Flaumeichen (Quercus pubescens) oder sogar Roteichen (Quercus rubra) dienen als Futterpflanzen.
Informatives: Nach der Bundesartenschutzverordnung ist er besonders geschützt. Seine Flugzeiten sind von Juni bis in den August hoch oben in den Kronen der Eichen, was die Beobachtung erschwert. Nur gelegentlich fliegt er zum Boden, um an Wasserpfützen zu saugen. Als ausgewachsener Falter ernährt er sich von Honigtau, den Ausscheidungen von Blattläusen. Das Weibchen legt die hellfarbigen mit kleinen Schuppen überzogenen Eier an den Knospen der Eichenblätter ab. In dieser Form, als Ei, übersteht er auch den Winter. Bei manchen Eiern wurde kurz vor dem Schlüpfen der Raupen im Frühjahr eine veränderte dunkelblaue Färbung beobachtet. Die frisch geschlüpften Raupen bohren sich für eine gewisse Zeit in die Blütenknospen ein und sind somit nicht mehr zu sehen. Dort verschlingen sie die Eichenblüten. Erst wenn diese vollständig aufgefressen sind, stürzen sich die mittlerweile ordentlich gewachsenen hellbraun gefärbten und mit auf dem Rücken dunklen und hellen schräg verlaufenden Streifen versehenen Raupen auch auf die Eichenblätter. Da sich die Raupen, im Gegensatz zum ausgewachsene Falter, an den unteren Ästen der Eichen aufhalten, ist die Entfernung zum Boden, an dem die Verpuppung frei zwischen Laub liegend erfolgt, nicht weit.
Blauschillernder Feuerfalter (Lycaena helle)
Deutscher Name: Blauschillernder Feuerfalter
Englischer Name: Violet Copper
Wissenschaftlicher Name: Lycaena helle
Schmetterlinge: Lepidoptera
Familie: Bläulinge (Lycaenidae)
Unterfamilie: (Lycaeninae)
Größe: Er zählt zu den kleinen Faltern mit einer Flügelspannweite von 23 bis 28 mm.
Kennzeichen: Die Flügeloberseite ist beim Männchen in einem dunklem Braun gehalten und mit einem blauen bzw. violettfarbigen Schimmer überzogen, der je nach Lichteinfall deutlicher hervorsticht. Beim Weibchen hingegen ist dieser Schimmer nur an Stellen im Randbereich der Flügeloberseite zu sehen. Die Grundfärbung der Flügeloberseite beim Weibchen ist gelblich bis orange. Die Flügelunterseite ist orangefarben, wobei der Vorderflügelbereich eine wesentlich stärkere Einfärbung aufweist. Aufgelockert ist die Grundfärbung durch schwarze Punkte und weiße halbmontige Flecken, die am Flügelrand mit einer kräftig orangefarbigen Binde ihren Abschluß findet.
Vorkommen: In Deutschland ist er vom Aussterben bedroht und steht deshalb auf der Roten Liste der Bundesrepublik. Der nach der deutschen Bundesartenschutzverordnung streng geschützte Falter ist nur noch ganz selten in einigen wenigen Gebieten wie im Alpenvorland in Bayern, in der Eifel oder im Westerwald zu finden. Seine Lebensräume sind feuchte Wiesen mit vorhandenen Futterpflanzen und Quellmore.
Futterpflanzen der Raupen: Schlangenknöterich (Bistorta major) oder auch Wiesenknöterich (Polygonum bistorta) genannt.
Informatives: Seine Flugzeiten sind jährlich in 1 Generation von Ende Mai bis Anfang Juli. Das Weibchen legt die hellfarbigen Eier einzeln auf der Blattunterseite ab. Die jungen Raupen sitzen und fressen auf der Blattunterseite und sind in ihrem gräulichen Ton farblich so gut angepasst, dass sie schwer zu erkennen sind. Die weiterentwickelten älteren Raupen sind in einem hellen Grünton gefärbt und fressen dann auf der Blattoberseite. Die Überwinterung erfolgt als Puppe an Laub oder trockenen Pflanzenstengeln haftend. Die Puppen selbst sind klein und besitzen eine weißliche Färbung, die mit schwarzen punktartigen Flecken durchzogen ist.
Dunkler Wiesenknopf-Ameisenbläuling (Maculinea nausithous)
Deutscher Name: Dunkler Wiesenknopf-Ameisenbläuling oder auch Schwarzblauer Moorbläuling
Englischer Name: Dusky Large Blue
Wissenschaftlicher Name: Maculinea nausithous
Ordnung: Schmetterlinge (Lepidoptera)
Familie: Bläulinge (Lycaenidae)
Unterfamilie: Zipfelfalter (Lycaeninae)
Größe: Er zählt zu den kleinen bis mittelgroßen Faltern mit einer Flügelspannweite von 28 bis 33 mm.
Kennzeichen: Die Flügeloberseite ist beim Weibchen einfarbig dunkelbraun. Beim Männchen hingegen ist die Flügeloberseite dunkelblau, besitzt an den Rändern einen schwarzen breiten Streifen und hat ausserdem auf den Vorderflügeln mehrere schwarze Flecken. Die Flügelunterseite ist braun mit schwarzen Punkten, die in einem hellen Farbton umrandet sind.
Vorkommen: In Deutschland ist er meist selten und dann nur im mittleren und südlichen Raum zu finden. Obwohl er in manchen Gebieten, wie z.B. im Alpenvorraum noch häufiger fliegt, ist er auf der Roten Liste für gefährdete Arten geführt. Seine Lebensräume sind Feuchtwiesen mit den Futterpflanzen Großer Wiesenknopf (Sanguisorba officinalis).
Futterpflanzen der Raupen: Nur der Große Wiesenknopf (Sanguisorba officinalis).
Informatives: Er erscheint jährlich nur in einer Generation und fliegt von Anfang Juli bis Ende August. Das Weibchen legt die weißlichen Eier einzeln an den Knospen der Futterpflanzen ab. Die rötlich oder gelblich gefärbten Raupen fressen zuerst an den sich allmählich öffnenden Blüten. Nach einigen Wochen lassen sie sich fallen und warten darauf von Ameisen aufgenommen zu werden. Die weitere Entwicklung erfolgt dann in den Ameisennestern.